Ohne Vorwarnung ändern sich die Machtstrukturen in einem südafrikanischen Land über Nacht. Für die Amerikanerinnen Carly und Melanie, die hier im Urlaub sind, gilt es nun so schnell wie möglich das Land zu verlassen. Auf der Flucht nehmen sie einen Anhalter mit, der ebenfalls zum Flughafen möchte. Jedoch entpuppt er sich in einer Straßensperre als Drogenschmuggler. Mel und Carly werden wegen Komplizenschaft zu 11 Jahren Haft im PURGATORY verurteilt. Hier offenbart sich den Frauen die Hölle: Zu Vergewaltigungen und Erniedrigungen gesellt sich hier noch Zwangsprostitution im großen Stil…
Bei PURGATORY von 1988 handelt es sich um einen WIP (Woman In Prison) Streifen, der unter der Regie von Ami Artzi entstand. In den 70er und Anfang der 80er waren solche Werke durchaus sehr gefragt. Voller Klischees und zumeist vollgepackt mit hetero-sexuellen Fantasien wurden zahlreiche solcher Werke vorwiegend für Bahnhofskinos produziert. Zu den bekanntesten gehört zweifellos die umstrittende Filmreihe ILSA und einige Produktionen mit Pam Grier in der Hauptrolle.
PURGATORY ist ebenfalls eine Mischung aus Action, Drama und Erotik. Wobei die Erotik verglichen mit anderen Vertretern recht mager und kurzweilig daher kommt. Die beliebten Duschszenen und Lesbenszenen unter den Gefangenen sind hier nicht im Plot vorzufinden. Hin und wieder ist etwas nackte Haut und entblößte weibliche Brüste zu erhaschen, aber mehr ist nicht drin. Auch werden hier Vergewaltigungen und Diskriminierungen seitens der Wärter auch gänzlich außer Acht gelassen. Lediglich der Drogenkonsum und die Prostitution sind in die Story eingebaut worden.
Regisseur Ami Artzi verlagerte den Hauptaugenmerk auf die dramatische Ebene. Zwei junge attraktive Mädchen nehmen einen Anhalter mit, und geraten somit in die Fänge der Regierung. Der Anhalter war ein Drogenkurier und die Mädchen werden nun dem Drogenschmuggel bezichtigt. Sie kommen trotz Anstrengungen der Mutter eines der Mädchen in ein Gefängnis namens FEGEFEUER. Dort herrschen Rauhe Sitten und ein höchst umstrittener Umgangston.
Die Story verbleibt zu viel auf der Tränendrüse und laufend wird gejammert und geheult. Erst im letzten Drittel wandelt sich das Blatt und einige Häftlinge gelingt der Widerstand und die Flucht aus dem Gefängnis. Ab dem Zeitpunkt bekommt man satte Action geboten, leicht bekleidete Mädchen mit einer fetten Wumme im Arm auf den Weg in die Freiheit. Doch zuvor musste man sich über viele schlecht zusammen gefügte Filmschnipsel wühlen und sich mit oft endlos wirkenden und langweiligen Dialogen kämpfen. Schade somit beweist Regisseur Armitz das er für eine fortlaufende Story hinter der Kamera nicht geeignet ist.
Ein kleiner Augenschmaus ist die Schauspielerin Tanya Roberts, die blonde Schönheit kennt man aus unzähligen B-Movies. Zu ihren bekanntesten Auftritten zählen Titel wie TOURIST TRAP (1979), BEASTMASTER – DER BEFREIER (1982) und IM ANGESICHTS DES TODES (1985), desweiteren mimte sie auch in der TV-Serie DREI ENGEL FÜR CHARLIE in 16 Episoden die Rolle der Julie Rogers.
PURGATORY ist leider ein sehr unterdurchschnittlicher Streifen aus dem WIP Genre. Zu zäh, zu wenig Erotik und zu wenig Gewalt. Bislang ist er in Deutschland nur auf VHS erschienen.