Django – Nur der Colt war sein Freund / Django spara per primo / Django Shoots First

„Django schießt zuerst: Italo-Western-Geheimtipp“

Django – Nur der Colt war sein Freund / Django spara per primo / Django Shoots First

Wenn Django zum ersten Mal schießt

Wer glaubt, dass der Name Django nur einem einzigen Film oder Schauspieler vorbehalten ist, hat die Rechnung ohne den Italo-Western gemacht! Mit Django spara per primo (deutsch: Django – Nur der Colt war sein Freund) liefert Regisseur Alberto De Martino einen frühen Beitrag zum Mythos des Django. Dieser Film, der oft im Schatten des bekannteren Django von Sergio Corbucci steht, ist ein actiongeladener Ritt durch Verrat, Rache und gierige Machenschaften – und definitiv einen Blick wert für Fans des Genres.

Handlung: Verrat, Gold und der lange Schatten der Rache

Im Mittelpunkt steht Django (Glenn Saxson), ein Revolverheld, dessen Vater ermordet wurde. Als Django erfährt, dass hinter dem Mord eine Intrige um eine Goldmine steckt, schwört er Rache und macht sich daran, die Schuldigen zur Strecke zu bringen. Dabei legt er sich nicht nur mit einem skrupellosen Bankier an, sondern auch mit einem Netz aus Verrätern und Banditen, die vor nichts zurückschrecken, um ihren Reichtum zu sichern.

Django verfolgt seine Feinde mit einer Mischung aus Kühlem Kalkül und roher Gewalt, während die Handlung ihn in immer tiefere moralische Grauzonen führt. Wem kann er trauen? Und was kostet ihn sein Durst nach Gerechtigkeit?

Django – Nur der Colt war sein Freund / Django spara per primo / Django Shoots First

Schauspiel: Glenn Saxson – ein charismatischer Django

Obwohl Glenn Saxson nicht den Kultstatus von Franco Nero erreicht hat, macht er in der Rolle des Django eine gute Figur. Mit seinem markanten Gesichtsausdruck und seiner lakonischen Art verleiht er der Figur eine gewisse Eleganz, die sich gut in die Geschichte einfügt. Seine Darstellung ist weniger mysteriös als die von Nero, dafür aber zugänglicher – ein Held, der menschlich wirkt und dennoch entschlossen genug ist, seinen Plan durchzuziehen.

Die Nebenrollen sind ebenfalls stark besetzt: Fernando Sancho als schurkischer Bankier liefert eine herrlich überzogene Performance, die perfekt zum Stil des Films passt, während Ida Galli als weibliche Hauptfigur einen Hauch von Emotionalität in die ansonsten harte Handlung bringt.

Inszenierung: De Martinos klare Handschrift

Alberto De Martino gelingt es, die klassischen Elemente des Italo-Westerns mit einer Prise Eigenständigkeit zu versehen. Anders als die staubigen, schlammigen Welten, die wir aus Django (1966) kennen, ist die Optik in Django spara per primo etwas polierter. Die Landschaftsaufnahmen sind beeindruckend, die Sets detailreich und die Actionsequenzen dynamisch inszeniert. Besonders auffällig ist die geschickte Nutzung von Licht und Schatten, die den moralischen Konflikt von Django visuell unterstreicht.

Ein Highlight des Films ist eine Sequenz in einer verlassenen Mine, die nicht nur Spannung erzeugt, sondern auch mit cleveren Kamerawinkeln und intensiver Musik punktet.

Django – Nur der Colt war sein Freund / Django spara per primo / Django Shoots First

Technische Aspekte: Musik, Kamera und mehr

Francesco De Masis Score ist weniger bombastisch als die Musik von Luis Bacalov im bekannteren Django, passt aber hervorragend zur etwas klassischeren Ausrichtung des Films. Die Kameraführung von Eloy Mella ist solide, wenn auch weniger experimentell als bei anderen Italo-Western. Besonders in den Showdowns zeigt sich jedoch, dass Mella ein Auge für Dynamik und Spannung hat.

Die Kostüme und Requisiten sind typisch für die Zeit – nichts Außergewöhnliches, aber stimmig. Was den Film auszeichnet, ist sein Fokus auf handgemachte Action: Explosionen, Schießereien und Faustkämpfe – alles wirkt authentisch und temporeich.

Themen: Gier, Gerechtigkeit und die Einsamkeit des Antihelden

Django spara per primo behandelt klassische Western-Themen, insbesondere die Auswirkungen von Gier und Verrat. Dabei bleibt der Film relativ bodenständig und verzichtet auf die nihilistische Grundstimmung, die viele andere Italo-Western dieser Zeit prägt. Stattdessen gibt es eine Spur Optimismus: Djangos Kampf ist zwar hart, aber er folgt einem moralischen Kompass, der ihn letztlich von seinen Feinden unterscheidet.

Django – Nur der Colt war sein Freund / Django spara per primo / Django Shoots First

Fazit: Warum sich dieser Django lohnt

Django spara per primo mag nicht die berühmteste Adaption des Django-Namens sein, doch er hat seinen Platz im Italo-Western-Pantheon verdient. Mit Glenn Saxson als charismatischem Helden, einer spannenden Handlung und einer soliden Inszenierung ist der Film ein echter Geheimtipp für Fans des Genres. Wer eine Mischung aus klassischem Western und den dreckigeren Italo-Varianten sucht, wird hier bestens unterhalten.

Für Fans von: Django (1966), Südlich von Santa Fe und Filmen mit moralischen Antihelden. Ein Colt, der zuerst schießt, trifft hier genau ins Schwarze!

 

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