Unter den Straßen von New York verschwinden einige Obdachlose, die sich dort ein neues Zuhause eingerichtet haben. Erst interessiert sich niemand für diese Vorfälle, aber als die Frau eines Kommissars verschwindet, wird dieser neugierig. Zusammen mit dem Koch einer Armenküche und einem Fotografen, der einige Zeit unter den Obdachlosen gelebt hat, kommt er einer Verschwörung auf die Spur, die ihn ganz nach oben ins Rathaus führt.
C.H.U.D. – PANIK IN MANHATTAN ist eine kleine Perle des Horror-Genres der 80er. In der Reagan – Ära vereint der Film zahlreiche Dinge die die Gesellschaft beschäftigten. Verlogene Politiker, Umweltverschmutzung und die Atomenergie. Regisseur Douglas Cheek inszenierte 1984 diesen düsteren, dreckigen Beitrag im Horror-Genre mithilfe eines Monsters was erst durch Äussere Einflüsse zum jeweiligen mutierte. Es war Cheek sein erster und auch letzter Beitrag als Regisseur. Schade, denn hätte gut sein können das er uns noch weitere solche Streifen geboten hätte.
C.H.U.D. erinnert etwas an die Monsterstreifen der 50er, dies merkt man vor allem an den Monster – MakeUp und den Kostümen, doch geht dieser Film noch ein paar Schritte weiter als seine Cineastischen Vorreiter. Viele schieben den Film in die TRASH Ecke, doch behaupte ich knallhart: falsch! Wer dies tut, hat den Film und seine Ausdrucksstärke nicht verstanden!
Die typischen Inszenierungsmethoden der 80er fanden auch hier ihren Einsatz. Mit einem Art Paukenschlag beginnt die Story, bzw. zwei, denn in C.H.U.D. bekommt man gleich zwei Handlungsstränge auf dem Silbertablett serviert. Bis zum Finale des Films agieren sie eigenständig und finden erst zum Schluss des Films zueinander. Um wieder auf die typischen Methoden der 80er zu sprechen zu kommen, die einzelnen Charaktere werden aussagekräftig dem Zuschauer vorgestellt, dazu viele Zwischensequenzen die nur kleine Anhaltspunkte der beiden Stränge bieten und ein gut gewähltes Tempo der Story.
Dazu gesellt sich ein Elektro-Score, der das Jahrzehnt in dessen der Film gedreht wurde perfekt wiedergibt und den Charme des Monster-Streifens wunderbar unterstreicht. Die Geschichte bietet gute Aufnahmen von New York und dem Innenleben bzw. der Kanalisation. Die damalige VHS Version war an vielen Stellen extra abgedunkelt worden, damit die Atmosphäre des Films noch verstärkt wird. Doch selbst wenn sie in normalen Licht zu sehen wären, so würde er nichts einbüßen. Die Effekte und die wenigen Gore-Einlagen sind sauber und aufwendig inszeniert. Selbst die MakeUp Abteilung kann hier eindrucksvoll ihr Können unter Beweis stellen.
Lange Zeit dümpelte C.H.U.D. nur auf VHS in Deutschland rum, schon seit einigen Jahren ist er auf DVD erhältlich. Fans sollten zugreifen. Denn die damalige VHS Version war um satte 15 Minuten gekürzt worden. Zudem wurde er auch in einer anderen Schnittfolge veröffentlicht. Viele Szenen aus dem Mittelteil fanden ihren neuen Platz am Ende und umgekehrt. Was die damaligen Cutter dazu bewegte ist und bleibt ein Rätsel.
Wer im Besitz der DVD Version ist, hat als Alternatives Ende eine Szene drin, die damals der Schere zum Opfer fiel. Es handelt sich um einen kleinen Auftritt von John Goodman als Polizist. Sie wurde bei der VHS vollkommen entfernt. Auf DVD ist sie im Originalton zu sehen. Die damalige VHS und die erste DVD Version hatten eine FSK 18 Freigabe, mittlerweile trägt er die blaue FSK 16 Freigabe.
Fünf Jahre später erschien der Film C.H.U.D. – DAS MONSTER LEBT, doch hat dieser mit seinem Vorgänger nichts zu tun und schlägt auch einen ganz anderen Weg ein. Er ist eher als Comedy Beitrag anzusehen und hat eine eigene Geschichte.
[amazon_link asins=’B002FJ0FYK’ template=’ProductCarousel’ store=’retrofilmbl07-21′ marketplace=’DE’ link_id=’3ac13a33-85c6-11e7-80d8-7bc867f7d66b’]