COPYKILL (1995) – Wenn der Tod nach Lehrbuch mordet
„Ein Serienkiller, der Serienkiller kopiert – und eine Profilerin, die selbst zur Zielscheibe wird.“
In den 90ern, als das Thriller-Genre Hochkonjunktur hatte und Filme wie Sieben und Das Schweigen der Lämmer das Publikum in ihren Bann zogen, erschien Copykill (Originaltitel: Copycat) als ein weiterer Beitrag zum Serienmörder-Kino. Regisseur Jon Amiel inszenierte einen Film, der sowohl die psychologischen Abgründe eines Killers als auch die inneren Dämonen seiner Protagonistin beleuchtet.
Handlung: Mord nach Muster
Die renommierte Kriminalpsychologin Dr. Helen Hudson (Sigourney Weaver) wird nach einem Vortrag über Serienmörder von einem ihrer ehemaligen „Studienobjekte“, dem inhaftierten Daryll Lee Cullum (Harry Connick Jr.), brutal angegriffen. Dieses traumatische Erlebnis führt bei ihr zu einer schweren Agoraphobie, sodass sie ihre Wohnung nicht mehr verlässt.
Als in San Francisco eine Mordserie beginnt, bei der der Täter die Methoden berüchtigter Serienmörder imitiert, wird Hudsons Expertise erneut gefragt. Gemeinsam mit der engagierten Ermittlerin M.J. Monahan (Holly Hunter) versucht sie, dem sogenannten „Copycat-Killer“ auf die Spur zu kommen. Doch je näher sie dem Täter kommen, desto persönlicher wird das Spiel – und Hudson gerät selbst ins Visier.
Darsteller: Starke Frauen im Fokus
Sigourney Weaver überzeugt als traumatisierte, aber dennoch entschlossene Psychologin, die sich ihren Ängsten stellen muss. Ihre Darstellung zeigt sowohl Verletzlichkeit als auch Stärke. Holly Hunter bringt als toughe Ermittlerin Monahan eine erfrischende Dynamik ins Spiel. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellerinnen verleiht dem Film eine besondere Tiefe
Harry Connick Jr. überrascht in der Rolle des manipulativen Killers Cullum mit einer Performance, die zwischen Charme und Wahnsinn pendelt.
Inszenierung: Klassischer Thriller mit psychologischem Tiefgang
Amiel gelingt es, eine spannungsgeladene Atmosphäre zu schaffen, die den Zuschauer in den Bann zieht. Die Kameraarbeit von László Kovács fängt sowohl die klaustrophobische Welt Hudsons als auch die düsteren Seiten San Franciscos ein. Der Soundtrack von Christopher Young unterstreicht die Spannung und verstärkt die bedrohliche Stimmung.
Fazit: Spannender Thriller mit starken Hauptdarstellerinnen
Copykill bietet einen fesselnden Einblick in die Psyche eines Serienmörders und seiner Jägerinnen. Mit starken schauspielerischen Leistungen, einer durchdachten Handlung und einer intensiven Atmosphäre ist der Film ein empfehlenswerter Beitrag zum Thriller-Genre der 90er Jahre.
Retro-Bewertung: 8 von 10 Lehrbüchern – für einen Thriller, der sowohl psychologisch als auch spannend überzeugt.