L.A. Bounty – Kalifornische Kopfgeldjagd mit Knarren, Knarren, Knarren

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L.A. Bounty – Kalifornische Kopfgeldjagd mit Knarren, Knarren, Knarren

Im Jahr 1989, irgendwo zwischen Vokuhila, Videothekenregalen und bleihaltigen B-Produktionen, ballert sich Sybil Danning in „L.A. Bounty“ durch die Betonwüste von Los Angeles – und liefert eine Lehrstunde in Sachen 80er-Actionkino, wie es nur in der zweiten Reihe so richtig kracht.

Sybil Danning ist Ruger. Punkt.

Wenn Sybil Danning auftritt, braucht’s keine langen Dialoge – ein Blick, eine Lederjacke, eine Knarre reichen völlig. Als Ex-Cop Ruger hat sie mit Polizei, Paragraphen und Pipapo abgeschlossen und jagt jetzt lieber auf eigene Faust – wortkarg, eiskalt und hochbewaffnet. Ziel ihres Rachefeldzugs: der schleimige Kunstliebhaber, Möchtegern-Drogenzar und Allround-Sadist Cavanaugh (herrlich durchgeknallt gespielt von Wings Hauser), der nicht nur Rugers Ex-Partner auf dem Gewissen hat, sondern auch noch den Bürgermeisterkandidaten entführt. Charmant ist anders.

Zwischen Neonlicht und Blei: Die Handlung

Die Story ist so schnörkellos wie ein Baseballschläger: Politiker entführt, Ruger sauer, Cavanaugh irre – fertig ist der B-Action-Cocktail. Dabei wirkt alles wie aus der Hand eines wütenden Videothekenbesuchers geschrieben, der gerade „Cobra“ nicht bekommen hat. Aber genau das ist der Reiz: „L.A. Bounty“ hält sich nicht mit Subtext auf, sondern drückt direkt aufs Gas.

Knarre, Kippen, Kaliber

Regisseur Worth Keeter inszeniert das Ganze mit einer gewissen „Egal, wir drehen das jetzt einfach“-Haltung. Heraus kommt ein urbaner Rachetrip mit viel Grit, etwas Blut und einem Soundtrack, der einen direkt auf den Beifahrersitz eines 1987er Pontiac schleudert. Die Kamera folgt Ruger durch dunkle Gassen, Lagerhallen und sterile 80s-Bürohäuser – stets begleitet von einem Synthie-Sound, der irgendwo zwischen Spannung und Aerobic-Workout schwankt.

Wings Hauser – der Mann fürs Grobe

Was wäre ein guter B-Actioner ohne einen Schurken, der komplett überdreht ist? Wings Hauser liefert – als Kunstliebhaber mit Hang zur Gewalt und zum Wahnsinn. Seine Auftritte sind theatralisch, seine Frisur ein Statement, und seine Dialoge… nun ja, sagen wir: er redet deutlich mehr als Ruger – und das allein macht ihn schon verdächtig.

Kult oder Klischee? Beides!

„L.A. Bounty“ ist kein perfekter Film – aber gerade das macht ihn so charmant. Hier wird nichts erklärt, nur geschossen. Logik? Eher nicht. Dafür gibt’s eine kompromisslose Heldin, einen herrlich fiesen Bösewicht und jede Menge 80s-Flair direkt aus der staubigen Ecke der Videothek. Ein Film für Leute, die bei der Kombination aus „Kopfgeld“, „Explosion“ und „Sybil Danning“ nicht an Tiefgang denken – sondern an Popcorn, Cola und die gute alte Zeit.


Retro-Fakten zum Mitnicken:

  • Originaltitel: L.A. Bounty

  • Jahr: 1989

  • Regie: Worth Keeter

  • Darsteller: Sybil Danning, Wings Hauser, Lenore Kasdorf

  • Laufzeit: ca. 85 Minuten

  • Verfügbarkeit: Seit 2022 als Blu-ray von Scorpion Releasing draußen – endlich in besserer Qualität als VHS mit Bandsalat.


Fazit:
„L.A. Bounty“ ist wie ein rostiger Mustang – nicht hübsch, nicht schnell, aber mit Charakter. Wer auf schnörkellose 80er-Kopfgeldjagd mit einer knallharten Lady steht, der findet hier genau das richtige Kaliber.

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