Der stählerne Adler II (1988) Feinde im Himmel, Brüder im Kampf

Feinde im Himmel, Brüder im Kampf – Jet-Action pur im Stil der späten 80er
Nach dem Überraschungserfolg von Iron Eagle (1986) hob Regisseur Sidney J. Furie erneut ab – diesmal mit einer ernsteren, politischeren Fortsetzung.
„Der stählerne Adler II“ (1988) ist ein klassischer Vertreter des Kalter-Krieg-Kinos: heroisch, laut, actionreich und mit einer klaren Botschaft – dass Mut und Menschlichkeit keine Grenzen kennen.
Handlung – Wenn der Himmel zur Feuerlinie wird
Colonel Charles „Chappy“ Sinclair (Louis Gossett Jr.) wird nach den Ereignissen des ersten Films in ein streng geheimes Militärprojekt versetzt.
Er soll eine Eliteeinheit aus US-amerikanischen und sowjetischen Kampfpiloten trainieren – ein heikles Unterfangen mitten im Kalten Krieg.
Die Mission: Gemeinsam sollen sie ein atomares Waffenlager in einem fiktiven Nahoststaat zerstören, das von einem diktatorischen General kontrolliert wird.

Unter Chappys Kommando stehen: der junge amerikanische Pilot Captain Matt Cooper (Mark Humphrey) und der sowjetische Flieger Colonel Yuri Lebanov (Stuart Margolin).
Was als friedliche Kooperation beginnt, wird bald zu einem Nervenkrieg zwischen den Nationalstolzen – Misstrauen, Ehre und Pflicht prallen aufeinander.
Doch als der Feind angreift, bleibt keine Zeit mehr für Ideologie:
Jetzt zählt nur noch der Himmel – und wer ihn beherrscht.
Die Hauptdarsteller – Mut, Stolz und Pflichtgefühl
- Mark Humphrey als Captain Matt Cooper:
Der neue Held im Cockpit! Humphrey verkörpert den idealistischen, ehrgeizigen US-Piloten, der zwischen Gehorsam und Gewissen zerrieben wird.
Eine starke, sympathische Performance – mit Charme und Charakter. - Louis Gossett Jr. als Colonel Charles „Chappy“ Sinclair:
Der Mentor, der Gewissen und Moral in den Krieg bringt.
Gossett Jr., damals auf dem Höhepunkt seiner Popularität, verleiht der Figur Autorität und Wärme. Er ist das emotionale Rückgrat der gesamten Reihe. - Stuart Margolin als Colonel Yuri Lebanov:
Der sowjetische Gegenspieler, der zum Kameraden wird.
Margolin spielt mit Würde und Menschlichkeit – eine seiner besten Nebenrollen. - Alan Scarfe als General Vardovsky:
Der harte Offizier, der an Befehle glaubt, nicht an Gefühle – ein typischer Vertreter der alten Garde. - Sharon H. Bruneau und Maury Chaykin ergänzen das Ensemble in kleineren, aber markanten Rollen.
Regie – Sidney J. Furie zwischen Patriotismus und Pathos
Sidney J. Furie war kein Mann für halbe Sachen.
Schon der erste Teil war laut, pathetisch und voller Energie – doch Der stählerne Adler II zeigt ihn von seiner ernsthafteren Seite.
Gedreht wurde in Israel, wo Furie echte Kampfjets und Militärbasen nutzen durfte.
Die Luftkämpfe sind handgemacht, authentisch und beeindruckend gefilmt – keine CGI, nur pure 80er-Mechanik, Rauch, Sonne und Donner.

Die Kameraarbeit überzeugt: rasante Flugmanöver, harte Schnitte, donnernde Explosionen.
Furie fängt die Spannung des Kalten Krieges ein – und bleibt dabei erstaunlich ausgewogen.
Hier wird kein Feind dämonisiert, sondern gezeigt, dass in jedem Pilot – egal ob US oder UdSSR – derselbe Herzschlag schlägt.
Kritik – Zwischen Heldentum und Humanismus
„Der stählerne Adler II“ ist ein ehrlicher, klassischer 80er-Jet-Actionfilm, der keine Revolution anstrebt, aber seinen Job sauber macht.
Weniger jugendliche Rebellion, mehr militärischer Ernst – das ist hier Programm.
Was den Film besonders macht, ist sein humanistischer Unterton.
In einer Zeit, als der Kalte Krieg noch brodelte, predigt er Verständigung, Teamgeist und Respekt.
Die Action-Szenen sind wuchtig, die Charaktere sympathisch, und der Soundtrack liefert treibende Militärbeats mit Synthie-Flair.
Einziger Schwachpunkt: Der Plot ist vorhersehbar, und manche Dialoge sind typisch für die 80er etwas dick aufgetragen.
Aber das gehört dazu – genau dieser leicht patriotische Ton macht den Charme aus.
Fun Facts zum Film
- Die sowjetischen MiGs im Film sind in Wahrheit israelische Kfir-Kampfflugzeuge, umlackiert für die Dreharbeiten.
- Gedreht wurde ausschließlich in Israel, vor allem auf einem stillgelegten Luftwaffenstützpunkt.
- Louis Gossett Jr. war der einzige Darsteller, der alle vier Iron Eagle-Filme drehte.
- Regisseur Sidney J. Furie ließ viele Szenen aus echten Jet-Cockpits drehen, um Authentizität zu wahren.
- In Deutschland erschien der Film zuerst auf VHS bei VCL, später als DVD und schließlich als Blu-ray in der Plaion Pictures Action Collection (mit dem Originalton und der alten Kinosynchro).
- Der Soundtrack enthält Stücke von Charles Fox, der auch die Musik zu 9 to 5 und Barbarella komponierte.
Fazit – Ein würdiger Nachfolger mit fliegendem Herz
„Der stählerne Adler II“ ist kein lautes Spektakel, sondern ein ehrlicher, geradliniger 80er-Actionfilm.
Er steht für Mut, Loyalität und den Glauben daran, dass Menschen trotz Ideologien zusammenarbeiten können.
Mark Humphrey überzeugt als charismatischer neuer Held, während Louis Gossett Jr. erneut zeigt, warum er das Herz der Reihe ist.
Die Luftkämpfe sind stark, die Botschaft klar – und das Ergebnis ein Film, der heute nostalgisch, aber keineswegs verstaubt wirkt.
Ein echtes Stück VHS-Geschichte mit Jet-Treibstoff im Blut und Retro-Seele im Herzen.
Retro-Bewertung
✈️ Jet-Action & Flugaufnahmen: ★★★★★
🎭 Schauspiel (Humphrey / Gossett Jr. / Margolin): ★★★★☆
🎬 Regie (Sidney J. Furie): ★★★★☆
📼 80er-Charme & Kultfaktor: ★★★★★
👉 Gesamt: 4,5 von 5 Retro-Sternen
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