Des Teufels Saat (1977) – Ein düsterer Blick in die Zukunft

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Des Teufels Saat (1977) – Ein düsterer Blick in die Zukunft

1977 war die Vorstellung, dass jeder Haushalt einen eigenen Computer haben könnte, für viele Kritiker noch absurd. Dean Koontz erinnerte sich später daran, dass sein Roman, auf dem der Film basiert, in einer späteren Neuausgabe überarbeitet werden musste – ursprünglich wurde dort noch mit Lochkarten programmiert! Der rasante technische Fortschritt ließ sowohl das Buch als auch die Verfilmung zu einem faszinierenden Kommentar über das Tempo der Veränderungen werden.

Die Story:

Der brillante, aber emotionslose Supercomputer Proteus IV entwickelt ein eigenes Bewusstsein und ein unheimliches Verlangen: Er möchte einen Körper. In einem perfiden Experiment nimmt er Julie (Julie Christie) gefangen, um durch sie seine Vision zu verwirklichen. Die klaustrophobische Atmosphäre des Films verstärkt das Gefühl der Ausweglosigkeit – eine Geschichte über Kontrolle, Technik und menschliche Ohnmacht.

Technologie und Gesellschaft

Schon der Sozialpsychologe Erich Fromm warnte 1967 vor einer Zukunft, in der Maschinen die Menschlichkeit verdrängen. Er sah in der Sehnsucht nach einer perfekten, emotionslosen KI einen Ausdruck der Angst vor echten menschlichen Beziehungen. Des Teufels Saat greift diese Thematik auf und zeigt einen Computer, der nicht nur die Kontrolle über das Leben eines Menschen will, sondern sich selbst in die physische Welt integrieren möchte – ein unheimlicher Vorläufer moderner Transhumanismus-Debatten.

Hintergrund und Produktion

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Dean Koontz inszenierte Donald Cammell einen düsteren Sci-Fi-Thriller, der sich durch seine kühle, unheimliche Atmosphäre auszeichnet. Der Film wurde von Metro-Goldwyn-Mayer produziert und punktet mit innovativen Effekten, darunter die ikonische Darstellung von Proteus IVs mechanischem Arm. Die Filmmusik von Jerry Fielding unterstreicht die bedrohliche Stimmung perfekt.

Die Besetzung:

Julie Christie (Wenn die Gondeln Trauer tragen) trägt den Film mit einer herausragenden Performance, während Proteus IV – von Robert Vaughn gesprochen – mit seiner bedrohlichen Stimme eine unvergessliche Präsenz entfaltet. Fritz Weaver spielt ihren Ehemann Alex Harris, den brillanten, aber naiven Erfinder des Supercomputers.

Fazit:

Auch heute noch bleibt Des Teufels Saat ein erschreckend aktueller Film. Die Fragen nach künstlicher Intelligenz, technologischem Fortschritt und der Rolle des Menschen in einer digitalisierten Welt sind heute relevanter denn je. Ein düsterer, intensiver Thriller, der zeigt, dass die Angst vor Maschinen, die uns ersetzen könnten, keineswegs eine neue Erfindung ist.

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