Bob Saint Clair (Jean-Paul Belmondo) ist der Agent, der alles schafft und dem niemand etwas kann, während er mal wieder die Welt rettet, um dann die schöne Tatiana (Jaqueline Bisset) in den Armen zu halten, während der böse Karpof (Vittorio Caprioli) die Weltherrschaft an sich reißen will. Dumm nur, dass Bob nicht wirklich existiert, denn er ist der Held von inzwischen 43 Agentenschnellschüssen aus der Feder des unterbezahlten Lohnschreibers Francois Merlin (wieder Jean-Paul Belmondo), der seine Nachbarin (wieder Jaqueline Bisset) anhimmelt, während ihn sein Lektor (wieder Vittorio Caprioli) nervt. Mehr und mehr fließen die alltäglichen Schwierigkeiten Merlins in seine Abenteuer mit ein…
In den ersten zwanzig Minuten sieht man in Der Teufelskerl Jean-Paul Belmondo und Jaqueline Bisset in einer vollkommen durchgeknallten Verfolgungsszene, worin natürlich nur die Bösen ins Gras beißen, und Belmondo als Agent, und seine Partnerin, keine einzige Kugel abbekommt, obwohl eine ganze Hundertschaft mit MGs auf ihn schießt. Dabei grinst er so dermaßen breit, dass man annehmen muss, dass Agent Bob Saint Clair mehr Glück als Verstand hat – oder gar keinen Verstand hat. Als Zuschauer mit viel Filmwissen ist man vielleicht geneigt, auch an all die ernsten Agentenfilme zu denken, worin dasselbe geschieht, nur dass uns die Filmschaffenden das als seriöse Unterhaltung verkaufen wollen. ^^ Aber hier soll alles genau so schlecht sein, wie es tatsächlich aussieht. Bis der Bruch kommt und man durch das Auftauchen einer Person, die völlig fehl am Platz ist, in die reale Welt des Schriftstellers Merlin gezogen wird. Und beide Figuren werden mit viel Hingabe und Leidenschaft von Jean-Paul Belmondo verkörpert. Für Der Teufelskerl musste Belomdo sich körperlich, aber auch geistig mächtig ins Zeug legen. Und er überzeugt als grenzdebiler Agent, wie auch als abgehalfterter Schriftsteller.
Es ist sehr gut möglich, dass es Zuschauer gibt, die mit dieser Art Humor, wie man sie in Der Teufelskerl sieht, nichts anfangen können. Die Eröffnungsszene erinnert an vielen Stellen an die späteren Filme vom Autoren-Duo David und Jerry Zucker. Und wer weiß, vielleicht haben sich die beiden Herren ja unter anderen auch Der Teufelskerl als Vorbild genommen für ihre Hits wie „Die nackte Kanone“ (und wie sie alle heißen ^^). Wenn man Der Teufelskerl zum ersten Mal sieht und nicht weiß, was einen erwartet, kann es sein, dass man diesen Film schlicht und einfach nur doof findet. Man hat den Eindruck, dass die Macher von Der Teufelskerl ihren Film für ausgewählte Zuschauer gemacht haben. Vielleicht für Menschen, die Filme besser kennen als alles andere (also Typen wie mich, und hoffentlich auch euch ^^). Leider habe ich so gut wie nichts im weltweiten Netz über diesen tollen Film mit dem Titel Der Teufelskerl finden können, sodass ich gezwungen bin, die Rezension mit haufenweise sinnfreier Phrasen zu füllen und immer wieder betonen muss, was für ein abgefahrenes Teil doch dieser Film mit dem wunderschönen Titel Der Teufelskerl ist. Und das die Hauptrollen in Der Teufelskerl mit dem witzigen Jean-Paul Belmondo und mit der wunderbaren und wunderschönen Jaqueline Bisset besetzt sind. Und das der Film Der Teufelskerl Der Teufelskerl heißt, aufgrund der Google-Suche. ^^ Und ich finde, dass das genau jetzt, in diesem Moment, wo ich das hier tippe, genau zum Film passt, denn es geht sich ja nicht nur um einen bescheuerten, aber dennoch weltrettenden Agenten in Der Teufelskerl, sondern auch um einen Schriftsteller, der haufenweise blödes Zeug schreibt, um sein klägliches Einkommen zu haben, nur mit dem Unterschied, dass ich nix dafür bekomme. ^^
„Le Magnifique“, so der Originaltitel von Der Teufelskerl, hat hierzulande mehrere Titel. Er heißt auch „Ich bin der Größte“ oder auch „Belmondo – Der Teufelskerl“ (sehr kreativ ^^). Inszeniert wurde Der Taufelskerl von Philippe de Broca. Zusammen mit Jean-Paul Belmondo hat er unter anderen noch „Abenteuer in Rio“, „Die tollen Abenteuer des Monsieur L.“ und „Der Unverbesserliche“ realisiert. Und all diese Filme sieht man mit aller Regelmäßigkeit im deutschen Fernsehen, bis auf Der Teufelskerl. Der scheint hierzulande verschollen zu sein, finde ich doch keine TV-Eintragung in den einschlägigen Filmseiten und habe keinerlei Erinnerung daran, diesen Film jemals im TV gesehen zu haben. Und an dieser Stelle möchte ich kurz erklären, dass ich von Der Teufelskerl das erste Mal in der Dokumentation „Z-Channel“ gehört habe, die man seit 2008 mindestens einmal im Jahr im Fernsehen sieht. Für Leute, die sich für älter Filme interessieren, sei diese Dokumentation ans Herz gelegt, werden dort doch viele Ausschnitte aus inzwischen rar gewordenen Filmen gezeigt. 😉
Der Teufelskerl gibt (oder gab) es für den Heimkinobereich hierzulande nur auf Video von MCAC, Mike Hunter und Mondial (das is eh alles von Mike Hunter! ^^). Um ihn digital sehen zu können, muss man auf die Import-DVD aus Frankreich zurückgreifen, die hat unter anderen auch eine deutsche Tonspur und eine hervorragende Bildqualität. Nur auf deutsche Untertitel muss man verzichten. 🙁 Also, wenn jemand unbedingt Der Teufelskerl sehen möchte und das digitale Medium bevorzugt, dem sei diese Variante empfohlen. Man kann nur hoffen, dass Der Teufelskerl hierzulande irgendwann mal auf DVD oder BluRay veröffentlicht wird, dann aber bitte mit deutschen Untertiteln! Würde ich mir auf jeden Fall zulegen! 😀
Fazit (jetzt machen wir auch so was ^^): Belmondo in Bestform: Blöde Sprüche, abgefahrene Action (in manchen Szenen sogar mit eimerweise Blut!) en masse – und ein Fest für Filmkenner, aber auch für Gelegenheitsgucker. Definitiv ein 10(000) Sterne-Film. 🙂