US-Soldat Mark Hardin (Reb Brown) führt, nachdem er die Seiten gewechselt hat, als “Kampf-Gigant” an der Seite von Rebellen einen verlustreichen Guerillakrieg gegen das Terrorregime einer tropischen Bananenrepublik…
Fortsetzungen eines Films, oder auch die Nutzung eines Titels der Erfolg hatte ist im Filmgeschäft schon immer üblich gewesen. Die Frage ob sich eine Fortsetzung lohnt und ob sie an den vorangegangenen Film heranreicht ist immer schwer zu beantworten. Oft wird auch nur der Titel verwendet um sich bei den Zuschauern interessant zu machen. Doch große Enttäuschung macht sich oft breit.
So auch in dem Fall mit DER KAMPFGIGANT 2 von 1988. Nur ein Jahr nach dem Kultstreifen DER KAMPFGIGANT mit Miles O’Keeffe, drehte Regisseur Jun Gallardo diese indirekte Forsetzung. Die Messlatte für einen Actionkracher legte 1987 Bruno Mattei mit Miles O´Keeffe ziemlich hoch. Gelang Gallardo an den Videotheken Kracher anzuknüpfen?
Jun Gallardo startete bereits 1974 seine Karriere als Regisseur mit “Die 3 Unerbittlichen”. Ein Jahr später drehte er “Bruce Lee – Die große Kampfmaschine”, darauf folgten noch weitere B-Movies mit Titeln wie “Mad Dog”, “Kommando Invasion” und “SFX Man”. Der Actioner DER KAMPFGIGANT 2 war sein letzter Film.
Hund des Krieges
Simple Story mit viel Action – diese feine und kleine Mischung kann funktionieren. Das bewiesen uns zahlreiche Videoproduktionen in den 80er Jahren. Doch bei diesem Werk, der rein gar nichts mit seinem Vorgänger zu schaffen hat, außer die Titelgebung misslang das Unterfangen. Mission gescheitert! Zumindest filmisch betrachtet. Im Film selbst gelangt natürlich unser Held, dieses Mal gespielt von Reb Brown an sein Ziel und bekommt noch eine schöne Maid in Form eines Playmates als Belohnung.
Das Playmate Shannon Tweed durfte an diesem Kriegsspektakel auch daran teilnehmen und in diversen Einstellungen zeigen was sie hat. Was sie kann, schauspielerisch betrachtet, ist eher weniger präsent. Aber mal eben in einer langen Kameraeinstellung ihre langen Beine zeigen ist drin.
Jun Gallardo setzte sich nicht nur auf den Regiestuhl, nein, er schrieb auch noch das Drehbuch. Ich behaupte mal zu sagen, das hätte er lieber jemand anderen überlassen sollen.
Die Actionszenen sind zwar satt vorhanden, laufend knallt, zischt und explodiert etwas. Doch wenn man genau hinschaut, fragt man sich vor allem wer kämpft denn eigentlich gegen wen? Gut und Böse sind im Film kaum bis gar nicht zu unterscheiden. Haufenweise Statisten ballern sich gegenseitig nieder und wirken plan und ziellos im Schlachtfeld. Die Explosionen sind einfach und eher klein. Handgranaten richten kaum Schaden an. Zudem ist die Kamera oft an falschen Punkten platziert und fängt nur belanglose und langweilige Szenarien ein. Viele Einstellungen wiederholen sich und wirken somit einfallslos und ermüdend. Da nützt es auch nichts, das manche Schusswechsel über 10 Minuten Screentime am Stück vorweisen können.
Nonstop Ballerorgie
Reb Brown ist hier unser Actionheld. Doch macht er sich ziemlich rar. Die Szenen in denen er auch mal zum Schuss kommt können an einer Hand abgezählt werden. Die Statisten übernehmen die Action. Stattdessen präsentiert sich Brown in einer schlüpfrigen Szene mit dem Playmate.
DER KAMPFGIGANT 2 ist in Deutschland auf VHS und DVD erschienen. Auf DVD in zwei verschiedenen Versionen, mit einer FSK 16 und FSK 18 Freigabe. Doch allzu blutig kommt der Film nicht rüber. Zudem ist die Story sowieso schon verwirrend genug.