Der Fahnder – Kultiger Krimi mit Straßenflair und Ecken und Kanten
Wer in den 80er und 90er Jahren den Fernseher einschaltete, kam an Der Fahnder nicht vorbei. Diese legendäre Serie brachte frischen Wind in die deutsche Krimi-Landschaft und machte Schluss mit dem ewig gleichen „Tatort“-Standard. Hier war alles rauer, urbaner und vor allem: ehrlicher. Mit einem unkonventionellen Ermittler, der lieber selbst ins Getümmel sprang, statt Akten zu wälzen, traf die Serie den Nerv der Zeit.
Der Alltag ruft – und die Fälle warten
Der Fahnder erzählt die Geschichten des Kriminalhauptkommissars Faber (Klaus Wennemann), der im Ruhrpott das Verbrechen bekämpft. Aber Vorsicht: Hier geht’s nicht um Hochglanz-Krimis mit supercleanen Tatorten. Stattdessen tauchen wir ein in den Dreck und die Realität der Straße. Ob Ladendiebe, Drogendealer oder Mord – Faber ermittelt immer mit einer Prise Straßenpsychologie und mehr Menschlichkeit, als man es von einem TV-Ermittler gewohnt ist.
Das Besondere an der Serie? Sie beleuchtet nicht nur die Fälle, sondern auch die Menschen dahinter. Täter, Opfer, Mitläufer – jeder bekommt seine Bühne, ohne platte Klischees oder schwarz-weißes Denken. Es ist fast so, als hätte man eine Kamera in den Alltag des Ruhrpotts geschmuggelt.
Ein Ermittler, wie ihn die 80er brauchten
Klaus Wennemann bringt in seiner Rolle als Kommissar Faber genau die richtige Mischung aus Bodenständigkeit und schnoddrigem Charme mit. Faber ist kein typischer Held. Er ist direkt, manchmal rau und oft ein bisschen dickköpfig, aber immer authentisch. Statt sich hinter einem Schreibtisch zu verstecken, geht er direkt dorthin, wo es wehtut – auf die Straße. Mit seinem ikonischen Trenchcoat und einem Gesicht, das mehr sagt als tausend Worte, wurde Faber schnell zum Fanliebling.
Auch die Nebenfiguren punkten. Ob es Fabers treuer Assistent Schilling oder die skurrilen Verdächtigen sind, die die Serie so einzigartig machen – Der Fahnder schafft es, Charaktere zum Leben zu erwecken, die man nicht so schnell vergisst.
Stil, der hängen bleibt
Regie und Drehbuch legten großen Wert darauf, die Geschichten realistisch und greifbar zu halten. Die Kameraführung? Nah dran, als wäre man selbst dabei. Das Setting? Rustikaler Ruhrpott, der in seiner ganzen grauen Schönheit inszeniert wird. Der Soundtrack? Ein typischer 80er-Mix, der die Szenen perfekt untermalt und in Nostalgie badet.
Was die Serie besonders macht, ist ihr Mut zur Unkonventionalität. Hier gibt’s keine aalglatten Ermittlungen oder schicke Polizeibüros. Stattdessen wirkt alles ein bisschen chaotisch, ein bisschen improvisiert – aber genau das ist es, was Der Fahnder so echt macht.
Warum Der Fahnder immer noch Kult ist
Auch heute, Jahrzehnte nach der Erstausstrahlung, hat die Serie nichts von ihrem Charme verloren. Der Fahnder war seiner Zeit voraus: Authentische Charaktere, sozialkritische Themen und eine Erzählweise, die sich deutlich vom Mainstream abhob.
Wer auf echte Krimi-Unterhaltung steht und die Nostalgie der 80er und 90er liebt, sollte unbedingt reinschauen. Für Fans von ungeschönten Geschichten mit Tiefgang und Ecken und Kanten ist Der Fahnder eine absolute Pflichtveranstaltung.
Fazit:
Der Fahnder ist mehr als eine Krimiserie – es ist ein Zeitdokument, das die Stimmung der 80er und 90er einfängt wie kaum eine andere deutsche Produktion. Also, Trenchcoat an, ab aufs Sofa und abtauchen in die gute alte Zeit, als Ermittler noch echte Typen waren und der Ruhrpott so dreckig-schön wie nie zuvor.