Vor tausenden von Jahren, entdeckte ein Stamm bei einem Vulkanausbruch das Eisen und stellte daraus eine fürchterliche Waffe her. Wood und Ela, die ständig im Kampf mit den Naturelementen stehen, führen einen unerbitterlichen Kampf um die Oberherrschaft der Macht in ihrem Gebiet. Beide sind äußerst fähige Führer von zwei kriegerischen Stämmen und bekämpfen sich mit wechselndem Erfolg. Wood war es, der das Eisen entdeckte, mit dem er unbesiegbare Waffen baut, doch Ela erfindet eine revolutionäre Waffe, den Bogen!
Er – Stärker als Feuer und Eisen wird als Barbarenfilm angeprangert, hat aber wenig von den bekannten Klischees zu bieten, aus meiner Sicht kann man ihn eher als Steinzeitfilm betrachten. Aber diese Genreverwechslung tut dem Filmgenuss keinen Abbruch, man sollte nur seine Erwartungen in eine andere Richtung lenken. Die Italiener waren und sind bekannt dafür das sie in den 70er und 80er Jahren sich so ziemlich jedem Genre annahmen und Filme auf den Markt schmissen, sei es SciFi, Western, Krieg, Horror, Trash und auch Steinzeitfilme, Er – Stärker als Feuer und Eisen gesellt sich wunderbar in diese Riege mit ein.
Regie führte in diesem Streifen kein Unbekannter, der Name ist schon eine Aussage über den Inhalt und Qualität des Films, die Rede ist von Umberto Lenzi, sonst eher im Horror-Genre daheim, brachte uns hier eine echte Perle unter den Filmen näher. Zu seinen weiteren Werken gesellen sich Titel wie: „Gates of Hell“ aus dem Jahre 1989 und „Die Rache der Kannibalen“ von 1981, dies sind nur zwei Beispiele seiner bekannten Werke aus seiner langen Filmographie.
Für die Hauptrolle wurde Sam Pasco verpflichtet, über ihn sind leider kaum Informationen vorhanden, dies könnte auch daran liegen das Er – Stärker als Feuer und Eisen sein einziger Film war. Dies könnte auch an seinem schauspielerischen Talent liegen, denn das ist nur kaum vorhanden, man könnte ihm gut den Titel „Der italienische Steven Seagal“ vergeben, denn Mimik und Gesten sind nicht seine Stärke, eher eine steife Säule vor der Kamera. Aber seine Präsenz ist gut in Bildern festgehalten worden und dies hatte den Italienern wohl ausgereicht!
Wenn man sich die optische Seite des Films anschaut, kann man fast nur positives von sich geben, die Kostüme sind ansehnlich, bis auf die Affenkostüme, die wirken sehr einfallslos und billig. Die Ausstattung der Sets ist sehr malerisch und interessant zu bestaunen, die Drehorte wurden passend zum Thema gewählt und versetzen den Zuschauer in die Vergangenheit zurück, so hätte es bestimmt damals aussehen können auf unserer Erde. Auch die Kampfszenen und die Szenen die sich mit den Tieren beschäftigen sind sehr gestalterisch in Bildern festgehalten worden, da vergisst man auch gerne mal ein paar kleine Schwächen und Lücken in der Story, ein paar Logikfehler sind leider vorhanden, manche Fragen bleiben dem Zuschauer unbeantwortet, aber die Ausstattung, die Action machen diese kleinen Schwächen wieder wett.
Er – Stärker als Feuer und Eisen ist ein unterhaltsamer Streifen aus diesem Genre, zwar kann er dem Film „Am Anfang war das Feuer“ nicht das Wasser reichen, aber gut mithalten und braucht sich nicht zu verstecken. Für die musikalischen Werke waren die Brüder de Angelis zuständig, und mit denen kann man eigentlich nichts falsch machen. Wer nichts mit diesem Namen anfangen kann, die Brüder de Angelis sind auch unter dem Namen: Oliver Onions ein Begriff, sie spendierten unzähligen Filme ihre unverkennbare Musik, allen voran Bud Spencer und Terence Hill Filmen. Ohrwürmer sind ein Garant bei dem Namen.
Er – Stärker als Feuer und Eisen gibt es auf VHS und DVD, auf DVD sogar in einer netten Barbaren-Box, mit einigen anderen Titeln zusammen. Im TV läuft dieser Film so gut wie nie, entweder weil die Sender kein Interesse zeigen, oder diese Art von Filmen zu unbekannt gegenüber den Zuschauern ist.
Fazit: Trotz der falschen Genre-Betitelung ein unterhaltsamer Action-Abenteuer Streifen Marke Italien. Klasse Musik, abwechslungsreiche Sets und eine angenehm schaubare Story runden das Gesamtbild gut ab! In meinen Augen ein Pflichtfilm für Fans des italienischen Kinos.
Ich gebe Er – Stärker als Feuer und Eisen 9 / 10 Punkten