Ein erfolgreicher Erfinder, dessen Panzerglas eine ganze Zunft von Einbrechern brotlos macht, gerät als Opfer einer vermeintlichen Entführung in den Kreis gerader jener kleinen Ganoven, bei denen er am unbeliebtesten ist. Zudem ist er wieder mal auf Freiersfüßen und verliebt sich ausgerechnet in eine Frau, die früher auf Schaufenstereinbrüche spezialisiert war und ihren Arbeitsbereich nun in die U-Bahn verlegt hat.
Es war die zweite Zusammenarbeit von Franco Castellano und Adriano Celentano – HÄNDE WIE SAMT aus dem Jahr 1979. In Deutschland wurde diese Gauner-Komödie noch mit dem Titel DER MILLIONENFINGER vertrieben. Doch auch andere bekannte Filme schuf Regisseur Castellano, man denke da nur an WILD TRIEBEN ES DIE ALTEN HUNNEN auch unter ALS DIE FRAUEN NOCH SCHWÄNZE HATTEN 4 von 1982.
In HÄNDE WIE SAMT schlüpft Adriano in die Rolle eines Ingenieurs der mit einer recht einfachen Zugabe zu seinem Glas dafür sorgt das Geschäfte wie Juweliere, Uhren usw. nicht mehr so einfach ausgeraubt werden können. Das Glas ist unzerstörbar – nicht nur die Versicherungen für Diebstähle und Überfälle ist dies ein Dorn im Auge auch der ganzen Kleinkriminellen. Durch einen Unfall kommt er als vermeintlicher Ganove bei einer Kleinkriminellen-Familie unter. Er möchte seine wahre Identität geheim halten, denn er ist ziemlich unbeliebt in den Kreisen. Doch wäre da nicht die schöne Tilly.
Adriano und Eleonora – HÄNDE WIE SAMT
HÄNDE WIE SAMT lebt vom Wortwitz und der Situationskomik. Allen voran sind da die Diebstähle in der U-Bahn und der versuchte Einbruch eines alten Herrn der aufgrund der miesen Gesellschaft vorm Bruch erstmal sein Fahrrad ankettet. In gewohnter Qualität präsentiert uns Adriano eine seichte Komödie wie man es von ihm kennt und vor allem erwartet.
Jedoch verhält sich der Film etwas bedeckt und zurück. Verglichen mit späteren Produktionen hampelt Adriano nur wenig rum, und seine Grimassen und Gesichtsausdrücke sind eher verhalten. Das mindert aber in keinster Weise den Unterhaltungswert der Komödie.
An der Seite von Adriano schiebt sich die blonde attraktive italienische Schauspielerin Eleonora Giorgi. Sie mimt in HÄNDE WIE SAMT eine Taschendiebin die ihr Handwerk versteht. Giorgi trat wenige Jahre später nochmal mit Adriano vor die Kamera für den Film WER HAT DEM AFFEN DEN ZUCKER GEKLAUT? (1982). Zu ihren bekanntesten Rollenauftritte zählen Filme wie ALLE FÜR EINEN – PRÜGEL FÜR ALLE (1973), ACTION WINNERS (1976) und FEUERTANZ – HORROR INFERNO (1980). In HÄNDE WIE SAMT harmoniert sie an der Seite von Adriano und zeigt hier ein leicht naives jedoch gerissenes junges Ding.
Storytechnisch ist der Film leicht vorhersehbar, jedoch die Situationen als Guido alias Adriano als vermeintlicher Kleinkrimineller betitelt wird und er seine wahre Identität verbergen möchte sind amüsant und humorvoll in Szene gesetzt. In solchen Momenten denkt man nicht daran was als nächstes passieren kann. Der Film und vor allem der Humor zeigen seine Wirkung und Ausdrucksstärke.