Baltimore, 1963: Bill Babowsky, von seinen Kollegen “BB” genannt, kollidiert mit seinem funkelnagelneuen Wagen mit Ernest Tilley. Beide beschimpfen sich wild. Tilley gehört zu den einfallsreichsten Schwindlern. Momentan läuft das Geschäft bei ihm aber schlecht; ausserdem hat er Ärger mit dem Finanzamt. Als ihm Babowsky nach der Karambolage auch noch seinen Autoscheinwerfer eintritt, sieht der Hitzkopf rot und zahlt ihm in gleicher Weise heim. Babowsky schnaubt seinerseits Rache. Um Tilley an seinem wundesten Punkt zu treffen, macht er sich im Supermarkt scheinheilig an dessen hübsche Frau Nora heran. Mit Erfolg, weil es in der Ehe der Tilleys wieder einmal kriselt. Babowsky triumphiert und teilt dies seinem verhassten Kollegen mit. Tilley stellt wutentbrannt Noras Sachen auf die Strasse. So kann Babowsky es kaum ablehnen, Nora für ein paar Tage bei sich aufzunehmen. Er ahnt nicht, was das für Folgen haben wird.
Vertreter oder auch Aussendienstmitarbeiter haben es nicht leicht, man muss von Tür zur Tür laufen, stundenlang sich den Mund fuselig reden in der Hoffnung das man was verkauft um sein eigenes Leben finanzieren zu können. Aber weil das Leben ja schon Ernst genug ist, wieso dann nicht so ein Leben und die Probleme die es mit sich führt in einem Film zu verarbeiten, noch dazu mit einem humorvollen Touch, dies dachte sich wohl auch der Regisseur Barry Levinson, als er sich das Drehbuch von „TIN MEN“ aus dem Jahr 1987 vornahm. Levinson ist ein Garant für den besonderen Film, zu seinen weiteren Werken zählen Klassiker wie auch Kultfilme, sei es „GOOD MORNING VIETNAM“ aus dem selben Jahr, oder „RAIN MAN“ von 1988 mit Dustin Hoffmann und Tom Cruise in den Hauptrollen, aber auch Filme wie „ENTHÜLLUNG“ von 1994 sind nicht zu verachten und sollten nicht unerwähnt bleiben.
Für die Hauptrollen in TIN MEN wurden Danny De Vito und Richard Dreyfuss gecastet, und man muss sagen, das diese Auswahl mehr als passend gewählt wurde, man merkt förmlich wie beide in ihren Rollen aufblühen, und ihren Rollen Leben einhauchen. Man sollte aber noch dazu sagen das TIN MEN eher auf den Wortwitz und witzige Dialoge sein Potenzial schöpft, auf Slapstick und Comedyeinlagen wurde gänzlich verzichtet, dies hätte dem Image des Films auch ein wenig Schaden zugefügt. Die Story sorgt für ausreichende Unterhaltung und Abwechslung, einige Wendungen und Überraschungen sorgen dafür, kurzweilige Plots gesellen sich zum Hauptstrang und lockern das Gesamtbild gut ab. Auf amüsante Art und Weise werden dem Zuschauer ein paar Tricks der Vertreter offenbart und präsentiert, irgendwie muss man ja Geld verdienen. Doch was ist wenn zwei Vertreter von verschiedenen Firmen durch einen dummen Zufall aufeinander treffen? – Richtig, eine Art Rosenkrieg unter Männern, vielleicht war dieser Film hier auch die Grundlage für den späteren erschienenen Film „DER ROSENKRIEG“ mit Michael Douglas in der Hauptrolle?!
Was man noch dem Film zugute sprechen muss, ist der tolle Soundtrack, die Story spielt in den 60er Jahren, ein paar Jahre vorm Vietnamkrieg, wo Amerikaner sich noch den Traum erfüllen konnten, durch Arbeit den Wohlstand und Luxus finanzieren, sei es ein Cadillac oder massgeschneiderte Anzüge. Musiktechnisch vernimmt man viele Klassiker aus der guten alten Ära, musikalische Leckerbissen sind ansprechend zu den jeweiligen Szenen auserwählt worden und runden die Stimmung gut ab. TIN MEN ist keine Knallerkomödie, aber sie erfüllt durchaus ihren Zweck und weiss dem Zuschauer zu gefallen und unterhalten.
Diese Komödie gibt es in Deutschland auf VHS und DVD und hat eine Freigabe von 12 bekommen, leider ist dieser Film sehr selten im Free TV zu begutachten, so das man doch besser sich die DVD anschaffen sollte, auch wenn diese Bildtechnisch nicht den allerbesten Eindruck hinterlässt, aber der Film an sich und der stimmige Soundtrack heben diesen Missstand wieder auf. Für Freunde der besonderen Komik ist dieser Film bestens geeignet, wer lieber Slapstick und Comedy möchte, wird bei TIN MEN enttäuscht sein.