Lake Placid (1999) – Wenn das Monster im See wieder Hunger hat

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Ein bissiger Creature Feature mit 90er-Charme und jeder Menge Krokodil-Power

Ende der 90er war die Zeit der großen Kino-Monster fast vorbei – aber bevor Sharknado und Co. das Trash-Zepter übernahmen, schickte uns Regisseur Steve Miner (Freitag der 13. Teil 2 & 3, Halloween H20) ein Raubtier der alten Schule: ein riesiges Krokodil, das einen idyllischen See in Maine in ein Fressbuffet verwandelt.

Mit einer Prise schwarzem Humor, einer guten Portion Selbstironie und einem Ensemble, das sich sichtlich amüsiert, wurde „Lake Placid“ (1999) zum späten Highlight des Creature-Feature-Genres – irgendwo zwischen Horror, Komödie und Naturkatastrophe.


Handlung – Urlaub am See? Nur mit Krokodilhaut!

Als ein Taucher bei einer Routinearbeit im Black Lake auf brutale Weise verschwindet – halbiert, um genau zu sein – wird klar: Etwas lauert im Wasser. Sheriff Hank Keough (Brendan Gleeson) ruft Verstärkung, und bald trifft ein ungewöhnliches Ermittlerteam ein:

Die New Yorker Paläontologin Kelly Scott (Bridget Fonda), der sarkastische Wildhüter Jack Wells (Bill Pullman) und der exzentrische Milliardär und Reptilien-Fanatiker Hector Cyr (Oliver Platt).

Gemeinsam stoßen sie auf ein gigantisches Krokodil, das offenbar seit Jahrzehnten in dem abgelegenen See lebt – und nun alles verschlingt, was sich bewegt. Doch die wahre Überraschung wartet am Ufer: Die schrullige alte Mrs. Bickerman (Betty White), die ihre ganz eigene Verbindung zu dem Tier hat …


Die Hauptdarsteller – Mit Humor gegen die Bestie

  • Bill Pullman als Jack Wells: Der ruhige, pragmatische Typ mit trockenem Humor. Pullman spielt den Part mit angenehmer Bodenständigkeit und sorgt für den nötigen Realismus.
  • Bridget Fonda als Kelly Scott: Die Großstadtfrau im Busch – neurotisch, clever, aber mit Herz. Ihre Chemie mit Pullman funktioniert, und sie bringt eine Prise 90er-Rom-Com-Energie in den Horror.
  • Oliver Platt als Hector Cyr: Der wahre Szene-Dieb. Exzentrisch, größenwahnsinnig und voller wilder Theorien – sein Auftritt ist pure Comedy-Gold.
  • Brendan Gleeson als Sheriff Keough: Genervt, mürrisch und mit einem herrlich trockenen Humor. Gleeson liefert hier eine der besten Nebenrollen seiner Karriere ab.
  • Betty White als Mrs. Bickerman: Eine Rentnerin mit bösem Mundwerk – und der wohl skurrilsten Krokodilbeziehung der Filmgeschichte. Ihre bissigen Sprüche sind legendär.

Regie – Steve Miner, der alte Horror-Fuchs

Steve Miner war schon in den 80ern eine feste Größe des Horrorkinos. Mit Lake Placid zeigt er, dass er auch Comedy-Horror perfekt beherrscht. Der Film ist straff inszeniert, spannend und voller schwarzer Ironie, ganz im Stil klassischer Monsterfilme – aber mit modernen Effekten und coolen Dialogen.

Die Mischung aus echtem Creature-Feature-Feeling und sarkastischem 90er-Witz macht den Film einzigartig. Während viele ähnliche Produktionen ins Lächerliche abrutschen, schafft es Miner, die Balance zu halten: Lake Placid ist nie zu albern, aber auch nie zu ernst.

Das Drehbuch stammt übrigens von David E. Kelley – dem Schöpfer von Serien wie Ally McBeal und Boston Legal. Kein Wunder also, dass die Dialoge pointiert und die Figuren lebendig wirken.


Kritik – Bissig, charmant und erstaunlich zeitlos

Lake Placid ist kein Splatter-Schocker, sondern eine clevere Hommage an die Monsterfilme der 50er – mit 90er-Touch, starken Effekten und einem ironischen Augenzwinkern.

Das Highlight ist natürlich das Krokodil, entworfen vom legendären Stan Winston Studio, das zuvor an Aliens, Predator und Jurassic Park arbeitete. Das Tier wirkt realistisch, furchteinflößend und hat Präsenz – kein billiges CGI-Monster, sondern echtes Handwerk.

Der Humor sitzt: Sarkastische Wortgefechte, bissige Sprüche und absurde Momente – wie etwa ein Krokodil, das einen Bären frisst – machen den Film zu einem echten Spaß.

Trotz seiner Leichtigkeit bleibt die Spannung konstant. Und das Finale, in dem die Helden versuchen, das Biest lebend zu fangen, ist klassisches Popcornkino in Reinform.


Fun Facts zum Film

  • Das Krokodil im Film war fast sechs Meter lang und wurde vollständig mechanisch gebaut – kein reines CGI!
  • Betty White improvisierte viele ihrer Dialoge – insbesondere die vulgären Sprüche, die heute Kultstatus haben.
  • Gedreht wurde in Kanada, obwohl der Film in Maine spielt.
  • Das Budget lag bei rund 35 Millionen Dollar – für ein Creature Feature der damaligen Zeit beachtlich.
  • Der Film inspirierte später mehrere Direct-to-Video-Fortsetzungen – teils wilder Trash, aber immer mit Kultstatus unter Fans.
  • Ursprünglich sollte Bill Paxton die Hauptrolle spielen, musste aber kurzfristig absagen.

Fazit – 90er-Monsterkino mit Biss

„Lake Placid“ ist einer dieser Filme, die man nie vergisst, wenn man sie in den späten 90ern auf VHS oder im Nachtprogramm gesehen hat. Er hat alles, was ein gutes Creature Feature braucht: ein cooles Monster, witzige Figuren, Spannung – und Betty White mit einem Maul voller Flüche.

Kein Meisterwerk, aber ein liebenswerter Klassiker des Monsterkinos, der mit jeder Sichtung besser altert.


Retro-Bewertung

🐊 Monsterdesign & Effekte: ★★★★★
🎭 Cast & Humor: ★★★★★
🎬 Regie (Steve Miner): ★★★★☆
📼 VHS-/Kultfaktor: ★★★★★
👉 Gesamt: 5 von 5 Retro-Sternen


Story
Spannung
Action
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