Die Drogen- und Bandenszene des ethnischen Schmelztiegels von Los Angeles als Kulisse für die Geschichte eines Jugendlichen, der eine wilde Schießerei provoziert, um die Ermordung seines Cousins zu rächen. Seine Verlobte gerät in die Fänge eines brutalen Drogenkönigs.
Filme aus der CANNON Schmiede können sich zumeist nur in drei Kategorien einfügen. Entweder Klassiker, Schrott oder Geheimtipp. Letzteres trifft auf CRACK HOUSE von 1989 zu. Regisseur Michael Fischa inszenierte ein Mega volles Skript gut verpackt in knapp 90 Minuten Spielzeit in einen sehr unterhaltsamen Action-Drama Mix. CRACK HOUSE war Fischa sein erster Film, kurz darauf brachte er den Film “Witch Bitch – Tod aus dem Jenseits” raus. Es folgten noch Werke wie “Meine Mutter ist ein Werwolf” und “Delta Heat – Erbarmungslose Jagd”. Seine restlichen paar Arbeiten als Regisseur befinden sich außerhalb unserer Retro-Ära.
CRACK HOUSE ist ein Action-Drama Mix, wobei sich die Action mehr im Hintergrund aus Budget Gründen bewegt und der Dramatische Teil in den Vordergrund rückt. Doch hier wurde ein volles Skript in die Plots integriert. So bekommt der Zuschauer eine Art Gangsterdrama, Knastdrama, Familiendrama bezüglich eines Drogensucht Problems und einen Hauch Schul-Dramatik mit den üblichen Problemen einer amerikanischen Highschool. Zumeist wenn es um Drogen und Gangster geht, darf ein kleiner Sub-Plot mit einem Undercover Cop nicht fehlen und fügt sich gut in den recht flotten und ansprechenden Plot ein.
Die Sichtweise wechselt gut zwischen den einzelnen Plots umher und vermischt sie auch gelegentlich, viele Dinge gehören zusammen und meist ergibt die eine Handlung eine andere Handlung. Die Neugier des Zuschauers ist von Anfang an geweckt und wird auch konstant aufrecht erhalten. Auch wenn der Plot des Suchtproblems etwas Überhand nimmt und sich die meiste Spielzeit nimmt. Die Verwandlung von einem jungen attraktiven Mädchen, zur Crack Hure wird hier ausgiebig in Szene gesetzt und kann nur Ansatzweise dem Zuschauer verdeutlichen wie dieser Strudel aus Gewalt, Drogen in der Realität ausschaut.
CRACK HOUSE betrachte ich als kleinen Geheimtipp aus der CANNON GROUP Schmiede, der in der Fülle der Filme aus diesem Studio wohl gänzlich untergegangen ist. Für den Cast wurden zwei bekannte Blaxploitation Stars engagiert, die Rede ist von Richard Roundtree und Jim Brown. Beides sind bekannte und beliebte Gesichter aus den 70er und 80er Jahre.
An manchen Stellen des Films merkt man etwas das magere Budget an, was auch zu der Logik etwas beizutragen hat. Das ein großer Crack Dealer sich in dreckigen Häusern aufhält, wo auch die illegalen Drogen produziert werden, ein Waffenlager ist und die Kunden an der Tür ihren Stoff besorgen, scheint recht unlogisch zu sein. Doch sieht man von diesen kleinen Schwäche ab, bekommt man einen sehr unterhaltsamen und soliden Streifen geboten. Vorausgesetzt man ist noch im Besitz eines VHS Rekorder, denn hierzulande gibt es diese kleine Filmperle nur auf VHS zu kaufen. In den USA ist er auf DVD erschienen, mit einem klaren Ton in der Originalsprache und einem sauberen Bild mit satten Farben.