„Gloria“ ist ein Neo-Noir-Thriller aus dem Jahr 1999, der unter der Regie von Sidney Lumet entstand. In den Hauptrollen spielen Sharon Stone als Gloria, Jeremy Northam, Cathy Moriarty und Jean-Luke Figueroa. Der Film ist ein Remake des gleichnamigen Klassikers von John Cassavetes aus dem Jahr 1980. In dieser Version übernimmt Stone die Rolle einer hartgesottenen Frau, die nach ihrer Freilassung aus dem Gefängnis unfreiwillig in die Obhut eines jungen Jungen gerät, der von der Mafia verfolgt wird.

Hintergrundinformationen

„Gloria“ wurde von Mandalay Entertainment produziert und von Columbia Pictures vertrieben. Das Drehbuch stammt von Steve Antin, der die ursprüngliche Geschichte von Cassavetes neu interpretiert hat. Die Musik wurde von Howard Shore komponiert, während David Watkin für die Kameraarbeit verantwortlich war. Der Schnitt lag in den Händen von Tom Swartwout. Obwohl der Film bei seiner Veröffentlichung an den Kinokassen nicht erfolgreich war und gemischte Kritiken erhielt, bleibt er ein interessantes Beispiel für das Remake eines Klassikers.

Handlung und Erzählweise

Gloria, gespielt von Sharon Stone, wird nach einer dreijährigen Gefängnisstrafe entlassen. Kurz nach ihrer Freilassung trifft sie auf Nicky (Jean-Luke Figueroa), einen jungen Jungen, dessen Familie von der Mafia ermordet wurde. Nicky ist im Besitz eines wichtigen Computer-Diskette, die die Mafia zurückhaben will. Widerwillig übernimmt Gloria die Verantwortung für den Jungen und gemeinsam fliehen sie vor den Verbrechern durch die Stadt. Der Film entfaltet sich als eine spannende Verfolgungsjagd, die die Beziehung zwischen Gloria und Nicky im Mittelpunkt hat. Die Erzählweise kombiniert Elemente des Thrillers mit tiefgründigen Charakterstudien.

Schauspielerische Leistungen

Sharon Stone liefert eine beeindruckende Performance ab, die von Kritikern als eine ihrer besten Arbeiten angesehen wird. Ihre Darstellung von Gloria ist kraftvoll und emotional nuanciert, was der Figur Tiefe und Glaubwürdigkeit verleiht. Jeremy Northam als Mafia-Anwalt ist überzeugend in seiner Rolle, während Cathy Moriarty und George C. Scott solide Nebenrollen spielen. Besonders hervorzuheben ist Jean-Luke Figueroa, dessen Darstellung von Nicky das emotionale Zentrum des Films bildet.

Regie und Inszenierung

Sidney Lumet, bekannt für seine Fähigkeit, starke Charakterdramen zu inszenieren, bringt seine Expertise auch hier ein. Die Inszenierung ist stilvoll und atmosphärisch, mit einer starken Betonung auf die düsteren und gefährlichen Aspekte des urbanen Lebens. Lumet schafft es, die Spannung konstant hochzuhalten und den Zuschauer in die Geschichte hineinzuziehen.

Technische Aspekte

Die Kameraarbeit von David Watkin ist bemerkenswert, besonders in den nächtlichen Straßenszenen, die eine bedrückende und gleichzeitig faszinierende Atmosphäre schaffen. Der Schnitt von Tom Swartwout ist präzise und trägt zur dynamischen Erzählweise bei. Howard Shores Musik untermalt die Spannung und die emotionalen Momente des Films effektiv.

Themen und Botschaften

„Gloria“ thematisiert die Themen Schutz, Überleben und unerwartete Bindungen. Die Beziehung zwischen Gloria und Nicky steht im Mittelpunkt und zeigt, wie zwei Fremde in extremen Situationen zueinander finden und einander helfen können. Der Film wirft auch einen kritischen Blick auf die Machtstrukturen und die Brutalität der Mafia.

Vergleich mit ähnlichen Filmen

Im Vergleich zum Original von 1980 ist Lumets „Gloria“ actionlastiger und weniger subtil in seiner Charakterentwicklung. Während Cassavetes’ Film mehr auf die psychologische Tiefe setzte, legt das Remake mehr Wert auf Thrill und Spannung. Ähnliche Filme, die starke weibliche Protagonisten in gefährlichen Situationen zeigen, sind „Nikita“ (1990) und „The Long Kiss Goodnight“ (1996).

Kritische Analyse

Zu den Stärken des Films gehören Sharon Stones herausragende Darstellung und die stilvolle Inszenierung von Sidney Lumet. Allerdings wurde der Film kritisiert, weil er nicht die gleiche Tiefe und Originalität wie das Original besitzt. Einige Kritiker empfanden die Handlung als vorhersehbar und die Charaktere als weniger komplex.

Persönliche Meinung

„Gloria“ ist ein unterhaltsamer Thriller, der vor allem durch Sharon Stones Performance glänzt. Obwohl er nicht ganz die Klasse des Originals erreicht, bietet der Film spannende Unterhaltung und einige bemerkenswerte Szenen. Für Fans von Neo-Noir und Thrillern mit starken weiblichen Hauptrollen ist „Gloria“ definitiv einen Blick wert.

Veröffentlichung und Rezeption

Der Film wurde am 22. Januar 1999 veröffentlicht und spielte weltweit etwa 4 Millionen Dollar ein, was weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Die Kritiken waren gemischt; während Stones Darstellung gelobt wurde, wurde der Film insgesamt als schwächer als das Original bewertet. „Gloria“ ist auf DVD und Blu-ray erhältlich, was Sammlern und Filmfans ermöglicht, diesen interessanten, wenn auch nicht perfekten, Thriller zu erleben.

Fazit

„Gloria“ (1999) bietet spannende Unterhaltung und eine hervorragende Sharon Stone in der Hauptrolle. Obwohl er nicht die Tiefe und Originalität des Originals erreicht, überzeugt der Film durch seine atmosphärische Inszenierung und die starke Darbietung der Schauspieler. Ein solider Thriller für Fans des Genres.

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Stefan Retro

By Stefan Retro

Seit nun mehr zwei Jahrzehnten habe ich mich den Filmen aus den 50er bis Ende der 90er verschworen. Meine private Filmsammlung wächst stetig und hat mittlerweile eine fünfstellige Zahl erreicht. Sei es VHS, HD DVD, DVD, Blu-ray - bei mir findet alles seinen Platz! Kommt mit auf die Reise in die Vergangenheit!

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