„Firepower“ (1979) – Explosive Action mit James Coburn & Sophia Loren

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„Firepower“ – Explosive Action mit Starbesetzung

Mit „Firepower“ aus dem Jahre 1979 inszenierte Skandalregisseur Michael Winner („Ein Mann sieht rot“) einen Actionstreifen mit Starbesetzung vor der exotischen Kulisse der Karibik. Der Streifen erfuhr auch in Deutschland mehrere Wiederaufführungen im Kino. Eine davon durfte ich Anfang der 1980er Jahre dort sehen.

Ein tödlicher Auftakt in New York

Der Film beginnt im verregneten New York, wo ein Arzt und Chemiker ein gar jähes und unsanftes Ende findet. Zum Glück hat der Ärmste nicht viel gespürt, dafür seine Gattin umso mehr, musste sie das Ableben ihres Angetrauten doch live miterleben. Als dann auch noch einige Mafiagrößen die Frechheit besitzen, ihm die letzte Ehre zu erweisen, ist das Maß voll. Die trauernde Witwe bietet den Ermittlungsbehörden an, den millionenschweren Drogenboss Karl Stegner, der hinter dem Mord steckt, ans Messer zu liefern. Da an Stegner aber schwerer heranzukommen ist als an den Papst und die Kronjuwelen der Queen, muss ein Spezialist her. Und der heißt Jerry Fanon, seines Zeichens ehemaliger Kopfgeldjäger. Er hatte in etwa den gleichen Job wie Colt Seavers in „Ein Colt für alle Fälle“.

Auf der Jagd nach Karl Stegner

Fanon verfügt über allerlei hochkarätige internationale Verbindungen und schreitet alsbald zur Tat. Dabei stehen ihm allerlei Helferlein zur Seite, allen voran der Safeknacker „Cat“ Catlett. Von Antigua bis Curacao geht die wilde Hatz, wobei Karl Stegners Bodyguards alles daransetzen, seine Spur zu verwischen und ihn an absolut sicheren Orten, unter anderem in einem durch eine Tresortür gesicherten Raum, zu verstecken. Doch Jerry Fanon gehört zu den besten seiner Branche und erweist sich als mit allen Wassern gewaschener Profi. Es dauert etwas, bis er herausfindet, dass auch die trauernde Witwe ihr ganz eigenes Spiel spielt, aber letztlich wäre es müßig, sich darüber Gedanken zu machen – denn für Jerry Fanon haben nur zwei Dinge Priorität: Eine millionenschwere Prämie und am Leben zu bleiben, um sie zu kassieren. Und das ist gar nicht so einfach…

Michael Winner und die Actionfilm-Klischees

Michael Winner, der in seinen Filmen nie ein Blatt vor den Mund nahm und sich – wie in „Ein Mann sieht rot“ oder „Chatos Land“ oder auch dem großartigen „Spur in den Tod“ – nie scheute, auch brachiale Gewalt zu zeigen, greift hier wieder mal tief in die Kiste der Actionfilm-Klischees. Wilde Schießereien, Autoverfolgungsjagden und Explosionen wechseln sich munter ab. Die Story ist bisweilen etwas unlogisch konstruiert, aber wen stört das schon, wenn sich eine ganze Riege renommierter Hollywoodstars auf dem Set tummelt?

Ein hochkarätiger Cast

Allen voran haben wir da den meist auf Bösewichte abonnierten James Coburn, der kurz zuvor in „Steiner – Das eiserne Kreuz“ eine Wehrmachtsuniform trug und sich nun mit Verbrechern herumschlägt. Man munkelt, dass ursprünglich Charles Bronson für die Rolle des Jerry Fanon vorgesehen war, diese aber kurzfristig ablehnte, weil man seine Frau Jill Ireland nicht mitspielen ließ. Was hätte dies aber für ein großer Film werden können, wenn Charles Bronson die Rolle bekommen hätte…

Die weibliche Hauptrolle wurde mit der großen Diva Sophia Loren besetzt, die hier betörend ausschaut und dazu noch ständig ihre weiblichen Attribute frei unter dem dünnen Blusenstoff schwingen lassen darf. Allein ihr oft in Nahaufnahme gebotener Anblick war das Geld für die Kinokarte wert. O.J. Simpson, der später wegen Mordes verurteilt wurde und dadurch für Schlagzeilen sorgte, vervollständigt das Trio der Hauptdarsteller.

In Nebenrollen haben wir Vincent Gardenia, der als Cop bereits Charles Bronson in „Ein Mann sieht rot“ jagte. Eli Wallach, bekannt aus „Zwei glorreiche Halunken“ und „Die glorreichen Sieben“, spielt ebenfalls mit.

Deutsche Synchronisation mit Kultfaktor

Es versteht sich von selbst, dass solch ein hochkarätig besetzter Actionknaller, der zu keiner Sekunde langweilig wird, auch in der deutschen Synchronfassung Sprecher bekommen musste, die dem Cast gerecht werden. Allen voran hören wir den stimmgewaltigen Heinz Petruo, der James Coburn spricht. Stammsprecher Michael Chevalier (Hoss aus „Bonanza“, David Vincent aus „Invasion von der Wega“ und viele mehr) lieh O.J. Simpson seine Stimme. Marion Degler, die deutsche Stimme von Audrey Hepburn, darf Sophia Loren sprechen.

Und dann hören wir auch noch Volker Brandt (deutscher Stammsprecher von Michael Douglas), Gerd Duwner (deutsche Stimme von Festus in „Rauchende Colts“), Wolfgang Völz (deutsche Stimme von Peter Ustinov und Käpt’n Blaubär, und Mario vom schnellen Raumkreuzer „Orion“ in der Kultserie „Raumpatrouille“) und Arnold Marquis (Stammstimme von John Wayne).

Fazit: Actionreiche Unterhaltung mit Kultpotenzial

Auch bei nochmaliger Sichtung macht der Film Spaß und bietet kurzweilige Action-Unterhaltung. Die deutsche Blu-ray ist inzwischen gehörig im Preis gestiegen. Wer also die Chance hat, sollte sich den Film auf Import-Scheibe oder auf Flohmärkten besorgen, da ist er wesentlich billiger. Gesehen haben sollte man ihn allemal.

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