Die Richterin Holly McPhee (Jacqueline Bisset) verkauft Pläne für Banküberfälle an Gangster. Die Polizei hat bisher keinen brauchbaren Hinweis und so will sie bei dem nächsten Coup selbst dabei sein. Mit Jin (Masaya Kato), der sich als japanischer Kriminologe ausgibt, überfällt sie eine Bank. Doch dieser entpuppt sich als Psycho-Killer und erschießt ohne Not einen Bankangestellten. Ein Cop kommt den beiden auf die Spur.
Mit TV – Filmen tun sich nicht nur die Kritiker schwer, auch die Regisseure haben es hier nicht sonderlich leicht. Den Filmen die ausschließlich fürs Fernsehen produziert werden, und erst später auf VHS erschienen sind, müssen ganz bestimmte Anforderungen entsprechen. Der Fernsehzuschauer hat meist andere Ansprüche an einen Film als ein Filmfreak. Ian Barry nahm sich der Regiearbeit von Cold as Steel an, Barry konnte schon zuvor Erfahrungen im Bereich von TV – Serien sammeln und konnte sie so in den Film einfließen lassen. Zu Barry seiner Filmographie zählen einige Filme und Serien, hier eine kleine Auswahl „Robo Warriors“ von 1996, „Die Kettenreaktion“ von 1980 und „Farscape – Verschollen im All“ als Serie von 1999.
Für die Hauptrolle in Cold as Steel wurde Jacqueline Bisset engagiert, sie ist vielen aus „Die Tiefe“ an der Seite von Nick Nolte von 1977 ein Begriff. Aber auch sie hatte noch weitere Auftritte und Rollen in diversen Filmen und Serien. Cold as Steel kann man gut im Genre Thriller ansiedeln, mit einem kleinen Hauch Erotik, wie auch auf dem Cover dem Zuschauer angepriesen wird. Doch stimmen diese Angaben? – Leider nicht ganz. Die Story in Cold as Steel ist eine interessante Idee, das eine Richterin geheime Informationen an zwielichtige Gestalten verkauft, und dann später sogar selbst mit ihrem Geliebten an Verbrechen beteiligt ist, dies wurde auch gut in Wort und Bild im Film in die Tat umgesetzt. Doch die Spannungskurve für einen Thriller ist leider sehr mau und bewegt sich eher im unteren Bereich und kann somit den Zuschauer nur schwer bei Laune halten!
Die Erotik wurde auch sehr stark vernachlässigt, dafür reicht es nicht aus, das man mal ein wenig Dekollete sieht oder ein nacktes Bein, auch ein paar Liebesszenen der Richterin mit ihrem Geliebten können dies nicht erfüllen. Hier und da sind ein paar Actionszenen zu sehen, aber auch diese beschränken sich auf ein paar Schusswechsel und einem Banküberfall, also Actionfans dürften hier sehr zu kurz kommen. Schauspielerisch betrachtet, kann man nicht meckern, alle Darsteller bis in die Nebenrollen hinein, leisten saubere und überzeugende Arbeit. Keiner fällt extrem negativ wie auch positiv auf, allesamt einen guten Durchschnitt.
Aber es gibt noch eine Schwäche, und zwar die Logik, hier wurde wohl zuviel am Drehbuch geschrieben, geändert oder sogar gestrichen. Viele Beweggründe der Akteure und Hintergeschichten und Gedanken bleiben völlig auf der Strecke. Demzufolge wirkt auch vieles etwas falsch und man fragt sich: „Wieso macht er / sie das jetzt?“. Eine spätere Aufklärung gibt es ebenfalls nicht. Ein TV – Film hat es nicht leicht, zwar gibt es auch hier wahre Filmperlen aber Cold as Steel gehört wohl nicht dazu.
Manche guten Filmperlen sind nicht auf DVD oder BD erhältlich, dies ist auch bei Cold as Steel der Fall, ihn gibt es in Deutschland nur auf VHS und er hat eine Freigabe von 18 erhalten, die viel zu hoch angesetzt wurde, eine Freigabe ab 16 hätte hier vollkommen ausgereicht.
Cold as Steel ist nur was für wahre TV – Film Freaks und die was mit TV – Thrillern anfangen können, wer jedoch auf andere Qualitäten setzt sollte sich einen anderen Film aussuchen.
Ich gebe Cold as Steel 4 / 10 Banküberfällen