Kritik: In der Gewalt der Zombies (1980)

Kritik: In der Gewalt der Zombies (1980)

Eine internationale Hotelkette will auf einer fast unbewohnten Insel eine große Hotelkette und Ferienparadies eröffnen. Der Architekt John Wilson soll die Insel erst einmal auskundschaften. Trotz Aberglaube und böser Warnung mietet der Architekt ein kleines Boot, mit dem er, seine neue Hotelbekanntschaft und Bootsverleiher Larry in Richtung Insel segeln. Bevor sie dort ankommen, finden diverse Sexspielchen in der Kajüte statt. Jetzt beginnen die ersten unheimlichen Anzeichen: merkwürdige Springfluten, ein Toter im Wasser, der sich dann doch als lebendig herausstellt und ein alter Mann mit einer jungen exotischen Schönheit. Auch diese beiden bitten die Besucher die Insel zu verlassen. Da man aber natürlich nicht auf das angebliche Geschwätz hört, müssen die Inselbewohner zu anderen Mitteln greifen. Und so steigen alle Toten auf der Insel als Zombies aus den Gräbern…

Meine Kritik beruht auf der Sichtung der X-Sess-DVD inklusive der Hardcore-Version dieses Films!

Joe d´Amato war, wie viele andere Regisseure auch, ein kostensparender Filmemacher, der versuchte, das Maximum aus einem Minimum an Budget herauszuholen. Dabei erledigte er meistens mehrere Jobs auf einmal: er inszenierte, schnitt die Filme und war auch für die Kamera zuständig – und das immer unter einem anderen Pseudonym. Da verwundert es nicht, dass d´Amato aus seinen eigenen Werken nicht nur den Soundtrack mehrfach verwendete (“Insel der Zombies” aka “Porno Holocaust” wurde mit demselben Team auf der gleichen Insel mit gleichem Soundtrack gedreht!), sondern auch aus Filmen von Lucio Fulci sich bediente. So kann man diesen Ideenklau sowohl als Hommage ansehen oder d´Amato als einen Regisseur ohne eigene Ideen. Zumindest ist sein kleines Machwerk “In der Gewalt der Zombies” ein Eintopf mit verschiedensten Zutaten – mehr oder weniger schmackhaft…, wobei Rezeptvorschläge aus anderen Filmen übernommen oder variiert wurden.

Beispiel: die Idee mit der Autopsie eines Zombies stammt genauso aus “Woodoo” wie die Unterwasser-Zombies, wobei diese Idee hier weitergesponnen wurde und die Zombies hier atmosphärisch aus den Fluten steigen. Während Kollegen wie Lucio Fulci ihre Zombie-Epen, Dank derbster Special Effects und Tötungsszenen, den Stempel eines Gewaltpornos aufdrücken, spezialisierte sich d´Amato aus Kostengründen weniger auf Effekte und vielmehr auf Porno. Somit besteht seine Mischung aus Sex und Horror zu 3/4 aus Sex und der Rest aus Zombies.
Mit Mark Shannon holte sich d´Amato auch einen versierten Hengst ans Set, der hier einen omnipotenten, skrupellosen Architekten spielt. Shannon wirkte von Natur aus mit seinem buschigen Schnurbart und dem Goldkettchen wie ein schmieriger Zuhälter und war daher bestens für die Rolle geeignet. Er ist auch der einzige männliche Akteur, der ohne Scheu von Erotik zu Hardcore übergeht und es in verschiedenen Stellungen mit mehr oder weniger hübschen Darstellerinnen vor der Kamera in Nahaufnahme treibt. Dabei ist es weniger, sein ebenfalls kaum vorhandenes Minen-, als vielmehr sein abartiges Zungenspiel, das auf die Dauer beim Anblick dieser Szenen mehr für Ekel, als für Sinnlichkeit sorgt. Die Pornoszenen wurden dabei sinn- und belanglos in die Handlung eingebaut (vor allem die billige Lesbennummer mit Laura Gemser) und langweilen nur noch auf Dauer. Zwei, drei deftige Hardcore-Szenen hätten durchaus gereicht und ihren Zweck erfüllt.

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