Der Film fand erst spät für eine Video- und DVD-Auswertung den Weg nach Deutschland und erhielt natürlich prompt eine FSK 18-Freigabe. Das dürfte hauptsächlich darauf zurückzuführen sein, dass sich die beteiligten Damen recht oft halbnackt oder ganz unbekleidet zeigen, setzen sie doch alles daran, ihren männlichen (und weiblichen) Mitstreitern und Gegnern den Kopf zu verdrehen und sie auf die Matratze zu legen.
Regisseur und Besetzung
Regisseur Andy Sidaris und seine Frau Arlene zeichneten für rund ein Dutzend ähnlich fabrizierter Schmuddel-Actionfilme verantwortlich. Dabei setzten sie oft auf eine Stammbesetzung, die sich aus ehemaligen Playboy-Centerfolds und gutaussehenden muskelbepackten Burschen zusammensetzte. Ach ja, und weil er das so liebte, ließ Sidaris es auch ordentlich krachen und zischen, da kamen großkalibrige Wummen und Bazookas zum Einsatz und die Pyrotechniker hatten ihren Spaß.
DVD-Veröffentlichung und Bonusmaterial
Die DVD-Veröffentlichung des vorliegenden Films „Hard Ticket to Hawaii“ enthält neben reichlich Bonusmaterial auch eine Einführung in den Film von Sidaris selbst und einer seiner Lieblings-Darstellerinnen, der mit üppigem Vorbau ausgestatteten Julie Strain, die mit einem knappen halben Dutzend Sidaris-Filmen und weiteren sleazigen Auftritten zu Ruhm und einer recht ansehnlichen Fangemeinde gelangte.
Die Handlung
Im Mittelpunkt des Films stehen Donna und Taryn, zwei Agentinnen der amerikanischen Drogenbehörde, auf die ein gefährlicher Einsatz auf einem hawaiianischen Eiland wartet. Dort hat der Drogenboss Seth Romero gerade zwei Kollegen vom Drogendezernat abmurksen lassen, und seine Schergen schreiten dabei nicht gerade zimperlich zu Werke. Der Auftrag sieht vor, dass sich Donna und Taryn als Charterpilotinnen verdingen und undercover auf Hawaii ermitteln sollen, um Romero ordentlich in die Suppe zu spucken.
Tödliche Gefahr an Bord
Den männlichen Kollegen mag der riskante Auftrag nicht recht gefallen, aber nachdem man zum Abschied auf Brust- und Pofühlung gegangen ist, geht’s los. Was die beiden Agentinnen allerdings nicht ahnen – sie schweben ständig in tödlicher Gefahr, denn eine der Frachtkisten in ihrer Maschine enthält eine mit tödlichem Giftstoff verseuchte Riesenschlange, und die Kiste ist – wie Andy Sidaris das so will – bei der Verladung beschädigt worden. Für den Zuschauer stellt sich fortan die Frage, wer durch Donna und Taryn ins Gras beißen wird, und wen das bald entfleuchte Riesenschlangenviech ins Nirwana schicken wird…
Sleazige Unterhaltung mit Hard Ticket to Hawaii
Was folgt, ist dann ein recht kurzweiliges „Hasch mich“ – Spielchen, bei dem immer dann blankgezogen und mit den Brüsten geschaukelt wird, wenn’s langweilig zu werden droht. Andy Sidaris hatte es nicht leicht in Hollywood, aber er hatte ein Händchen dafür, seine Geschichten entsprechend sleazig zu erzählen und mit nackter Haut zu würzen. Das verschaffte ihm schließlich doch ein gewisses Ansehen in der kalifornischen Filmmetropole, wenn auch nur im Bereich des Schmuddelkinos.
Hauptdarstellerin und Alkohol
Hauptdarstellerin Donna Speir gab später zu, beim Dreh die meiste Zeit ordentlich Promille getankt gehabt zu haben. Andy Sidaris schien jedoch einen Narren an dem schönen Nackedei gefressen zu haben, und so sorgten er und seine Gattin dafür, dass Donna in den folgenden Filmen nüchtern blieb und auch später dem Alkohol entsagte. Sie hielten sogar einen Fahrer bereit, der Donna zwischen ihren Drehtagen zur Alkoholtherapie fuhr. Er war eben wie ein gütiger Onkel, der gute Andy Sidaris.
Originalfassung empfohlen
Der Film macht Spaß, ist allerdings nur in der englischen Originalfassung zu ertragen, weil die deutsche Synchronfassung unterirdisch ist und man dabei Ohrensausen bekommt. Das Making-of bzw. Interview mit Sidaris ist informativ, und so macht der Film Appetit auf weitere sleazige Action-Abenteuer aus der Sidaris-Schmiede. Wer auf Krach-Bumm-Bäng und lecker Mädchen und Jungs steht, der ist hier bestens aufgehoben.
Schlussgedanken zu Hard Ticket to Hawaii
Ich habe alle Andy Sidaris Filme im Archiv und werde sie so nach und nach sichten und hier darüber berichten. Der Auftakt ist schon mal vielversprechend.