Geburten verboten

Geburten verboten

In einer nahen Zukunft hat die Überbevölkerung die Ressourcen der Erde erschöpft. Natürliche Pflanzen und Tiere gibt es nur noch im Museum zu bestaunen. Im täglichen Leben macht die Luftverschmutzung eine Gasmaske unumgänglich, Nahrung gibt es nur als künstliches Surrogat. Als letzte Konsequenz beschließt die Regierung für die nächsten drei Jahrzehnte, auf Geburten die Todesstrafe auszusetzen.
Stattdessen komplettieren industriell gefertigte Baby- und Kinderpuppen die Familien. Ein Paar beschließt trotz totalitärer Überwachung, das Risiko einer Schwangerschaft einzugehen.

 

Schon immer faszinierte das Science-Fiction Genre Regisseure, Autoren und Produzenten. Man kann mit vielen Dingen spielen, wie man sie sich in der Zukunft vorstellt. Und oft wurde bewiesen das manche Ideen gar nicht mal so verkehrt sind und teilweise auch Realität geworden sind. 1972 drehte der Regisseur Michael Campus den Film GEBURTEN VERBOTEN, auch bekannt unter Z.P.G. – was für Zero Population Growth steht. Es war Campus sein erster Film in seiner recht kurzen Laufbahn als Regisseur. In diesem doch recht schwarzen SciFi-Drama werden einen viele Elemente gezeigt, die entweder schon Realität geworden sind, oder auf dem besten Wege dazu sind. Die Erde ist Überbevölkert, die Nahrungsquellen sind fast versiegt, und es gibt ein Geburtenstop, wer sich nicht an das Gesetz hält, wird mit dem Tode bestraft. GEBURTEN VERBOTEN spielt einige hundert Jahre nach 1972.

Nach einer kurzen Einleitung durch eine Stimme die aus zig Lautsprechern in der Stadt Botschaften, Ankündigungen und neue Gesetze verkündet, konzentriert sich GEBURTEN VERBOTEN auf ein junges Ehepaar was sich sehnlichst ein Baby wünscht. Durch das Geburten Verbot bekommen junge Paare lediglich eine Puppe vom Staat spendiert, doch die Wartezeit auf solche eine Puppe dauert einige Jahre. Zudem ist es nicht real und kann nur bedingt den Wunsch nach einer Familie stillen. Zudem bekommt man viele Eindrücke vermittelt, wie das Leben in einer Stadt die von der zerstörten Umwelt umgeben ist abspielt. Der Smog ist gigantisch und man muss spezielle Atemmasken tragen um sich überhaupt in der Stadt bewegen zu können. Statt Wasserspender sind an manchen Plätzen Luftspender aufgestellt worden, wo sich die Menschen eine Prise frische Atemluft genehmigen können. Kulturelle Einrichtungen wie Restaurants oder auch Museen sind sehr beliebt und bedürfen einer langen Wartezeit auf Einlass. Im Museum sind Tiere, Pflanzen und Gegenstände aus dem Alltag ausgestellt und werden den Besuchern in der Handhabung vorgestellt. Wie unter anderem wie man an einer Tankstelle sein Auto betankt. 

Die junge Familie wird gespielt von Oliver Reed und Geraldine Chaplin (Die Tochter von Charlie Chaplin). Ihr größter Wunsch ist ein Baby. Dafür gehen sie ein großes Risiko ein und sind bereit viele Entbehrungen zu opfern. Das geborene Kind wird von einem befreundeten Paar als solches erkannt und die junge Familie wird förmlich erpresst mit dem Verrat gegen das Gesetz. Aus einstigen Freunden werden Feinde. Die junge Familie sieht nur noch einen Ausweg. Die Flucht aus der Stadt.

GEBURTEN VERBOTEN ist ein ruhiger Vertreter aus dem SciFi Genre und ist vor allem sehr emotionsgeladen inszeniert worden. Die Story ist recht träge und besitzt einen ernsten Unterton. Doch regt sie auch zum nachdenken an, und spiegelt einiges vom gezeigten in die Realität. China hatte lange Zeit ein Geburten Verbot, der Smog und die Umweltverschmutzung ist auf der ganzen Welt bereits ein aktuelles Thema. Insofern sind einige Aspekte aus den 70er Jahren gar nicht so weit hergeholt. Es ist schon interessant wie manche sich in den früheren Jahrzehnten die Zukunft vorgestellt haben.

Die Story ist recht einfälltig und flach geschrieben, besteht sie nur aus wenigen Elementen, Familie will Kind, darf nicht, also Flucht, jedoch wurde sie mit ausreichend Füllmaterial ausstaffiert. Man bekommt viele Eindrücke, Einblicke, Zukunftsvisionen gezeigt. Die meiste Screentime spielt sich in Gebäuden und Wohnungen ab, ein paar Aussenaufnahmen die mit reichlich Nebel versehen wurden, um den Smog ins Bild zu bekommen. Zudem wurde der Einsatz einer Modelllandschaft in Form einer Zukunftsstadt gebaut, wo ein paar Fahrzeuge und Flugzeuge mithilfe von Modellen an Seilen verwendet wurde. 

GEBURTEN VERBOTEN ist ein sehr unterhaltsamer Streifen und regt den Zuschauer zum nachdenken an, und beinhaltet eine Botschaft für ihn. Wer weiß was die Zukunft für uns bereit hält? Den Film gibt es auf VHS und DVD in Deutschland. Die DVD Version vom Label “Maritim Pictures” ist recht passabel. Ein gutes Bild, an manchen Stellen etwas farblos und zu hell, aber durchaus schaubar. Dazu ein paar Filmverschmutzungen. Der deutsche Ton ist klar und deutlich zu verstehen, besteht zumeist auch nur aus Dialogen und nur wenigen Hintergrundgeräuschen.

 

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