Lockere Geschäfte (1983)

Lockere Geschäfte (1983)

Joel, Sohn reicher Eltern, nutzt die sturmfreie Bude, um das andere Geschlecht endlich kennenzulernen. Zusammen mit dem “leichten” Mädchen Lana setzt er Vaters Porsche außer Gefecht. Jetzt ist guter Rat teuer – doch Lana gibt ihren Freundinnen Bescheid und verwandelt das Elternhaus in einen Partyschuppen ganz besonderer Art ..

Nehmen wir uns doch ein wenig Zeit und reisen zurück in die 80er Jahre. Nicht nur filmisch betrachtet aufgrund des Entstehungsjahrs, sondern um auch das typische Flair der 80er einzufangen und zu geniessen. Regisseur Paul Brickman schuf mit „Lockere Geschäfte“ (OT: Ricky Business) im Jahr 1983 eine Teenie – Komödie die zeitgleich auch eine Kritik an der damaligen Reagan-Ära darstellt. Der aufstrebende Kapitalismus und die Raffgier der Bevölkerung drängen sich weit in den Vordergrund, ohne jedoch die Grundidee des Films zu verdrängen. Brickman seine Karriere als Regisseur war recht kurz und beschränkt sich lediglich auf zwei Filme, zu „Lockere Geschäfte“ gesellt sich noch „Verrückte Zeiten“ von 1990, ein Drama was es hierzulande noch nicht auf einen Medienträger geschafft hat.

Als seine Eltern im Urlaub sind, bestellt der Vorzeige-Schüler Joel (Tom Cruise) die Prostituierte Lana(Rebecca de Mornay) ins Haus, um endlich seine Unschuld zu verlieren. Mit ihr zieht allerdings das Chaos ein – zuerst verschwindet ein wertvolles Dekorationsobjekt, bald darauf landet Daddys Porsche im Michigan See, und das Elternhaus mutiert zu einem Bordell, mit Joel als Zuhälter…

Lockere Geschäfte“ brachte erheblichen Schwung in die Karrieren von Tom Cruise und Rebecca De Mornay. Für Cruise war es bereits sein dritter Film, später folgten noch Kassenschlager wie „Tage des Donners“ (1990), „Geboren am 4. Juli“ (1989), „Cocktail“ (1988) und nicht zu vergessen „Legende“ (1985). Aber auch De Mornay kann diverse Höhepunkte in ihrer Karriere vorweisen. Sie konnte man später noch in „Runayway Train“ (1985), „Die Hand an der Wiege“ (1992) und „Backdraft – Männer die durchs Feuer gehen“ (1991) um nur ein paar Titel aufzuführen. Regisseur Brickman nimmt die Ängste der damaligen Jugend sehr ernst und macht sich nicht über die heranwachsenden Personen lustig. Somit kann man dem Film einen sehr anspruchsvollen Hang zuordnen, den man bei betrachten des Covers und der Filmbeschreibung eher weniger vermuten würde. Zwar sind an diversen Stellen leichte sexistische Andeutungen zu erkennen, doch in diesem Fall wurde die männliche Rolle mehr sexualisiert als die Rolle des Callgirls Lana (De Mornay). Das Callgirl wird nicht als dumme Blondine sondern als taffe Geschäftsfrau mit Witz, Charme und Coolness verkörpert. Wobei Cruise hier schon mal in Feinripp-Unterhose durchs elternlose Haus zum Song „Old Time Rock´n Roll“ tanzt. Allein diese Szene wurde später auch durch die Werbung des öfteren aufgriffen und für Promotionzwecke verwendet.


„Lockere Geschäfte“ ist ein humorvoller Streifen, wobei der Humor auch immer brav über der Gürtellinie verbleibt. Die Inszenierung von Brickman ist stets ruhig und sachlich, selbst in den stürmischen Szenen. Der Film strahlt den Traum eines Teenagers vollkommen aus und bringt so Licht ins Dunkeln der Gedankengänge eines heranwachsenden Menschen. Unterstützt wird „Lockere Geschäfte“ noch durch einen wohlklingenden Soundtrack den abermals die Gruppe „Tangerie Dreams“ beisteuerte. Der Soundtrack ist von „Virgin Records“ im Jahr 1984 erschienen. Die Teenie – Komödie „Lockere Geschäfte“ ist ein Highlight der 80er Jahre und sollte in keiner guten heimischen Sammlung fehlen. Sie ist ein Meilenstein in der Schauspielkarriere zweier großartiger Darsteller. Trotz der gemächlichen Inszenierung und ohne aufwendige Schnitte oder Kameraeinstellungen findet dieser Film noch immer neue Fans, das ist ein Zeugnis für Qualität. Schade das Brickman seine Karriere frühzeitig beendete, vielleicht wären noch weitere solche Klassiker entstanden und hätten unsere Vergangenheit geprägt.

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