Kritik: Getaway – Eine knallharte Gangster-Story (1972)

Kritik: Getaway – Eine knallharte Gangster-Story (1972)

Getaway (1972)

Um ihren Mann Doc McCoy aus dem Knast zu bekommen, steigt Carol mit dem korrupten Politiker Beynon ins Bett. Für die vorzeitige Entlassung muss McCoy allerdings noch einen Banküberfall managen. Als sein Komplize dabei plötzlich die Pistole auf ihn richtet, reagiert Doc schneller und feuert sein ganzes Magazin auf ihn ab. Auch Beynon, der die Intrige eingefädelt hat, muss dran glauben. Von Polizei und Beynons Killern gejagt, fliehen Carol und Doc nach Mexiko…


Wer den Namen Sam Peckinpah liest und kennt, der weiß das er ein Händchen für aussergewöhnliche Filme besaß, seine bekanntesten Werke waren unter anderem CONVOY von 1978, STEINER – DAS EISERNE KREUZ von 1977 und nicht zu vergessen WER GEWALT SÄT von 1971, doch wir reden hier von GETAWAY, ein Thriller ebenfalls aus den 70er Jahren.

Für die Hauptrollen wurden zwei namen-hafte Schauspieler engagiert, die viel Potenzial und Ausdrucksstärke in ihre Rollen interpretierten, die Rede ist von Steve McQueen und Ali MacGraw. Steve verstarb 1980 durch einen Herzinfarkt nach einer schwerwiegenden Operation und hinterlässt zahlreiche Filme die sehenswert sind, und sich deutlich aus der Masse der Filmindustrie abheben. McQueen war vor den 70er Jahren schon sehr aktiv in der Filmwelt, sei es mit GESPRENGTE KETTEN, DIE GLORREICHEN SIEBEN oder auch BULLIT.

An seiner Seite die bezaubernde Ali MacGrwa, die man auch in Sams Streifen CONVOY als Melissa erleben durfte, aber auch in SEGELTOUR DES GRAUENS von 1982 war sie nicht nur optischer Leckerbissen.

Zwar wird GETAWAY oft in das Action – Genre verschoben, doch er spielt eher mit den Thrillerelementen als die offensive Gewaltdarstellung, zwar wird hier auch geschossen, die Einschüsse sind recht gut in Szene gesetzt worden, doch der Hauptschwerpunkt der Story ist vor allem die Flucht des Paares (McQueen und MacGraw) wie auch die Verstrickungen und die Verfolgung des Widersachers, und dies spiegelt eher Thriller wieder als reine Actionorgien. Dies ist vor allem an der ruhigen Kameraführung festzustellen, in den 70er Jahren legte man noch viel Wert auf Story und spannende Unterhaltung, und das oft mit minimalistischen Mitteln, das große Hollywoodkino befand sich ja auch noch im Umbruch.

Schauspielerisch betrachtet, bringen beide Hauptdarsteller excellente Leistungen an den Tag und wissen genau wie sie ihre Rollen am Leben halten und wissen sie zu verkörpern, man kann ruhig behaupten das sie den Film weitgehend tragen und stützen. Aber nicht zu vergessen ist auch die Rolle des Widersachers (gespielt von Al Letterie), ein markantes Gesicht aus DER PATE, und vielen anderen Produktionen, auch er leistet gute Arbeit ab und weiss dem Zuschauer zu fesseln. Doch es gibt auch ein paar Schwächen im Film, allen voran, die langatmigen Dialoge, die oft das Tempo, was ohnehin schon recht langsam ist, noch mehr auszubremsen. Zwar dienen sie oft dazu dem Zuschauer weitere Informationen zukommen zu lassen, aber sie könnten den einen oder anderen auch langweilen und ihn zum abschalten bringen, die lange Laufzeit von knapp 120 Minuten ist auch recht happig. Weniger ist manchmal mehr trifft hier vollkommen zu, und hätte den Film etwas knackiger und spannender gestaltet.

Viel Potenzial vorhanden, aber der richtige Biss wurde etwas vernachlässigt. Einige Streifen vom Regisseur Sam Peckinpah wurden durch ein Remake wieder zum Gesprächsthema, auch GETAWAY betrifft dies, im Jahr 1994 wurde ein Remake in die Kinos gebracht, wo Alec Baldwin und Kim Basinger die Rollen des Paares übernahmen, dieser war frischer und temporeicher, aber man darf auch nicht vergessen in welchen Jahrzehnten beide Streifen erschienen und sind somit nur schwer zu vergleichen oder auf eine gemeinsame Stufe zu stellen.

Dennoch ist GETAWAY ein durchaus gelungener Film und sollte Thrillerfans nicht unbekannt sein, vor allem wer noch gerne Filme aus den 70er Jahren schaut, wird hier mit guter Schauspielarbeit und Regie-arbeit belohnt, da kann man auch getrost über die kleinen Schwächen hinwegsehen.


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