Kritik: Das Foltercamp der Liebeshexen (1980)

Kritik: Das Foltercamp der Liebeshexen (1980)

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Irgendwo im südamerikanischen Dschungel hält ein schmieriger Kerl etliche Frauen gefangen, damit sie für ihn nach Rubinen suchen. Eine Rebellentruppe will dies Lager überfallen, damit sie von den Rubinen Waffen für die Revolution kaufen können. Sie gelangen unter einem Vorwand in das Lager, erleben die tägliche Folter und Erniedrigung und bei ihrem Angriff befreien sich die Frauen gleich mit…


In den 70er und 80er Jahren waren die WIP (Woman in Prison) Filme beim Publikum sehr beliebt und erfreuten sich großer Beliebtheit. Die Mischung aus Gewalt und Sex, wobei zumeist die Frauen das leidliche Geschlecht waren wurden von zahlreichen bekannten Regisseuren inszeniert. Hauptbestandteil solcher Filme war es attraktive junge Frauen in knappen Outfits in allen erdenlichen Situationen zu zeigen, auch blitzten nackte Brüste und Intimbehaarung hervor. Zumeist wurde auf bekannte weibliche Darsteller gesetzt. Doch in erster Linie galt es die Gewalt, unter anderem auch die Vergewaltigung an den Frauen ansehnlich ins Bild zu rücken. 

Im Jahr 1980 drehte Edoardo Mulargia den Streifen DAS FOLTERCAMP DER LIEBESHEXEN, den man auch hierzulande unter dem Alternativtitel HOTEL PARADISO kennt. Mulargia begann seine Karriere als Regisseur in einem ganz anderen Genre, nämlich dem Western. “Jetzt sprechen die Pistolen” von 1965 war sein erster Western, später folgten noch zwei Django Adaptionen und zahlreiche andere Vertreter. Doch 1980 wechselte er das Genre gänzlich zum Sub-Genre WIP. Nach DAS FOLTERCAMP DER LIEBESHEXEN folgten noch “Liebeshexen vom Rio Cannibale” aus dem selbigen wie DAS FOLTERCAMP DER LIEBESHEXEN und “Savage Island” fünf Jahre später. 

So wie andere Werke aus diesem Sub Genre verfolgt auch dieser Vertreter den selbigen Klischees. Sei es ein Gefängnis, was in diesem Fall einem Straflager entspricht, einem guten Lagerarzt, den bösen Lager-Chef, die gierigen Blicke der Wärter, Duschszenen oder die böse Lesbe und rechte Hand des bösen Chefs und natürlich auch das übliche lesbische Gefummel unter den Gefangenen. Zudem sind auch Vergewaltigungsszenen und Auspeitschungen fester Bestandteil des Plots. Die Geschichte des Films wird eher Nebensache, so ist es auch nicht verwunderlich das sie kaum einem roten Faden folgt. Für Fans solcher WIP Streifen ist DAS FOLTERCAMP DER LIEBESHEXEN sicherlich eine Erweiterung des Horizonts, vor allem könnte der Film als Produktion von Jess Franco glatt durchgehen. Doch alleine schon die Settings und das Straflager sind aufwendiger und interessanter gestaltet worden.

In einer Rolle als Gefangene ist die Erotik und Hardcore Darstellerin Ajita Wilson zu sehen. Die farbige rassige Schönheit war vor Ihrer kurzen Filmkarriere ein Mann, und ließ sich zur Frau umoperieren, das wissen wahrscheinlich die wenigsten. 1987 verstarb die damals 37 jährige an den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls. In weiteren Rollen tauchen noch Gota Gobert, Cristina Lay und Anthony Steffen im Cast auf. Die meisten Darsteller aus dem Film haben nur wenige weitere Rollen in ihrem Lebenslauf vorzuweisen. 

DAS FOLTERCAMP DER LIEBESHEXEN entstand zeitgleich mit “Liebeshexen vom Rio Cannibale”, allein schon die Besetzungsliste ist fast vollkommen identisch, ebenso das Setting und der Plot. Laut diversen Angaben entstanden beide Produktionen Back to Back.

In Deutschland ist DAS FOLTERCAMP DER LIEBESHEXEN bislang nur auf VHS erschienen, wie die damalige Kinoaufführung sind sie nur gekürzt veröffentlicht worden. Lediglich in Dänemark kann man den Film auf DVD und völlig ungeschnitten käuflich erwerben. Bei den Schnitten in Deutschland handelt es sich um Handlungsszenen und auch Szenen der härteren Gangart, wobei ich nicht die Gewalt meine. Die dänische DVD Auflage bietet mehr als nur Soft-Sex Szenen und so manche Rein-Raus Spielchen sind im Film deutlich zu sehen. Sie beinhaltet den Film aber nur in englischer Sprache. Aber den Film in zwei Schnittfassungen, einmal mit den Hardcore Szenen und einmal ohne.


 

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