Diese Klassiker bekamen ein Remake Teil 1

Remakes sind ein faszinierendes Phänomen in Hollywood. Sie bieten die Möglichkeit, klassische Geschichten für neue Generationen neu zu interpretieren oder sie an moderne Zuschauer anzupassen. Besonders beliebt sind Filme aus den 70er, 80er und 90er Jahren, die heutzutage neu aufgelegt werden. Diese Epochen gelten als eine Art „Goldenes Zeitalter“ für das Kino – voller ikonischer Filme, unvergesslicher Charaktere und bahnbrechender Geschichten. Hier werfen wir einen Blick auf einige Filme aus diesen Jahrzehnten, die ein Remake bekommen haben, und analysieren, was bei diesen Neuauflagen funktionierte – und was eher weniger.

1. “Total Recall” (1990) und das Remake von 2012

Original: Der Sci-Fi-Klassiker “Total Recall” (1990) unter der Regie von Paul Verhoeven mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle gilt als Kultfilm. Die Geschichte basiert lose auf Philip K. Dicks Erzählung “We Can Remember It for You Wholesale” und spielt in einer dystopischen Zukunft, in der Realität und Fantasie ineinanderfließen.

Remake: Im Jahr 2012 kam das Remake unter der Regie von Len Wiseman in die Kinos, diesmal mit Colin Farrell als Protagonist. Der neue “Total Recall” bot eine optisch aufpolierte Welt mit modernster CGI-Technik, verzichtete jedoch auf die Mars-Elemente des Originals und versuchte, sich mehr auf den philosophischen Aspekt der Identitätssuche zu konzentrieren.

Unterschiede: Während das Original vor allem durch seinen schwarzen Humor, Schwarzeneggers Charisma und die grimmige Ästhetik punktete, lag der Fokus des Remakes auf einem ernsteren Ton und actionlastigeren Szenen. Das Remake wurde jedoch eher gemischt aufgenommen und konnte nicht an den Kultstatus des Originals anknüpfen.

2. “The Texas Chainsaw Massacre” (1974) und das Remake von 2003

Original: Tobe Hoopers “The Texas Chainsaw Massacre” von 1974 ist einer der bekanntesten Horrorfilme aller Zeiten. Der Film, der eine Gruppe von Freunden zeigt, die von einer kannibalistischen Familie gejagt werden, hat das Horror-Genre nachhaltig geprägt und den ikonischen Charakter Leatherface erschaffen.

Remake: Das Remake von 2003 unter der Regie von Marcus Nispel war der Beginn einer Welle von Neuverfilmungen klassischer Horrorfilme. Mit Jessica Biel in der Hauptrolle und einem weitaus höheren Budget setzte das Remake mehr auf Gore und stilisierte Gewalt, verlor aber den dokumentarischen, gruseligen Charme des Originals.

Unterschiede: Das Remake war ein Kassenerfolg und löste eine Reihe von Fortsetzungen und Prequels aus. Dennoch bleibt das Original aufgrund seiner schockierenden Einfachheit und Rohheit unerreicht, während das Remake eher als typischer moderner Horrorfilm wahrgenommen wurde.

3. “The Fly” (1958/1986) und das Remake von 1986

Original: Das Original von 1958 mit Vincent Price in einer Nebenrolle ist ein klassischer B-Movie-Horrorfilm über einen Wissenschaftler, der sich in eine Fliege verwandelt, nachdem ein Experiment schiefgegangen ist. Der Film wurde für seine Zeit gut aufgenommen und gilt als Science-Fiction-Horrorklassiker.

Remake: 1986 brachte David Cronenberg seine Version von “The Fly” heraus, mit Jeff Goldblum in der Hauptrolle. Cronenbergs Remake wird oft als eines der besten Remakes aller Zeiten angesehen und verleiht dem Stoff eine düstere, tief verstörende Körperhorror-Komponente.

Unterschiede: Während das Original eher als schrulliger Horrorfilm angesehen wird, brachte das Remake eine emotionale Tiefe und eine brutale Intensität in die Geschichte. Cronenberg nutzte den Film, um Themen wie Krankheit, Transformation und den Verlust der Menschlichkeit zu erforschen.

4. “Planet der Affen” (1968/2001/2011)

Original: “Planet der Affen” von 1968 ist ein Sci-Fi-Meisterwerk mit Charlton Heston in der Hauptrolle und einer ikonischen Wendung am Ende. Der Film erzählt die Geschichte eines Astronauten, der auf einem Planeten strandet, der von intelligenten Affen beherrscht wird.

Remake: Im Jahr 2001 versuchte Tim Burton, den Klassiker neu zu interpretieren, doch sein Remake wurde eher negativ aufgenommen. Es mangelte an der Tiefe des Originals, und trotz einer hochkarätigen Besetzung und beeindruckender Maskenarbeit blieb es hinter den Erwartungen zurück.

Neuerfindung: 2011 kam eine weitere Version, diesmal jedoch als Prequel-Serie, beginnend mit “Planet der Affen: Prevolution”. Diese Filme erzählten die Ursprünge der intelligenten Affen und waren sowohl kritisch als auch kommerziell erfolgreich.

Unterschiede: Während Burtons Remake versuchte, die Geschichte des Originals nachzuerzählen, nahmen sich die neuen Filme mehr Zeit für die Charakterentwicklung und setzten auf die revolutionäre Technologie der Motion-Capture-Aufnahmen, um den Affen eine beispiellose Ausdrucksstärke zu verleihen.

5. “Ghostbusters” (1984/2016)

Original: Ivan Reitmans “Ghostbusters” von 1984 ist eine der kultigsten Komödien aller Zeiten. Mit Bill Murray, Dan Aykroyd und Harold Ramis in den Hauptrollen wurde der Film zum Riesenerfolg und prägte eine ganze Generation von Fans.

Remake: 2016 erschien eine Neuauflage unter der Regie von Paul Feig, mit einem komplett weiblichen Hauptcast, darunter Melissa McCarthy, Kristen Wiig und Kate McKinnon. Der Film stieß im Vorfeld auf massive Kritik seitens Fans des Originals und konnte trotz humorvoller Momente und solider Performances die Erwartungen nicht erfüllen.

Unterschiede: Der Film von 2016 wollte bewusst eine moderne, feministische Perspektive einbringen, was mutig war, aber bei vielen Nostalgie-besessenen Fans auf Ablehnung stieß. Die Dynamik und Chemie des Originals konnte der neue Film nicht erreichen, weshalb er kommerziell eher mittelmäßig abschnitt.

6. “RoboCop” (1987/2014)

Original: Paul Verhoevens “RoboCop” von 1987 ist ein gnadenloser Actionfilm mit satirischen Untertönen, der in einer dystopischen Zukunft spielt. Peter Weller spielte den titelgebenden RoboCop, einen Polizisten, der nach einem tödlichen Angriff als Cyborg wiederbelebt wird.

Remake: 2014 erschien das Remake von José Padilha. Der Film hatte ein weitaus größeres Budget, mehr CGI und eine moderne Optik, verzichtete jedoch auf den schwarzen Humor und die bittere Satire des Originals.

Unterschiede: Während das Original für seine Kombination aus Action, Satire und Gesellschaftskritik gefeiert wurde, fühlte sich das Remake wie ein generischer Actionfilm an, der nicht das gleiche Maß an Subversion oder Tiefe erreichte.

7. “Carrie” (1976/2013)

Original: Der 1976 erschienene Horrorfilm “Carrie” unter der Regie von Brian De Palma ist eine der bekanntesten Stephen-King-Adaptionen. Sissy Spacek spielte die titelgebende Carrie, ein schüchternes Mädchen mit telekinetischen Fähigkeiten, das von ihrer religiösen Mutter unterdrückt wird und in der Schule gemobbt wird. Der Film ist bekannt für seine unvergessliche Abschlussballszene, in der Carrie ihre Rache an den Mitschülern nimmt, die sie gedemütigt haben.

Remake: 2013 kam eine Neuverfilmung unter der Regie von Kimberly Peirce in die Kinos, mit Chloë Grace Moretz in der Hauptrolle und Julianne Moore als Carries fanatische Mutter. Das Remake versuchte, eine modernere Sicht auf das Thema Mobbing und soziale Ausgrenzung zu bieten, passte sich dem digitalen Zeitalter an, und nutzte die damalige Begeisterung für Special Effects.

Unterschiede: Während das Original durch seine stilisierte Inszenierung, die psychologischen Schocks und die hypnotische Darstellung von Spacek und Piper Laurie als ihre Mutter bestach, wurde das Remake zwar technisch aufgerüstet, aber es konnte die emotionale Wucht und den kultigen Horror des Originals nicht einfangen. Obwohl Moretz und Moore starke Leistungen ablieferten, blieb der Film blass im Vergleich zur zeitlosen Vorlage.

8. “The Italian Job” (1969/2003)

Original: “The Italian Job” von 1969 ist eine britische Heist-Komödie mit Michael Caine in der Hauptrolle. Der Film erzählt die Geschichte eines ausgeklügelten Goldraubs in Italien und ist berühmt für seine Auto-Verfolgungsjagden durch die engen Straßen von Turin, vor allem mit den ikonischen Mini Coopers. Der Film gilt als Klassiker des britischen Kinos und verkörpert die Swinging Sixties in all ihrer Pracht.

Remake: 2003 kam das Remake in die Kinos, diesmal mit Mark Wahlberg, Charlize Theron und Edward Norton. Während der Grundplot des Films ähnlich blieb – eine Gruppe von Dieben plant einen spektakulären Raub – wurde die Handlung nach Los Angeles verlagert und modernisiert.

Unterschiede: Das Remake setzte stark auf Action und spektakuläre Stunts, wobei die Mini Coopers ein nostalgisches Nicken an das Original darstellten. Allerdings verzichtete das Remake auf den britischen Humor und die cleveren Wendungen des Originals zugunsten einer mainstreamigeren Action-Komödie. Obwohl der Film kommerziell erfolgreich war, bleibt das Original wegen seines Charmes und seiner stilvollen Inszenierung unvergessen.

9. “Poltergeist” (1982/2015)

Original: “Poltergeist” aus dem Jahr 1982, produziert von Steven Spielberg und inszeniert von Tobe Hooper, ist ein legendärer Horrorfilm, der sich um eine Familie dreht, deren Haus von Geistern heimgesucht wird. Der Film war bahnbrechend in der Kombination von familiären Dramen mit übernatürlichen Ereignissen und stellte das Genre des Geisterfilms auf den Kopf. Mit der ikonischen Szene des kleinen Mädchens, das in den Fernseher gezogen wird, wurde “Poltergeist” zu einem Kultklassiker.

Remake: 2015 wurde ein Remake veröffentlicht, das versuchte, die Geschichte einer neuen Generation von Horrorfans näherzubringen. Der Film war zwar technisch auf dem neuesten Stand, konnte jedoch die beängstigende Atmosphäre und den emotionalen Kern des Originals nicht wiederholen.

Unterschiede: Das Remake setzte mehr auf Schockmomente und CGI-Effekte, während das Original vor allem durch seine subtile Spannung und emotionale Tiefe bestach. Das Remake hatte Schwierigkeiten, sich von der Masse moderner Horrorfilme abzuheben und blieb eher als mittelmäßiger Versuch in Erinnerung, während das Original weiterhin als Horror-Meisterwerk gilt.

10. “The Manchurian Candidate” (1962/2004)

Original: Der politische Thriller “The Manchurian Candidate” von 1962 unter der Regie von John Frankenheimer gilt als einer der besten politischen Filme aller Zeiten. Der Film handelt von einem US-Soldaten, der während des Koreakriegs einer Gehirnwäsche unterzogen wurde und nun als Schläferagent in den USA agieren soll. Mit Frank Sinatra und Angela Lansbury in den Hauptrollen war der Film eine scharfe Kritik an der politischen Paranoia der McCarthy-Ära.

Remake: 2004 brachte Jonathan Demme eine modernisierte Version des Films heraus, mit Denzel Washington und Meryl Streep in den Hauptrollen. Dieses Remake aktualisierte den Kalten Krieg-Kontext des Originals und verlegte die Handlung in die Ära nach dem 11. September, mit einem Fokus auf Korruption in der modernen Politik.

Unterschiede: Das Remake war ein geschickt umgesetzter Politthriller, der die zentralen Themen des Originals beibehielt, aber auf die neuen Bedrohungen und Ängste des 21. Jahrhunderts einging. Dennoch bleibt das Original aufgrund seiner historischen Bedeutung und Frankenheimers visionärer Regie unübertroffen, während das Remake als kompetente, aber weniger visionäre Neuinterpretation angesehen wurde.

11. “Dawn of the Dead” (1978/2004)

Original: George A. Romeros “Dawn of the Dead” von 1978 ist ein Klassiker des Zombie-Genres und die Fortsetzung von “Night of the Living Dead”. Der Film spielt größtenteils in einem Einkaufszentrum, wo eine kleine Gruppe von Überlebenden versucht, den Angriffen der Untoten zu entkommen. Der Film wurde für seine satirische Kritik am Konsumverhalten der Gesellschaft und seine düstere Atmosphäre gefeiert.

Remake: 2004 brachte Zack Snyder seine Version von “Dawn of the Dead” heraus, die das Genre der schnellen, aggressiven Zombies populär machte. Mit seiner stilisierten Action und Hochgeschwindigkeits-Zombies unterschied sich das Remake deutlich vom gemächlichen, gruseligen Tempo des Originals.

Unterschiede: Snyders Remake war ein reiner Action-Horrorfilm, der den satirischen Subtext des Originals größtenteils ignorierte. Trotzdem wurde der Film für seine intensiven Actionsequenzen und die technische Umsetzung gelobt. Während das Original als gesellschaftskritisches Meisterwerk gilt, bleibt das Remake eher als unterhaltsamer, aber seichter Zombie-Blockbuster in Erinnerung.

12. “Cape Fear” (1962/1991)

Original: “Cape Fear” von 1962 ist ein psychologischer Thriller über einen Strafverteidiger, dessen Familie von einem rachsüchtigen Ex-Häftling terrorisiert wird. Mit Gregory Peck und Robert Mitchum in den Hauptrollen ist der Film ein Spannungsfeld zwischen Recht und Rache, Gut und Böse.

Remake: 1991 übernahm Martin Scorsese die Regie des Remakes und holte Robert De Niro und Nick Nolte für die Hauptrollen an Bord. Scorsese brachte eine düstere und intensivere Version der Geschichte auf die Leinwand, mit De Niro als extrem bedrohlichem Gegenspieler.

Unterschiede: Während das Original subtiler und klassischer in seiner Erzählweise war, verstärkte Scorseses Version die Gewalt und die psychologische Brutalität, um einen tieferen Eindruck von Gefahr zu erzeugen. Beide Filme sind Meisterwerke in ihrer eigenen Art, doch das Remake hebt sich durch Scorseses einzigartigen Regiestil und De Niros furchteinflößende Performance ab.


Fazit: Warum Remakes?

Das Remake-Phänomen zeigt, wie sehr bestimmte Filme das kulturelle Gedächtnis prägen und wie groß das Bedürfnis ist, diese Geschichten für neue Generationen neu zu erzählen. Erfolgreiche Remakes wie „The Fly“ oder „Dawn of the Dead“ schaffen es, die Essenz des Originals zu bewahren, während sie gleichzeitig etwas Eigenes hinzufügen. Andere Remakes – wie „Total Recall“ oder „Poltergeist“ – scheitern daran, weil sie das Original nur oberflächlich imitieren und dessen Tiefe und Emotionalität nicht einfangen.

Es bleibt klar: Das Original behält in den meisten Fällen den größten Einfluss und die stärkste Anziehungskraft. Remakes bieten zwar die Möglichkeit, neue Technologien und moderne Themen einzuführen, aber sie müssen vorsichtig sein, um nicht die Magie und den Charme zu verlieren, die das Original so unvergesslich gemacht haben.

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Stefan Retro

By Stefan Retro

Seit nun mehr zwei Jahrzehnten habe ich mich den Filmen aus den 50er bis Ende der 90er verschworen. Meine private Filmsammlung wächst stetig und hat mittlerweile eine fünfstellige Zahl erreicht. Sei es VHS, HD DVD, DVD, Blu-ray - bei mir findet alles seinen Platz! Kommt mit auf die Reise in die Vergangenheit!

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