Manchmal ist es so, dass man eine Party lieber nicht besucht hätte, wenn man vorher bereits gewußt hätte, was einen erwartet. Diese altbekannte Weisheit wird für den jungen Studenten Jake Lo (Brandon Lee) zur bitteren Realität, als er mitten in einer Benefizveranstaltung in die Schußlinie zweier Drogengangs gerät. Er entkommt knapp dem Kugelhagel, schon sitzt ihm das FBI im Nacken. Antonio Serrano (Nick Mancuso), Chef einer Heroin-Mafia, hat zum ersten Mal seit mehr als 10 Jahren einen Widersacher erschossen. Jake hat genau das gesehen, damit ist der Student eine große Gefahr für Serrano. Serrano schickt seine Männer mit dem Befehl los, Jake zu töten.
Wer „HALLOWEEN 4“ von 1988, „FREE WILLY 2“ von 1997 und den Thriller „MORD IM WEISSEN HAUS“ von 1997 kennt, der weiss welcher Regisseur sich hinter „RAPID FIRE – UNBEWAFFNET UND EXTREM GEFÄHRLICH“ von 1992 verbirgt, die Rede ist von Dwight H. Little, oft aber nur als Dwight Little betitelt. Dieser Actionstreifen aus den frühen 90er Jahren versprüht viel vom Flair der 80er, wo es als typisch galt, das der Held von einer Reiberei zur nächsten wandert, ohne gross eine Geschichte oder Story zu durchleben, so auch mit RAPID FIRE, wo der Sohn vom Meister BRUCE LEE, namens BRANDON LEE seine erste richtige Hauptrolle hatte, er war zwar schon zuvor an der Seite von Dolph Lundgren in „SHOWDOWN IN LITTLE TOKYO“ von 1991 zu sehen, doch hatte er nur eine Nebenrolle und agierte eher im Schatten des Rampenlichtes als sich in den Vordergrund zu drängen, dies wurde mit dem Streifen RAPID FIRE vollkommen in eine andere Richtung gelenkt, und LEE durfte den Zuschauern zeigen was er kampftechnisch zu bieten hat, er hatte ja auch einen bekannten Lehrer.
Wie sein Vater verstarb auch BRANDON bei Dreharbeiten zu einem Film, nämlich „THE CROW“ im Jahr 1994, ob dies Schicksal oder bewusster Mord war, ist laut diversen Aussagen noch nicht ganz geklärt, und wird es wohl auch nie werden, wie bei seinem Vater kreisen die Verschiedensten Gerüchte und Halbwahrheiten.
Der Streifen RAPID FIRE setzt vollkommen auf die blanke Action und verzichtet mit komplexen Storys und Wendungen, Freunde der Überraschungen werden hier wohl eher enttäuscht das Ende des Films erleben, doch hier wird einem sehr viel gut choreographierte Fights geboten, auch vielerlei Schusswechsel und Verfolgungsjagden fanden ihren festen Platz im schmalen Drehbuch, muss man verstrickte Handlungen dem Zuschauer bieten? – Mitnichten, RAPID FIRE ist ein Beispiel für Hirn aus, Freude an! Zwar bemängeln manche Kritiker das die Fights nicht abwechslungsreich genug wären, doch wem denn so sei, dem sei gesagt das es aber ordentlich viele Fights im Streifen gibt, und die keineswegs langweilig daherkommen, sie zeigen dem Zuschauer sehr deutlich, wozu Brandon geeignet war, und wer weiss was für Streifen noch mit ihm gefolgt wären?!
Um nochmal auf die simple Story zu sprechen zu kommen, hier wurde sich an vielen typischen Klischees bedient, ein Normalo wie Du und ich, gerät zwischen die Fronten und ehe er sich versieht, muss er sich gegen die Mafia und vielerlei anderer Konsorten behaupten und durchboxen, im wahrsten Sinne des Wortes. Schon nach knapp 12 Minuten bekommt man das zu sehen was man in einem Actioner sehen möchte, Kämpfe, Fights, Blut und Gewalt ohne Ende, in den 90er Jahren waren Actionstreifen mit Martial Arts Einlagen eher in der Versenkung verschwunden und kaum welche wurde produziert, doch RAPID FIRE schwomm gegen den Strom des Mainstreams und genoss bei vielen Anerkennung und Schwärmereien, und hält bis heute einen gewissen Kultstatus aufrecht.
Den Streifen gibt es in Deutschland auf VHS und DVD und hat eine Freigabe von 18 bekommen und wurde auch in die „ACTION CULT UNCUT“ Filmreihe aufgenommen und geniesst dort ein Wiederaufleben bei Fans von älteren Streifen.
Wenn man nicht wüsste das er in den 90er Jahren entstanden ist, könnte man ihn wunderbar zu den Filmen seiner Actionkollegen stellen, sei es Chuck Norris, Arnold Schwarzenegger und mehr. Dieser Film ist ein Pflichtfilm für Actionfans und sollte in keiner Sammlung fehlen, egal auf welchem Medium man ihn in den Händen hält. Im Free TV konnte ich ihn allerdings noch nie erblicken, aber wozu hat man die DVD im Regal!