In einem kleinen College brütet die Abschlussklasse über den Examenaufgaben. Eines nachs geschieht ein Mord am College. Von nun an ist niemand an der Schule mehr sicher.
Noch immer ist es so im Filmgeschäft, das wenn ein Film sehr erfolgreich ist, oder sogar gleich ein ganzes Genre geprägt hat, das dann Ableger, Nachahmer wie Pilze aus dem Boden schießen. So natürlich auch mit dem Sub Genre SLASHER. Filme wie “Halloween”, “Freitag, der 13.te” und zahlreiche andere prägten und veränderten das Genre zusehend. So entschloss sich unter anderem Regisseur Jimmy Huston dazu 1981 den Slasher EXAMEN, im Originaltitel “Final Exam” zu drehen. Angefangen hat der Regisseur seine relativ kurze Karriere mit dem Film “Der Vollstrecker kennt kein Erbarmen” aus dem Jahr 1976. Später folgten noch Filme wie “Der Menschenfänger” von 1977 und “Liebe mit Biss” aus dem Jahr 1988.
EXAMEN bedient sich zuhauf an den typischen Klischees des Genres Horror. Unerwartete Dinge und Geschehnisse werden vollkommen außer Acht gelassen. Dazu eine altbekannte und einfache Story, in Form das an einer Schule an denen die Schüler ihren Abschluss gerade machen, ein geheimnisvoller Mörder umher geht und nach und nach die Schülerzahl dezimiert.
Das Tempo von EXAMEN ist bis zur Mitte der Spielzeit recht lahm und fordert den Zuschauer auf, anstrengend wach zu bleiben. Zwar wird schon zu Anfang eine Mordszene auf dem Silbertablett serviert, doch der Appetitthappen bleibt einem fast förmlich im Halse stecken. Denn EXAMEN steht in keinem guten Licht da. Er ist ein Paradebeispiel dafür, was die Zensur an einem kunstvollen Werk anrichten kann. Um ihn überhaupt zu veröffentlichen wurden alle harten Szenen sehr stark geschnitten. Ein Beispiel ist eine Mordszene mit dem Messer. Man sieht die Hand, sie bewegt sich nach unten, und es wird schon in eine andere Szene gewechselt. Desweiteren wurden einige Mordszenen gänzlich der Schere zum schneiden vorgesetzt. Und obwohl er so stark geschnitten wurde, bekam er einen Platz auf der Indizierungsliste. Dabei wäre er locker als FSK 16 Freigabe durchgegangen, auch in den 80er Jahren. Denn es blieb nicht nur bei den Szenen, auch wurden die Morde sehr unblutig in Szene gesetzt. Zwar tröpfelt mal ein Tropfen Blut am Messer, aber mehr ist leider nicht zu sehen. Zudem kommt noch hinzu, das viele Szenen im sehr dunklen Licht gedreht wurden, was die Sicht des Zuschauers noch mehr beeinträchtigt. Fans der härteren Szenen gehen hier leider komplett leer aus.
Doch man sollte EXAMEN auch was positives zusprechen. Der Score ist sehr atmosphärisch und aufwendig komponiert worden. Er klingt sauber und passend zu den Szenen abgestimmt worden. Man könnte den Eindruck bekommen, das hier ein Meister der Komposition hier seine Finger im Spiel hatte.
Hat der Zuschauer die erste Hälfte des Films hinter sich gebracht, bekommt er einen Spannungsschub. Das Tempo wird zügiger und flotter und die Morde kommen wieder zum Vorschein. Endlich kommt man in den Genuss der Klischees des Sub-Genre. Denn zuvor musste man sich durch unzählige Dialoge kämpfen. Auch was dem Killer angeht, muss man das Team hinter der Kamera loben, wer der geheimnisvolle Killer ist bleibt im Verborgenen und mehrer Möglichkeiten zieht der Zuschauer in Betracht, wer es von der Schule sein könnte. Das Finale verwirrt den Zuschauer wieder, und wird ihm sicherlich auch einen enttäuschenden Blick im Gesicht schenken. Entweder gingen die Ideen aus, oder es fehlte die Motivation. Schauspielerisch betrachtet kann man nichts bemängeln, für die Verhältnisse das sich die Produktion für unbekannte Schauspieler entschieden hat, wirken alle überzeugend.
EXAMEN ist in Deutschland auf VHS vom Label “Embassy” erschienen, sie ist gekürzt und war bis zum Jahr 2009 auf dem Index.