Kritik: Der geheimnisvolle Fremde (1981)

Kritik: Der geheimnisvolle Fremde (1981)

Kritik: Der geheimnisvolle Fremde (1981)

Texas 1944 – Nita (Sissy Spacek) führt mit ihren beiden Kindern Henry und Harry ein anstrengendes Leben. Nach ihrer Scheidung hat sie einen Job als Telefonistin angenommen, bei dem sie ihre Jungen um sich haben kann. Durch ihre Stellung hat sie in alles, was in der Kleinstadt passiert, Einblick, doch sie kümmert sich nicht um ihre Umwelt, da sie alle Energie für ihr eigenes Leben benötigt. An Einladungen von Junggesellen mangelt es nicht. Besonders zwei stadtbekannte Kriminelle haben es auf sie abgesehen. Entschlossen sich alles zu nehmen, was ihnen bisher versagt wurde, dringen sie rücksichtslos in Nitas Haus ein. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt …


Das Leben im zweiten Weltkrieg war auch für die amerikanische Bevölkerung nicht gerade ein Zuckerschlecken. Die Männer zumeist im Krieg als Soldat, Kinder mussten ohne ihren Vater groß werden, und die Frauen mussten sich allein mit den alltäglichen Problemen des Lebens auseinandersetzen. Sie mussten arbeiten gehen, für den Lebensunterhalt sorgen, sich um die Kindererziehung kümmern.

Schauspieler Jack Fisk, der schon im Film ERASERHEAD (1977) mitwirkte, bestieg den Thron eines Regisseurs und inszenierte 1981 ein bewegendes Drama mit hochkarätiger Besetzung, was sich mit den Sorgen, Problemen und Tücken des oben genannten Alltags befasst. Fisk und sein Team konnten die erfolgreiche Schauspielerin Sissi Spacek, vor allem als CARRIE im gleichnamigen Film bekannt für ihr Projekt DER GEHEIMNISVOLLE FREMDE gewinnen. Sissy Spacek mimt hier eine alleinerziehende Mutter in den 40er Jahren namens Nita. Sie arbeitet von zuhause aus als Rezeptionistin und betreut zugleich ihre Kinder, doch auch für ihre Nachbarn ist sie eine Anlaufstelle für ihre Probleme und Sorgen. An ihrer Seite wurde der smarte und zugleich ältere Bruder von Julia Roberts, nämlich Eric Roberts engagiert. In DER GEHEIMNISVOLLE FREMDE schlüpft er in die Rolle eines beurlaubten Soldaten Teddy, der darauf wartet wieder zurück an die Front zu kommen um für sein Vaterland zu kämpfen. Nita ist eine junge Frau, die sich von ihrem Mann getrennt hat und aufgrund dessen bei einigen Mitmenschen auf Ablehnung, Diskriminierung stößt. Durch einen Zufall stößt sie auf den Soldaten Teddy der nur auf der Durchreise ist. Die Kinder haben sofort einen Narren an ihn gefressen und bitten ihn bis zum Ende seines Urlaubes zu bleiben. Als eine Art Vaterersatz und guter Zuhörer bleibt er bei der kleinen Familie. Doch es gibt auch andere Menschen in der Umgebung die lieber an Nitas Wäsche wollen, kann sie sich den Peinigern stellen? Hilft ihr DER GEHEIMNISVOLLE FREMDE?

DER GEHEIMNISVOLLE FREMDE bietet dem Zuschauer eine ruhige, entspannte Geschichte rund um die Telefonistin Nita und den Soldaten. Mit ruhigen Bildern und sehr ansprechenden Dialogen zwischen den einzelnen Protagonisten bekommt der Zuschauer eine tiefgründige Geschichte gezeigt. Das anfängliche Misstrauen gegenüber Fremden wechselt sanft und stimmungsvoll in Vertrautheit und Respekt. Die erste Laufzeit des Films verläuft abwechselnd mit Szenen wo der Soldat mit den Kindern spielt, oder er mit Nita gemütlich beisammen sitzt und sie über alle erdenklichen Dinge sprechen. Erst im letzten Drittel des Films nimmt das Erzähltempo etwas Fahrt auf. Denn Nita muss sich dem biederen Bailey stellen, gespielt von Sam Shepard. Kann sie den Kampf gegen die ungezügelten Lüste dieses Schmierlappen bestehen? Eine sexuell belästigte Frau, die in ihrem eigenen Haus gefangen ist.

Bislang ist DER GEHEIMNISVOLLE FREMDE von 1981 nur auf VHS in Deutschland veröffentlicht worden. Eine Umsetzung zumindest auf DVD ist in meinen Augen längst überfällig. Bei YouTube kann man sich den Film zumindest digital kaufen! Wer auf ein gefühlvolles, bewegendes Drama ein Ohr und Auge offen hat, sollte sich den Film mal ansehen.


Hier eine kurze Szene aus dem Film DER GEHEIMNISVOLLE FREMDE (1981)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .

Previous post Release: Big Bad Man (1989) erscheint neu abgetastet auf Blu-ray
Kritik: Wer Gewalt sät... (1971) Next post Kritik: Wer Gewalt sät… (1971)

VIDEO ONLY

VIDEO FREAKS Volume 11
Video Freaks Volume 10

Video Freaks Volume 9

Video Freaks Volume 8

Video Freaks Volume 7

CIRIO H. SANTIAGO – UNBEKANNTER MEISTER DES B-FILMS

Death Wish – Ein Filmbuch sieht rot

error: Content is protected !!