Der Horror-Alligator (1980) – Wenn Haustiere zurückbeißen

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Kaum ein Tierfilm aus den 80ern genießt heute einen solch hartnäckigen Kultstatus wie „Der Horror-Alligator“ (Original: Alligator). Dabei ist das Viech nicht mal aus der Tiefsee, sondern straight aus der Kanalisation von Chicago! Regisseur Lewis Teague (später Cujo) und Drehbuchautor John Sayles (ja, Piranhas!) liefern hier das perfekte B-Movie-Monsterfutter: bissig, blutig, und mit einem Humor, der ebenso zubeißt wie das übergroße Reptil selbst.


🐾 Handlung: Schnapp und weg!

Ein kleines Mädchen adoptiert ein Baby-Alligatorchen aus Florida – wie’s sich für ein 50er-Jahre-Prolog gehört. Doch der Vater ist tierisch genervt und entsorgt das Tier per Klospülung in die Kanalisation. Zwölf Jahre später… Surprise! Das Tier lebt – und wie!

Dank illegaler Tierversuche mit Wachstumshormonen (die an Hunden getestet und dann entsorgt werden) wird der kleine Alligator zur 12 Meter langen Panzer-Echse mit der Wut eines T-Rex auf Speed. Fortan macht er Jagd auf Forscher, Polizisten und Snobs auf Hochzeiten. Ja, richtig gelesen – auch Hochzeiten sind nicht sicher!


👮‍♂️ Der Cop, der keiner sein will

Detective David Madison (gespielt vom großartigen Robert Forster) ist der abgehalfterte Ermittler mit Haarausfall und Trauma-Vergangenheit – und einer der wenigen ernsthaften Figuren im Film. Ihm zur Seite steht Reptilienforscherin Marisa Kendall (Robin Riker), die ironischerweise das einst ausgesetzte Tierchen als Kind hatte. Und wie es sich für ein echtes Creature Feature gehört, gibt’s nicht nur blutige Attacken, sondern auch eine zarte Romanze zwischen Cop und Biologin. Weil: Warum nicht?


💥 Kanalisation, Blutfontänen & schwarze Satire

Was Der Horror-Alligator besonders macht: Er ist nicht nur ein „Tier-killt-Mensch“-Streifen wie Dutzende andere. Das Drehbuch von Sayles schießt Giftpfeile auf Kapitalismus, Wissenschaftsethik, Boulevardjournalismus und Polizeiklischees. Zwischendurch explodieren Gullydeckel, Leichen fliegen, und das Monster bahnt sich seinen Weg durch Vorstadtrasen wie Godzilla durch Tokio – nur eben mit mehr Augenzwinkern.


🎥 Effekte, Gummi & Gags

Der Alligator selbst ist ein Mix aus Miniaturen, praktischen Effekten und echten Aufnahmen eines Reptils, das durch maßstabsgetreue Modellkulissen spaziert – herrlich oldschool und heute ein Traum für jedes Retroherz! Klar, der eine oder andere Effekt ist aus heutiger Sicht Trash-TV, aber gerade das macht den Charme aus.

Und: Robert Forsters Running Gag über seinen eigenen Haarausfall war improvisiert – Sayles schrieb ihm nachträglich weitere Gags dazu ins Drehbuch. Kult!


🧠 Fun Facts für Nerds & Nostalgiker:

  • Der Film basiert auf der alten urban legend „Baby-Alligator in der Toilette“ – die tatsächlich in den 70ern durch die US-Presse geisterte.

  • Im Original hatte das Tier einen Namen: Ramon.

  • Es gibt eine Hochzeitsszene, bei der der Alligator wortwörtlich in den Garten der Upper Class platzt – ein schöner Metakommentar auf Standesunterschiede mit Zähnen.

  • Regisseur Lewis Teague drehte später den Stephen-King-Streifen Cujo – offenbar lag ihm das Thema „Tier mit Zähnen im Ausnahmezustand“.

  • 1991 erschien Alligator II – The Mutation, der aber mit Teil 1 nichts zu tun hat außer dem Titel. Und ein bisschen Langeweile.


🐊 Fazit: Trash mit Biss – und Herz

Der Horror-Alligator ist einer der besten Tierhorrorfilme seiner Zeit – weil er mehr will als nur Splatter und Schreie. Der Film weiß genau, was er ist: ein cleverer, sarkastischer, spannender B-Movie-Kracher mit Monstergummi, Monsterwitz und einem echten Genreherz.

Wer Piranha, Jaws 2 oder The Howling liebt, wird hier glücklich – und zwar bis zum großen Finale mit Sprengstoff und Monsterbrutzeln im Gully!


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