FANG MING ist böse. Er hat einen heimtückischen Charakter. Die Mutter vertraut nur seinem Bruder CHEN SING.
Er soll nach ihrem Tod den Familien-Goldschatz einem Kloster übergeben.
FANG MING – zum Boss einer Heroin-Bande geworden – will es ihm abjagen… mit Hilfe von Killern.
Da schlummerte doch tatsächlich eine kleine Film-Perle in meinem Regal. Schon vor etlichen Jahren habe ich mir vom Label Voulez Vous Film (Vergessene Eastern Vol. 1) gekauft und jetzt erst gesehen. Schande über mein Haupt, aber zugegeben konnte ich lange mit Eastern Filmen nichts anfangen. Nachdem ich vor kurzem ein paar solcher Genre-Beiträge auf Amazon Video sah, durchstöberte ich mein Regal und fand CHEN SING – DER SUPERHAMMER. Ein Eastern aus der Blütezeit des Genres. Geprägt und inspiriert von vielen bekannten Größen, Kämpfern.
CHEN SING – DER SUPERHAMMER entstand im Jahr 1973, in dem Jahr wo der wohl größte Kämpfer durch einen tragischen Unfall ums Leben kam – Bruce Lee.
Regisseur Kim Lung inszenierte einen kernigen, kurzen und harten Eastern-Vertreter. Spannend mit einer einfachen simplen Story ausstaffiert. Jedoch mit großer Wirkung auf den Zuschauer. In erster Linie geht es in CHEN SING – DER SUPERHAMMER um zwei Brüder die sich um ein Erbe teilen. Eine Kiste voller Gold, die ihre Mutter dem örtlichen Waisenhaus spenden wollte, doch die Brüder geraten aneinander. Einer ist geldgierig und egoistisch, der andere genügsam und recht schaffend.
Obwohl der Film nur ein sehr geringes Budget zur Verfügung hatte, gelang es dem Regisseur und den Darstellern alles erdenklich mögliche heraus zu holen. So wechseln sich die Schauplätze der Kämpfe und der Handlungssträngen deutlich ab. Es wird viel in der freien Natur gekämpft. Sei es in Schluchten, auf Wiesen oder auch in engen Gassen des kleinen Dorfes. Schon recht früh bekommt der Zuschauer einen Eindruck vermittelt um was es hier geht.
Von Fight zu Fight werden die gut choreographierten Fights ansehnlicher, abwechslungsreicher und spektakulärer. Die Gewalt nimmt auch keinen Halt und somit werden zahlreiche Knochen und Rippen gebrochen, jedoch mit Bedacht das Blut nicht förmlich spritzen zu lassen.
Beachtlich ist das es dem Regisseur gelang allen Charakteren die zum Hauptstrang gehören einen gehörige Charakter-Tiefe bekamen. Betrachtet man dagegen die kurze Laufzeit des Films so wird einem schnell klar, das hier kaum Langeweile aufkommt. Vor allem nachdem man nach den ersten 10 Minuten des Films den Eindruck bekam, es hier nur mit einem simplen Actioner zu tun zu haben.
Mit einer gewissen Härte, Dynamik und Ausdrucksstärke ist es CHEN SING und seinen Kollegen vom Film-Team sehr gelungen Abwechslung in das schon fast eintönige Genre zu bringen. Das erwartete Finale wird mit einer satten 15 minütigen Kampf-Choreographie belohnt.
Die Deutsche Version von CHEN SING – DER SUPERHAMMER ist um ein paar Minuten gekürzt worden. Auf der DVD wurden die fehlenden Szenen mit dem Original-Ton wieder eingefügt. Das Bild der DVD ist recht blass, verwaschen und weist viele Filmflecken auf, das liegt sicherlich an der vorhandenen Qualität der alten Filmrollen. Eine Restaurierung ist recht aufwendig und teuer. Somit bleibt die Frage offen, ob es sich lohnt solche einen Streifen zu restaurieren.
CHEN SING – DER SUPERHAMMER ist auch für Neulinge des Genres sehr zu empfehlen, natürlich gilt für Fans des Genres der Kämpfer und Schauspieler Chen Sing sowieso zu den großen Größen der Kampfkunst.