Kritik: Last Action Hero (1993)

Kritik: Last Action Hero (1993)

Last Action Hero (1993)

Der junge Danny Madigan ist ein absoluter Filmfan und sein größter Held ist der Actionheld Jack Slater (Arnold Schwarzenegger). Als er eines Nachts eine Vorabaufführung des vierten Slater-Films sieht, bringt ihn eine magische Kinokarte mitten in den Film.
Hier muß sich Danny mit den Gesetzen des Actionfilms herumschlagen, die nicht gerade gemäß der normalen Realität sind. Trotzdem freunden er und Slater sich langsam aber sicher an, auch wenn dieser das Märchen von der anderen Seite nicht glauben will. Als jedoch ein Superschurke aus dem Film mittels der Karte in die Realwelt entkommt, muss sich Slater der Realität stellen: eine Realität, in der Waffen leer geschossen werden und man sich bei einem Unfall Verletzungen zuziehen kann.


Neben Sylvester Stallone war Arnold Schwarzenegger in den 80er Jahren einer der größten Actionstars aus Hollywood. Er spielte in vielen Klassikern sein Part der One Man Army gekonnt, und lieferte uns Filme wie „PHANTOM KOMMANDO“, „RUNNING MAN“ und auch nicht zu vergessen PREDATOR. Doch auch Arnold war gewissermaßen dazu gezwungen sich um andere Rollen zu kümmern, da die Ära der Actionstreifen mit einem Helden und einer Ein-Mann-Armee dem Ende neigten. Wie schon Stallone sich in Komödien versuchte, so streckte auch Arnold die Fühler aus. Seine Werke wie „TWINS“ und „KINDERGARTEN COP“ revolutionierten seine Karriere in andere Genre um sein Spektrum zu erweitern.

Als Regisseur wurde John McTiernan engagiert, der schon 1987 mit Arnold in PREDATOR zusammen arbeitete. McTiernan ist ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt in Hollywood, wer „STIRB LANGSAM“ von 1988 und „JAGD AUF ROTER OKTOBER“ aus dem Jahr 1990 kennt, weiß sofort von welchem Regisseur hier die Rede ist. Für das Skript war Shane Black tätig, der auch das Skript für LETHAL WEAPON und LAST BOYS SCOUT verfasste, und um noch einen Oben drauf zu setzen, war Arnold noch als Executive Producer im Hintergrund tätig. Diese Konstellation kann nur gutes verheißen, und somit schufen diese drei eine amüsante und temporeiche Action – Parodie auf die vielen Klassiker ohne dabei aber ins lächerliche abzudriften. In LAST ACTION HERO werden viele bekannte Klischees erfolgreich auf die Schippe genommen, mit einem guten und sichtbaren Augenzwinkern seitens der Darsteller und Produzenten.

Der kleine Junge Danny Madigan gespielt von Austin O’Brien (DER RASENMÄHERMANN, DINO KIDS, APOLLO 13) schwärmt für die Actionfilme um Kinoheld Jack Slater, verkörpert von Arnold Schwarzenegger. Anstatt die Schule zu besuchen, hockt er sich lieber ins Kino seines Freundes Nick und zieht sich Slater-Streifen am laufenden Band rein. Als die Premiere von Teil 4 der erfolgreichen Filmreihe ansteht, macht Nick ihm ein Angebot: Den Film einen Tag vor der offiziellen Erstaufführung sehen. Durch eine magische Eintrittskarte, die angeblich von Houdini persönlich stammen soll, wird Danny unversehens mitten ins Filmgeschehen versetzt – er befindet sich in der Parallelwelt Jack Slaters, wo es allerlei böse Buben umzunieten und dem Mafiaboss Tony Vivaldi (Anthony Quinn) das Handwerk zu legen gilt. Doch dann gerät dessen Handlanger Benedict (Charles Dance) an die magische Eintrittskarte und findet einen Eingang in die reale Welt.

Schon die Anfangssequenz verheißt das es noch viele herrlich überspitzte Szenen und Dialoge geben wird. Die obligatorische Zigarre von Arnold darf natürlich auch hier nicht fehlen, denn der Zuschauer kennt dieses Markenzeichen bereits aus unzähligen anderen Werken. Dannys Abenteuer in der Filmwelt bieten dem Zuschauer etliche Anspielungen und Ironie auf zahlreiche Filme aus dem Action Genre. Ganz zu schweigen von den vielen Cameo Auftritten, für die Arnold persönlich zuständig und verantwortlich war. So können wir Sharon Stone als Catherine Tramell, bekannt aus BASIC INSTINCT und auch Robert Patrick als T-1000 von Terminator II erleben. Was besonders ins Auge sticht, ist die Szenenfolge in einer Videothek, dort ist ein TERMINATOR II Poster ausgehangen und Stallone wird als Terminator dargestellt. Die Äußerung von Arnold dieser Film sei der Beste den er je gemacht hätte, ist ein Eingeständnis an sich selbst. Besonders der Spruch „I´ll be back“ bekommt hier eine tragende Bezeichnung.

Auch die herrlich überspitzten Actionszenen und die Explosionen sind eine offenkundige Darstellung der Filmwelt ala Hollywood. Somit wird eindeutig bewiesen das vieles halt nur im Film möglich ist, und in der realen Welt nicht funktionieren würde. Am eindrucksvollsten ist zweifellos die Auto – Verfolgungsjagd, zu den Klängen harter Rocksongs schießt Slater seine Verfolger über den Haufen, immer mit einem flotten Spruch auf den Lippen.Waghalsige Sprünge und Stunts mit inbegriffen. Laufend passiert irgend etwas und es kommt keine Langeweile beim Zuschauer auf. Unter den Verfolgern tauchen ebenfalls einige bekannte Gesichter aus der Filmbranche auf, allen voran Al Leong, den die meisten aus BIG TROUBLE IN LITTLE CHINA kennen dürften. Filmfans dürften die Verfolgungsjagd auch aus einem anderen Streifen kennen, sie wurde für einen Michael Dudikoff Streifen etwas entfremdet und um Kosten zu sparen wieder verwendet.

In weiteren kurzen Cameo Auftritten sind zahlreiche Bekannte Namen aus der Filmwelt zu bestaunen, sei es Jean – Claude van Damme, James Belushi, Tina Turner, MC Hammer, Sylvester Stallone, Chevy Chase und Ian McKellen.

Abgerundet wird das Filmvergnügen noch mit einem rockigen Soundtrack mit krachenden Songs von AC/DC, Megadeath, Alice in Chains, Def Leppard und Anthrax. LAST ACTION HERO ist eine amüsante und sehr unterhaltsame Action-Parodie und weiß dem Zuschauer zu gefallen. Wer sich nicht so mit vielen bekannten Klassikern auskennt, dürfte bei vielen Szenen gewisse Schwierigkeiten besitzen, sie zu verstehen. Viele Gags sind sogenannte Inside und für Unwissende nur schwer nach zu vollziehen. Aber auch der Filmfreak wird auch nach dem mehrmaligen Betrachten des Films immer wieder gewisse Dinge entdecken und wieder erkennen.


 

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