Glück muss der Mensch haben – Lemmon, Wilder, Matthau haben es

Glück muss der Mensch haben – Lemmon, Wilder, Matthau haben es

Der Glückspilz (1966)

Harry Hinkle wird bei einem Football-Spiel verletzt. Sein Schwager und Rechtsanwalt Gingrich sieht darin die Chance zu einem riesigen Schadensersatz und leitet alles in die Wege, um die Versicherung zu hintergehen. Wäre da nicht Boom Boom Jackson, der ehrliche Football-Spieler, der sich mit Harry anfreundet…


Die Konstellation Wilder – Matthau – Lemmon war in den 60er und 70er ein Garant für Komödien mit hohen Unterhaltungswert. Das Dreier-Team inszenierte eine Reihe von bekannten Filmen die bis heute nichts an ihrem Charme und Humor eingebüßt haben. Noch heute funktionieren sie beim Publikum und lassen einen für eine gewisse Zeit Sorgen vergessen.

Regisseur Billy Wilder arbeitete mit zahlreichen großen Hollywood-Stars erfolgreich zusammen. Sei es Humphrey Bogart, Marlene Dietrich, Audrey Hepburn, Marilyn Monroe und nicht zu vergessen Jack Lemmon und Walter Matthau. Fast alle Filme die Wilder in die Hand nahm, wurden Kassenschlager und sorgten für großes Aufsehen und Interesse beim Zuschauer. Mit dem Händchen für eine gewisse Portion Komik ohne ins Lächerliche abzudriften bescherte er uns witzige Einfälle und zeitlose Situationen.

In DER GLÜCKPILZ von 1966 nahm Wilder die Thematik Geld, Betrug, Skrupellosigkeit und den amerikanischen Volkssport Nr. 1, das Verklagen in seinen Film auf. Noch heute ist dieses Thema weit verbreitet und in den Medien aktuell. Man denke da nur an die Klage gegen McDonald für den zu heißen Kaffee, der Kläger bekam eine Summe in Millionenhöhe. Regisseur Wilder verpackt dies in Verbindung mit Freundschaft, alte Liebe und Gier nach Macht und Geld – das Gerüst von DER GLÜCKSPILZ.

Lemmon und Matthau agierten einige Male zusammen vor der Kamera. Aus ihrer Zusammenarbeit entstand eine feste, enge Freundschaft, die bis zum Tod beider Schauspieler aufrecht blieb. Lemmon mimt hier den einfachen Angestellten, der durch Zuredung, Überzeugung von seinem Schwager, der zufällig noch Anwalt ist, nach einem Unfall am Arbeitsplatz die Veranstalter zur Kasse zu bitten. Matthau mimt hier den skrupellosen, gewieften Anwalt namens Gingrich. Er betreibt eine kleine recht erfolglose Kanzlei und schlägt sich so durchs Leben, voller Neid gegenüber Kollegen aus der Branche riecht er hier eine Chance es ihnen gleich zu tun.

Wie gewohnt bekommt man in DER GLÜCKSPILZ amüsante Szenen, Missgeschicke präsentiert, Lemmon wie gewohnt in der aufdrehenden Art und Weise und Matthau als ruhiger Stimmungsanheizer – Stichwortgeber. Beide harmonieren und können ihr volles Potenzial, Talent als Schauspieler dem Zuschauer offenbaren. Matthau bekam sogar eine Oscar-Nominierung in der Kategorie BESTER NEBENDARSTELLER. Die Komödie ist tiefsinnig, lustig und sehr unterhaltsam.

Verglichen mit anderen Werken von Wilder nimmt DER GLÜCKSPILZ im späteren Verlauf eine kleine Wendung hin. Durch die Umwandlung von der Komik zur Ernsthaftigkeit wird etwas das Tempo gedrosselt. Witz gibt sich der Tragik die Klinke in die Hand. Die Umstellung dient dazu dem Zuschauer die Gier, Korruption der Menschen näher zu bringen, hinzu kommt die längere Laufzeit von über 2 Std. dem Film nicht sonderlich zu Gute. Trotz der kleinen Schwäche ist der Film sehenswert und es ist von Neugier geprägt welcher Film das Dreier-Team zusammen brachte und sie uns später noch mit viel mehr solchen Werken unterhielten haben.


 

 

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