Während einer Ferienreise geraten Josh und sein Bruder Mike in eine verlassene Stadt. Kein Mensch auf der Straße, nachdem Sie einen grausam zugerichteten Körper und andere Merkwürdigkeiten entdeckt haben, ist Ihnen klar das es kein Entkommen geben wird…
Der Film MUTANT II ist wieder ein Paradebeispiel dafür was das Marketing damals so alles fabriziert hat. Wer den Film MUTANT – DAS GRAUEN IM ALL (1982) kennt, dürfte schnell in die Irre geführt werden. Denn der Film MUTANT II von 1984 hat rein gar nichts mit dem Namensvetter zu tun. Lediglich als Marketing-Strategie wurde dem Film dieser Titel in Deutschland verpasst.
Doch auch wenn der Film eigenständig ist, so braucht er sich qualitativ nicht hinter anderen Genre-Beiträgen verstecken. Mit einer soliden Atmosphäre und einer interessanten Story kann er durchaus einige Horror und SciFi-Fans in seinen Bann ziehen. Regisseure John “Bud” Cardos und Mark Rosman inszenierten einen ansehnlichen Beitrag im Horror-SciFi Genre. Wobei man erwähnen sollte das Mark Rosman nirgends in den Credits namentlich aufgeführt ist. John “Bud” Cardos inszenierte 1977 unter anderem den Tier-Horror-Film MÖRDERSPINNEN, drei Jahre später wechselte er ins reine SciFi Genre mit dem Film INVASION AUS DEM WELTALL. Im Jahr 1988 sogar ins Action-Genre mit Gary Busey im Actioner ACT OF PIRACY, und nicht zu vergessen DER GEÄCHTETE VON GOR (1989) wo er ins Fantasy-Genre wechselte. So kann man deutlich erkennen das er sich nicht unbedingt wie manche seiner Kollegen auf ein Genre festgelegt hatte.
Die Story von MUTANT II ist nicht sonderlich neu erfunden worden. Mit allerlei Klischees behaftet spult sich die Story in einem recht annehmbaren Tempo ab. Zu den Klischees gehören das Dorfbewohner wieder mal als Hinterwäldler dargestellt werden und das der hiesige Sheriff ein ehemaliger Cop aus der Großstadt ist. Der wiederum durch einen Vorfall zur Flasche griff und ihr weiterhin verfallen ist. Ein typischer Verlierertyp aus den 80er.
“Was jagen Sie denn so, Mel?” – “Alles, was wegläuft.”
Betrachtet man die Infizierten im Film, die mit den Abfall von Chemiefabriken in Berührung kommen und durch Mutation zu Blutgierigen Wesen verwandeln, so erkennt man recht schnell Ähnlichkeiten zu anderen Werken. Man denke da nur an RETURN OF THE LIVING DEAD. Doch in MUTANT II kommt noch dazu, das sie sich in blau schimmernde Wesen verwandeln. Starre, helle Augen, blaue Haut und den Drang zum Blut. Daher kann es auch mal passieren das alles was rot ist im Kühlschrank als vermeintliche Nahrung angesehen wird und genüsslich verspeist wird. Auch dürften vielen Film-Nerds die Ähnlichkeiten zu THE OMEGA MAN sichtlich ins Gesicht springen. Gut geklaut ist die halbe Miete!
MUTANT II kann mit einer tollen Atmosphäre punkten. Sehr beklemmend und düster, viele ausweglose Situationen der einzelnen Darsteller tun ihr übriges. Die Effekte sind den Special Effects Machern sehr gut gelungen. Daher wären auch Splatter-Einlagen eher unnötig und würden diese spannungsgeladene Atmosphäre nur wieder zerstören. Nur mit wenig Gewalt und der offensichtlichen Darstellung gelingt es den Machern einen spannenden und unterhaltsamen Genre-Beitrag zu inszenieren.
Der Film beherbergt auch zwei klasse Schauspieler die sichtlich Spaß in ihren Rollen hatten. Wings Hauser und Bo Hopkins gaben sich die Ehre. Beide spielten in Dutzenden Filmen der Retro-Ära mit und konnten schon in einigen Genres ihr Können und Talent unter Beweis stellen.
MUTANT II ist zwar ein recht billiger Horrorstreifen, der mit einem sehr kleinen Budget zu kämpfen hatte, daher gibt es auch nur wenig Effekte und Gewalt. Doch dies kaschiert er mit seiner Atmosphäre und seinem Cast.