Kritik: Die sieben goldenen Vampire (1974)

Kritik: Die sieben goldenen Vampire (1974)

Die 7 goldenen Vampire (1974)Transsylvanien 1804. Nach monatelanger Reise hat der Asiat Kah, der Hohepriester des Kultes der 7 goldenen Vampire, sein Ziel völlig erschöpft erreicht: das Mausoleum des Grafen Dracula, der dort, von der Menschheit verbannt, seiner unwürdigen Existenz fristet. Kah erweckt den Geist des Untoten und schlägt ihm einen finsteren Pakt vor, doch Dracula verfolgt eigene Pläne. Angesichts der neuen Chance, Rache am Geschlecht der Menschen zu nehmen, bemächtigt er sich des Körpers Kahs und begibt sich nach China, um dort mit Hilfe der 7 goldenen chinesischen Kollegen ein neues Schreckensregime zu errichten….


Mitte der 70er Jahre schrieben die HAMMER STUDIOS bereits Rote Zahlen und Ihre Werke fanden nur noch wenig Anklang bei den Zuschauern. Eine neue und frische Idee musste her, und so kam es das sich das Filmstudio mit den SHAW BROTHERS zusammen schloss und DIE SIEBEN GOLDENEN VAMPIRE drehte. Eine Gemeinschaftsproduktion die weitgehend auch in den Studios der Shaw Brothers gedreht wurde, lediglich ein paar Innenaufnahmen entstanden im regnerischen England in den Pinewood Studios.

Die Regiearbeit wurde den englischen Händen und Talenten anvertraut und Regisseur Roy Ward Baker inszenierte diesen Mix aus Eastern, Krimi, Horror und Abenteuer. Als Co-Regisseur begleitend fungierte Chang Cheh. Baker drehte schon 1973 den Film “Embryo des Bösen” und “In der Schlinge des Todes” im selbigen Jahr. Chang Cheh ist kein Unbekannter Mann hinter der Kamera auf dem Rgeistuhl, zahlreiche Eastern Klassiker zählen zu seiner langen Laufbahn, die im Jahr 2002 durch den Tod ein Ende fand. Doch bereits 1993 drehte er seinen letzten Film und setzte sich zur Ruhe.

Durch den Mix aus verschiedenen Genres kommt eine erwartungsvolle Freude beim Zuschauer auf. Die Idee klingt gut und ansprechend, doch leider sind ein paar Mankos vertreten, die den Filmgenuss etwas trüben. Allen voran die vielen Nebenplots, die ein Wirrwarr hervorbringen, die der Zuschauer nur schwer auseinander und miteinander verknüpfen kann. Dazu kommen noch teils zu einfach wirkende Effekte, wie Fledermäuse aus Gummi. Auch bemängeln manche den vorhandenen Cast in DIE SIEBEN GOLDENEN VAMPIRE, Peter Cushing mimt hier zum letzten Mal den Charakter van Helsing, bekommt jedoch einen nervigen Sohn zugeteilt, der sich in die Romanzen stürzt und dadurch den Plot etwas in die falsche Richtung drückt. Schauspielerisch betrachtet leistet Cushing wie gewohnt saubere und ansprechende Arbeit ab und kann in seiner Rolle als van Helsing durchaus überzeugen. Die Rolle des Dracula wurde nicht wie gewohnt von Christopher Lee besetzt, sondern John Forbes-Robertson trat in die Fußstapfen. Seine Auftritte beschränken sich auf Anfang und Ende des Films, wissen aber zu gefallen. Zudem sind einige Dialoge sehr unnötig in die Länge gezogen worden und sogar vollkommen überflüssig und sinnfrei.

Was mir besonders gefallen hat, war die Inszenierung der Goldenen Vampire. Sie steigen aus den Gräbern wie man es eigentlich nur aus Zombiestreifen kennt, erst streckt sich eine halb verweste Hand aus der Erde empor, und sie behelfen sich eigenständig aus ihren Gräbern, allesamt mit Masken versehen.

Doch auch der Action Part wurde nicht außer Acht gelassen, und der Eastern Freund bekommt einige Kampfeinlagen spendiert. Zwar wirken sie etwas blass im Vergleich zu anderen Shaw Brothers Produktionen, aber sind gut choreographiert in Szene gesetzt worden. Allen voran weiß das Finale, eine Massenprügelei durchaus zu Gefallen. Hier wurde auch das Theaterblut nicht spärlich zum Einsatz gebracht. Doch beschränken sich die Szenen der Vampire auf ein paar Schikanierungen der hiesigen Dorfbewohner, ein wenig mehr Action hätte dem Plot sicher gut gestanden.

Doch trotz der paar Macken und Schwächen im Film, weiß er zu Gefallen und bietet einem gute Unterhaltung in Spielfilmlänge. Doch dieser Mix der verschiedenen Genres schaffte es nicht das Studio aus den Roten Zahlen zu ziehen. Für HAMMER STUDIOS und SHAW BROTHERS Fans ist dieser Film ein Muss, und Action, Abenteuer Fans die auch gerne mal Eastern Luft schnuppern möchten, werden weitgehend versorgt.

DIE SIEBEN GOLDENEN VAMPIRE ist hierzulande nur auf DVD von WARNER BROS. erschienen und zählt als kleine Rarität. Die VHS Version die damals veröffentlicht wurde, ist ein Bootleg ohne Hinweise auf Herkunft.



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