„Das Gesetz bin ich“ (1974) – mit Melonen und Messern

„Das Gesetz bin ich“ (1974) – Ein Actionklassiker mit Melonen und Messern

„Das Gesetz bin ich“, oder im Original Mr. Majestyk, ist ein Charles-Bronson-Klassiker, der auf den ersten Blick wie ein typischer Actionfilm der 70er wirkt, sich aber schnell als cleverer Mix aus Drama, Western und knallharter Selbstjustiz-Action entpuppt. Und mal ehrlich, wann hat man zuletzt einen Film gesehen, in dem Wassermelonen zur Kriegsführung gehören?

Handlung: Melonen, Gangster und ein Mann mit Prinzipien

Bronson spielt Vince Majestyk, einen abgeklärten Melonenfarmer, der eigentlich nur in Ruhe seine Ernte einbringen will. Doch als sich lokale Schläger und ein skrupelloser Auftragskiller namens Frank Renda (gespielt von Al Lettieri) in seinen Weg stellen, muss Majestyk zeigen, was in ihm steckt.

Mit einer Mischung aus roher Gewalt, taktischem Geschick und messerscharfem Verstand zieht Vince in einen ungleichen Kampf – nicht für Rache, sondern um seine Integrität und das Überleben seiner Farm zu verteidigen. Die Handlung entfaltet sich in staubigen Kleinstädten und weiten Feldern, was dem Film ein fast schon westernartiges Flair verleiht.

Bronson in Hochform: Der stoische Antiheld

Charles Bronson verkörpert Vince Majestyk mit einer fast unheimlichen Gelassenheit. Seine Performance ist wie eine geladene Schrotflinte: ruhig, tödlich und unnachgiebig. Es ist diese Mischung aus bodenständiger Härte und stiller Empathie, die Bronson in den 70ern zur Kultfigur machte. Seine Chemie mit Co-Star Linda Cristal, die als Nancy Chavez eine starke und unabhängige Frau spielt, gibt dem Film einen Hauch von Menschlichkeit und Romantik, ohne kitschig zu wirken.

Al Lettieri als Schurke Frank Renda liefert ebenfalls eine herausragende Leistung. Seine Präsenz ist einschüchternd, und er stellt die perfekte Nemesis für Majestyk dar: ein rücksichtsloser Killer, der keine Grenzen kennt.

Inszenierung: Gekonnte Action von Richard Fleischer

Regisseur Richard Fleischer, bekannt für Klassiker wie Soylent Green und Tora! Tora! Tora!, bringt in Mr. Majestyk seine ganze Erfahrung ein. Die Action ist dynamisch, aber nie übertrieben. Ob es Schießereien, Verfolgungsjagden oder Faustkämpfe sind – alles wirkt glaubwürdig und dreckig. Besonders die Schlussszene, ein intensives Duell zwischen Bronson und Lettieri, bleibt lange im Gedächtnis.

Auch die Kameraarbeit von Richard H. Kline verdient Lob. Die staubigen Landschaften, die Felder voller Melonen und die klaustrophobischen Nahkämpfe werden perfekt eingefangen und schaffen eine Atmosphäre, die den Zuschauer mitten ins Geschehen zieht.

Technisches Handwerk: Handgemachte Action statt CGI

Die 70er waren die goldene Ära der praktischen Effekte, und Mr. Majestyk macht da keine Ausnahme. Die Stunts sind handgemacht, die Explosionen real, und jede Szene hat ein Gewicht, das modernen Filmen mit CGI oft fehlt. Der Soundtrack von Charles Bernstein unterstreicht die Spannung mit einer Mischung aus minimalistischen Klängen und eingängigen Western-Motiven.

Themen: Ein Mann gegen das System

„Das Gesetz bin ich“ ist mehr als nur ein Actionfilm. Der Film thematisiert das Streben nach Gerechtigkeit in einer Welt, die oft von Korruption und Gewalt beherrscht wird. Majestyk ist kein typischer Held; er kämpft nicht aus Eitelkeit oder Rache, sondern um sein Recht auf ein friedliches Leben. Dieser moralische Kern macht den Film zeitlos und relevant.

Fazit: Ein unterschätztes Juwel der 70er

Mr. Majestyk ist ein Actionfilm mit Herz und Verstand. Charles Bronson liefert eine seiner besten Leistungen ab, und die Mischung aus Western-Flair, spannender Inszenierung und starken Charakteren macht den Film zu einem zeitlosen Klassiker. Für Fans von Action, die auch eine gute Story zu schätzen wissen, ist dieser Film ein Muss. Und wer hätte gedacht, dass Wassermelonen so gefährlich sein können?

Warum anschauen? Wegen Charles Bronson, Wassermelonen und einer der härtesten Heldenfiguren der 70er!

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