Der Vietnam-Veteran Buck Matthews (Gary Busey) will eigentlich nur noch in Ruhe mit seiner Frau und seiner Tochter leben, aber dann wird die Stadt in der er lebt von einer Motorradbande brutal überfallen. Bei dem Überfall wird Bucks Frau getötet und seine Tochter entführt. Da Buck weder bei den Behörden noch bei der Bevölkerung Unterstützung findet, nimmt er die Sache selbst in die Hand.
Er nimmt den Kampf gegen die Bande auf …
In den 80er Jahren durften so einige Nebendarsteller sich in Hauptrollen besonders im Action Genre austoben. So auch Gary Busey, den viele aus “Alarmstufe: Rot” kennen dürften, in DER TIGER mimt er einen Vietnam Veteran der es mit dem örtlichen Sheriff und einer Bande von Verbrechern aufnimmt. Doch in der Welle der Actioner in den 80er Jahren sind sehr viele Filme fast klanglos untergegangen, obwohl es viele davon ins Kino geschafft hatten. Auch DER TIGER ist solch ein Kandidat und wurde selbst in den Videotheken kaum beachtet und ausgeliehen. Auch ein weiterer Titel aus Busey´s Filmlaufbahn ACT OF PIRACY ereilte das Schicksal der Unbeachtung, mittlerweile auf DVD im Handel erschienen.
DER TIGER trägt im Original den Titel “Eye of the Tiger”, was auch dem Titelsong zuzusprechen ist. Das Lied von der Gruppe SURVIVOR kennt man vor allem aus der Filmreihe ROCKY mit Sylvester Stallone.
Das Schema von DER TIGER reiht sich nahtlos an viele andere Vertreter aus dem Jahrzehnt und Genre an. Einfach gestrickte Story, in diesem Fall der übliche Kampf als Einzelgänger gegen eine ganze Schar von Gegnern. Dazu noch satte Action mit gewaltigen Explosionen, wilden Fights und auch etwas makaberen Szenen, wie unter anderem eine Szene wo ein Biker Mitglied eine Dynamitstange in den Allerwertesten geschoben bekommt.
DER TIGER wurde von Regisseur Richard C. Sarafian sauber und handwerklich inszeniert, routiniert spult der Regisseur das Skript ab und bietet dem Zuschauer angenehme Unterhaltung auf einem guten Niveau Level. Sarafian konnte schon zuvor Erfahrungen mit dem Action Genre bei Arbeiten an der TV Serie “Rauchende Colts” von 1955 und “Fluchtpunkt San Francisco” 1971 sammeln und sie in DER TIGER wieder zum Einsatz bringen.
Das Tempo und die Erzählstruktur des Films ist langsam und baut sich kontinuierlich auf. Man nimmt sich die Zeit um einzelne Charaktere aus dem Cast dem Zuschauer mit mehr Tiefe und Hintergrund vorzustellen. Das Tempo sowie auch die Actionsequenzen steigern sich im Laufe der Spielzeit und streben das ersehnte Finale an. Die Action wechselt sich ab von Verhören, Verfolgungsjagden und wilden Schusswechsel zwischen den Kontrahenten. Selbstredend darf ein Kampf zwischen zwei Männern nicht fehlen und rundet das satte Finale ab. Zwar sind viele Szenen nur von kurzer Dauer, wirken dafür aber knackig. Auch versuchte man eine kleine Liebesromanze in den Plot zu integrieren, was zwar nicht sonderlich der Story im Wege steht, aber etwas aufgesetzt und unglaubwürdig wirkt.
DER TIGER ist eine kleine Filmperle unter den Actioner der 80er Jahre, vor allem in Gary Busey seiner Laufbahn als Schauspieler. Bislang ist der Film in Deutschland nur auf VHS erhältlich, gekürzt, doch er befindet sich auch auf der berühmten Indizierungsliste. Es gibt auch eine Bootleg Version des Films, wobei ich über die Bild und Ton-Qualität dieser nichts sagen kann.