Kritik: Showdown in Little Tokyo (1991)

Kritik: Showdown in Little Tokyo (1991)

Im Stadtteil „Little Tokyo“ von Los Angeles treibt eine Yakuza-Organisation ihr Unwesen. Ihre zunehmende Macht im internationalen Drogengeschäft ist ebenso beängstigend wie ihre grausamen Rituale, die auf eine mittelalterliche Kriegerkaste zurückgehen. Sergeant Kenner (Dolph Lundgren), der die Bande zur Strecke bringen soll, erhält für diesen Auftrag schlagkräftige Unterstützung von Detective Murata (Brandon Lee). Als Clubsängerin Minako (Tia Carrere) dann auch noch in das Abenteuer verwickelt wird und Kenner obendrein erfährt, dass es sich bei dem Anführer der Yakuza (Cary-Hiroyuki Tagawa) um den Mörder seiner Eltern handelt, spitzt sich die Lage immer weiter zu.

Yakuza ist der Name einer japanischen kriminellen Organisation mit einigen hundert Jahren Geschichte, die in verschiedene rivalisierende kumi (Banden) eingeteilt und von der ausländischen Presse manchmal auch zusammenfassend als „japanische Mafia“ bezeichnet wird. Die Bezeichnung “Ya-Ku-Za” ist die dialektale Aussprache der Zahlenkombination “8-9-3”, welche bei dem aus China stammenden Kartenspiel Hanafuda (ähnlich dem Black Jack) als völlig wertlos gilt. So sehen sich auch die Yakuza mit einem gewissen Stolz als die „Wertlosen“ der Gesellschaft.
Seit Sidney Pollacks Thriller “Yakuza” ist die Organisation oft zentrales Thema in Filmen wie Ridley Scotts “Black Rain”, Michael Ciminos “Im Jahr des Drachen” oder “Showdown in Little Tokyo” von Mark L. Lester.

Im Stadtteil „Little Tokyo“ in Los Angeles regiert die Yakuza mit brutaler Gewalt. Drogenhandel, Prostitution und Schutzgelderpressung sind dort an der Tagesordnung. Der in Japan aufgewachsene Cop Chris Kenner (Dolph Lundgren) stellt sich der Mafiaorganisation und deren Boss Yoshida entgegen. Unterstützt wird er dabei von seinem neuen Partner, dem jungen Cop Johnny Murata (Brandon Lee) . Für Kenner ist der Kampf gegen Yoshida auch eine persönliche Angelegenheit, denn Yoshida ermordete einst dessen Eltern, als dieser noch ein kleiner Junge war. Zusammen mit seinem Partner Johnny hebt Kenner die gesamte Organisation aus und kann Yoshida in die Knie zwingen.

Mark L. Lesters (“Phantomkommando”) Actionfilm ist mittlerweile ein “Klassiker” des Genre. Dolph Lundgren zählte zur damaligen Zeit zu den Topstars und komplettierte die Riege von Action-Ikonen, die von Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger angeführt wurde. Neben Steven Seagal und Jean-Claude van Damme gehörte Lundgren zu den noch unverbrauchten Stars der Szene.
“Showdown in Little Tokyo” ist routiniert inszeniert und überzeugt vor allem in der zweiten Hälfte durch perfekt choreographierte Martial-Arts-Kämpfe und diverse Actionszenen mit einer Menge an pyrotechnischen Effekten und blutigen Shoot-Outs.
Der Actionfilm versucht dem Anspruch gerecht zu werden, dem Zuschauer die Rituale und Gesetze des Clans näherzubringen, was nur ansatzweise gelingt. Ansonsten ergeht sich der Film viel zu oft in blutigen Exzessen und nackten Tatsachen. Blut und Busen scheinen die Zutaten zu sein, mit denen Regisseur Lester versucht, das Nichts an Handlung auf 76 Minuten aufzublasen und die Löcher der Handlung zu stopfen.
Das Drehbuch ist selbst für einen Actionfilm so uninspiriert und ideenlos, dass sich vor allem in der ersten Hälfte immer wieder Langeweile bemerkbar macht.
Vor allem krankt das auf Buddy-Movie getrimmte und auf seine beiden Hauptdarsteller zugeschnittene Werk an seinem nicht vorhandenen Humor, was “Showdown in Little Tokyo” zusätzlich an Würze raubt.

Einzig und allein das Finale entschädigt halbwegs für die bis dahin langatmige Inszenierung und Aneinanderreihung immer wieder gleicher Handlungsabläufe und rettet den Film über den Durchschnitt. Es bleibt, trotz aller Bemühungen, einer der schwächsten Beiträge des Genre aus der A-Liga dieser Dekade!

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