Kritik: Champagner für Zimmer 17 (1969)

Kritik: Champagner für Zimmer 17 (1969)

Champagner für Zimmer 17 (1969)

Eher durch Zufall kommt die Münchner Kriminalpolizei auf das Schönheitsinstitut “Elisabeth”, das von einer ehemaligen Prostituierten geführt wird. Die Nachforschungen ergeben, dass der Kosmetiksalon nur als äußerliche Kulisse für einen international agierenden Callgirlring dient. Eine der Angestellten ist Ursula Kossek, die Ehefrau eines der Ermittler, die aus Frustration dieses ausschweifende Leben führt und eines Tages verschwindet. Unterdessen versucht die Polizei die Mädchen zum Sprechen zu bringen. Doch wer sich der Polizei anvertraut, stirbt. Während die Ermittler weiter nach der verschwundenen Ursula suchen, beginnt auch eine Jagd auf den ominösen Hintermann. Die Spur führt in das italienische San Remo …


Der bekannte Regisseur Erwin C. Dietrich drehte auch einige Filme unter dem Pseudonym Michael Thomas. Auch bei CHAMPAGNER FÜR ZIMMER 17 (1969) nutzte er seine zweite Identität. Die Mischung aus Krimi und Erotik stammt von einem Roman von Henry Pahlen. Doch auch dieser Name ist ein Pseudonym von Heinz G. Konsalik. Der Schriftsteller schrieb hunderte von Romanen, zumeist bestanden seine Werke aus Liebesromanen.

CHAMPAGNER FÜR ZIMMER 17 orientiert sich stark an die berühmten und sehr erfolgreichen Edgar Wallace Filme die Ende der 50er bis Anfang der 70er die Zuschauer in die Lichtspielhäuser lockten. Doch die aufkommende Filmfigur James Bond tat es den beiden Männern noch mehr an. Erwin C. Dietrich und Heinz G. Konsalik lehnten sich stark an die Agentenfilme der 60er die ebenfalls beim Publikum großen Anklang fanden. Sadistische Killer, Bonbonfarbene Zimmer und exotische Schauplätze, dazu leicht bekleidete hübsche, junge Frauen, jedoch ohne der Gefahr zu laufen ins Schmuudelgenre abzudriften. In Scope-Format gedreht distanziert sich der Film deutlich von anderen Werken des schweizerischen Regisseurs.

CHAMPAGNER FÜR ZIMMER 17 wurde sogar mal im TV gezeigt, unter dem Alternativtitel EIN HEIßER KÖRPER ZU VERMIETEN. Interessant ist es auch das damalige große Lichtspielhäuser sich nicht trauten den Film ins Programm zu nehmen. Lediglich kleine und oft unabhängige Lichtspielhäuser wagten den Schritt und wurden mit oft ausverkauften Vorstellungen entlohnt.

Auch nach über 40 Jahren weiß der Film den ambitionierten Krimi-Fan zu gefallen, begeistern. Durch eine interessante Story verschnürt mit Nebenplots wird die Story gut voran getrieben und zeigt nur wenige Längen auf. Dank PIDAX kommen wir nun auf DVD in den Genuss des Films. Wie gewohnt in satten Farben und einem brillianten Ton – aufwendig restauriert. Wer ein Faible für Edgar Wallace und die Anfänge von James Bond aufweist, wird hier sicherlich nicht einen Fehlkauf begehen.




 

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