Ein hasserfüllter Arbeitsloser entschließt sich die Tochter eines reichen Mannes zu entführen. Gegen diesen hegt er einen Groll und hofft so zum einen seine Rache zu erfüllen und zum anderen eine Millionen Dollar erpressen zu können. Als er zur Tat schreitet verwechselt er das Mädchen jedoch mit der Tochter des Ex-Cops Sean Boyd. Dieser will seiner Tochter zu Hilfe eilen und es entbrennt eine rasante Jagd um ihre Rettung, bei dem sich Boyd allerhand korrupte Polizisten und anarchische Straßengangs entgegenstellen…
COUNTDOWN IN MANHATTAN oder auch hierzulande unter DIE RATTE – EIN MANN WIRD ZUM ZERFETZER ist ein Action-Thriller von 1980. Der spannende und durchaus mit Zeitgeist gefüllte Streifen entstand unter der Regie von Robert Butler. Auch wenn dieser Film eher zu den unbekannteren gehört, so ist es Regisseur Butler nicht. In seiner Laufbahn als Regisseur sind einige bekannte Filme vorzufinden, vor allem sticht DAS TURBOGEILE GUMMIBOOT von 1984 hervor. Doch auch TURBULENCE mit Ray Liotta von 1997 ist nicht zu verachten. Zudem gehören zahlreiche Aufträge für einzelne Episoden vieler TV-Serien zu seinem Repertoire.
Mit COUNTDOWN IN MANHATTAN begleitet man den Ex-Cop Boyd, gespielt von James Brolin durch das New York der 80er. Besonders die nicht so blühenden Gegenden wie die Bronx steht oft im Mittelpunkt. Durch eine Verwechslung eines Psychopathen wird seine Tochter entführt statt die eines Immobilien Moguls. Nun beginnt die Jagd auf den Entführer, doch Boyd muss sich nicht nur dem Entführer stellen, sondern auch seiner Vergangenheit als Cop. Doch die Polizei steht nicht hinter ihm, da er damals in seiner Karriere korrupte Kollegen verpfiffen hat. Doch damit nicht genug, die Bewohner und Gangs der Viertel haben auch noch ein Wörtchen mitzureden.
Der Film und die Story sind sehr rasant, und sehr abwechslungsreich inszeniert worden. Viele schöne eingefangene Stellen und Örtlichkeiten der Großstadt. Die Kamera fokussiert sich gut auf das Elend und den Zerfall der Stadtteile und die Machenschaften die dahinter stecken. Zudem äußert der Psychopath (gespielt von Cliff Gorman, der leider 2002 an Leukämie verstarb) viel über Hintergrundinformationen.
James Brolin leistet solide Arbeit in der Rolle des Ex-Cop Boyd ab. Die Hetzjagd wird noch mit einem kleinen gefühlvollen Aspekt bespickt. Somit unterscheidet sich COUNTDOWN IN MANHATTAN von zahlreichen ähnlich konstruierten Filmen. Trotz des Zusatzes wird der Hauptaspekt nicht außer Acht gelassen und verliert nichts an Ausdrucksstärke.
Einen kleinen logischen Fehler kann man recht schnell entdecken. Das sich die entführte Tochter nicht zur Wehr setzt gegen ihren Entführer ist recht unlogisch. Denn sie bekommt im Verlauf der Story einige Augenblicke geboten wo sie hätte fliehen können und sich in den Massen der Fußgänger hätte verstecken können.
Doch mit dieser kleinen Schwäche kann der Film locker leben. Er ist spannend, impulsiv, hart, brutal und mit etwas Gefühl ausstaffiert. Leider hat es diese kleine Filmperle bislang in Deutschland nur auf VHS geschafft. Eine TV-Ausstrahlung ist schon länger her, das ZDF hatte ihn mal im Nachtprogramm laufen. In England ist er bereits auf DVD veröffentlicht worden.