Nach einem letzten Duell werden der Cop John Spartan (Sylvester Stallone) und sein Widersacher Simon Phoenix (Wesley Snipes) 1996 in einem Cryo-Gefängnis eingefroren. 36 Jahre später gelingt Phoenix die Flucht in eine mittlerweile radikal befriedete Welt, wo es weder Gewalt noch Sex gibt. Nur eine Gruppe von Rebellen ist ein Dorn im Auge von Präsident Cocteau (Nigel Hawthorne): Phoenix soll sich um dieses Problem kümmern. Beide haben nicht mit dem “Demolition Man” John Spartan gerechnet, der – einmal aufgetaut – nicht zu bremsen ist.
Zu Beginn der Neunziger versuchte Sylvester Stallone (Rambo / Rocky) sein Rollen-Gebiet zu erweitern .Weg vom Ballermann, hin zum Unterhalter mit Komiker-Qualitäten. Doch sind „Oscar – Vom Regen in die Traufe“ (1991) und „Stop! Oder meine Mami schießt“ (1992) als misslungene Versuche zu bezeichnen. Das Konzept ging erst auf, als Regie-Neuling Marco Brambilla in Demolition Man die Kombination von harter Action und Selbstironie vornahm. Demolition Man ist ein überdurchschnittlicher Actionfilm mit einem sehr hohen Unterhaltungswert.
Stallone spielt gewohnt und gekonnt mit seinem Image als Krawallbruder und findet seinen optimalen Gegner in Wesley Snipes, bekannt als Daywalker aus „Blade“. Daneben muss er sich mit den Neuerungen und der neuen Sozialstruktur herumplagen, wo Fluchen mit einer Geldbuße geahndet und das gängige Wasserklo durch eine Apparatur mit drei Muscheln ersetzt wird. Es gibt nur noch ein Restaurant in der Stadt, im Film wird es als „Pizza-Hut“ dargestellt, doch ursprünglich sollte es „Taco-Bell“ lauten, doch diese Kette von Restaurants ist in Europa kaum bekannt und so wurde dies geändert, sozusagen dem Europäer angepasst. Wenn man bei manchen Szenen auf die Fensterscheiben achtet, kann man noch das Logo von Taco-Bell sehen, es wurde später durch Computertechnik mit einem Pizza-Hut Logo übertönt.
Wer den Film „Herkules in New York“ mit Arnold Schwarzenegger kennt, der kennt auch die Szene wo Arnold vor einem Rambo-Poster steht und seine Arme anspannt und lächelnd über die Muskeln von Rambo abwinkt, Stallone revanchierte sich mit seiner Idee, das die Bibliothek in Demolition Man eine Gedenkstätte an Schwarzenegger ist. Demolition Man strotzt nur von aufwendiger Ausstattung der Sets und Action, die keineswegs zu übertrieben daherkommt, aber in ausreichender Härte dem Zuschauer präsentiert wird. Hier bekommt man das volle Programm, Zweikämpfe, Verfolgungsjagden, Explosionen, Feuergefechte. Das Tempo im Film ist konstant auf einer Welle und fesselt gerade zu den Zuschauer, man merkt gar nicht wie schnell die Zeit vergeht, denn laufend passiert irgend was, sei es Action oder auch der Humor, der im Film auch nicht zu kurz kommt, Ironie pur am laufenden Band!
Die Hauptakteure Stallone und Snipes werden noch von vielen weiteren bekannten Gesichtern unterstützt, Sandra Bullock (bekannt aus Speed), Denis Leary (Suicide Kings), Benjamin Bratt (Catwoman), Rob Schneider (In 80 Tagen um die Welt) und Nigel Hawthorne. Die Besetzung des Films sollte ursprünglich ganz anders ausfallen, Steven Seagal und Jean-Claude van Damme waren die Erstauswahl, van Damme sollte den Bösewicht mimen, verlangte aber das Seagal den Part übernehmen sollte, durch keine Einigung wurden beide Ideen wieder verworfen. Die Wahl fiel auf Stallone, der sich Jackie Chan als Gegenspieler wünschte, doch dieser lehnte dankend ab, denn er wollte in seiner Laufbahn keinen Bösewicht spielen, damit sein Image als Held im Film nicht zerstört würde. Darauf hin wurde bei Snipes angefragt und dieser sagte umgehend zu!
Demolition Man ist von der Regie bis zum Schnitt ein nahezu perfekter Actionfilm, der die Grenze zwischen Science-Fiction und Komödie mit Bravour meistert. Für die musikalische Unterstützung wurde Elliot Goldenthal engagiert, der auch schon für „Alien 3“ und „Batman & Robin“ für die Akustik zuständig war. Demolition Man bringt dem Zuschauer gute Abwechslung, keine Langeweile und legt ein gutes Tempo vor.
Es gibt ihn auf VHS, DVD und Blu-Ray, doch leider auch hier in verschiedenen Schnittfassungen. Im Free TV wird oft nur die leicht gekürzte Version mit einer Freigabe von 16 gezeigt, doch dies stört dem Zuschauer eher weniger, denn das mindert trotz allem nicht den Unterhaltungswert den Demolition Man einem bietet! Fazit: Wer auf gute Action aus den 90er abfährt, sollte um Demolition Man keinen Bogen machen. Doch ich denke dass fast jeder diesen Streifen kennt.