Kritik: Liebe im Raumschiff Venus (1977)

Kritik: Liebe im Raumschiff Venus (1977)

Liebe im Raumschiff Venus (1977)

Irgendwann in der Zukunft: Den Menschen auf der über den Bildschirm vom Großen Bruder überwachten Erde sind Gefühle verboten, nur Sex ist hin und wieder erlaubt. Ein von seiner Stiefmutter geplagtes Mädchen überzeugt auf einem Ball den Bruder des Weltherrschers und schließlich auch diesen selbst von der Schönheit der Liebe.


Liebe im Raumschiff Venus ist ein Film von Al Adamson aus dem Jahr 1977. Man kann den Film in mehrere Genre einordnen, ein wenig Science – Fiction, gepaart mit Erotik und nicht zu vergessen: Trash. Der Streifen Liebe im Raumschiff Venus soll bewusst albern sein und rüberkommen, dies war voll beabsichtigt, auch wenn der Film mitten in der Welle der Erotik – Soft- Filme in den 70er Jahren in die Kinos kam.

In der gezeigten Welt, wacht sozusagen ein Großer Bruder über die Bevölkerung, jegliche Art von Sex ist verboten, es sei denn ein Computer wählt per Losverfahren aus, wer heute mit wem schlafen darf. Illegaler Sex wird mit Verkleinerung bestraft, die Beteiligten werden mithilfe eines Laserstrahls auf Puppengröße geschrumpft und müssen so bis zu sechs Monate bleiben, ehe man sie wieder auf normale Größe bringt! Roscoe ein Roboter der unter der Leitung vom Großen Bruder arbeitet, wacht über die Sexausschweifungen der Bevölkerung. Er ist Richter und Vollstrecker in einer Person. Doch die Hauptgeschichte handelt von einer jungen Frau, die unter ihrer Stiefmutter und ihrer Stiefgeschwister nur allzu leidet, und immer alles putzen darf. Doch sie schafft es mit Hilfe einer Zauberfee auszubrechen und wird zu einer Prinzessin für eine Nacht um auf einen Ball des Prinzen gehen zu können, um dort die freie Liebe zu praktizieren. Doch sie hat nur bis Mitternacht Zeit, um Mitternacht ist der Zauber vorüber und sie ist wieder nur die kleine Putzfrau ihrer Stieffamilie.

Wer jetzt denkt ich hab aus einem Märchenbuch abgeschrieben, den muss ich eines besseren belehren, zwar ähnelt die Geschichte von Liebe im Raumschiff Venus an ein Märchen, aber selten ist ein Märchen so herrlich dämlich und absurd. Im Film Liebe im Raumschiff Venus begegnet man so einigen komischen Gestalten und Charaktere , sei es Menschen in Tierkostümen die Waldbewohner darstellen und die freie Liebe mit einem Tanz unter Musical – Klängen zelebrieren, oder auch der Roboter Roscoe, der über den unerlaubten Geschlechtsverkehr wacht, obwohl er selber eine Affäre mit dem Röntgengerät hatte, und nicht zu vergessen, die sieben Zwerge von den sieben Bergen, wo aber nur sechs von Sex haben, der siebte muss in die Bücherei und die Nase eher in die Bücher stecken als in eine Frau. Für manche dürften diese Szenen geschmacklos wirken, aber sie schaffen es dennoch beim Zuschauer ein schmunzeln ins Gesicht zu zaubern.  

Man kann sagen, man muss den Film gesehen haben, um zu glauben, was da vor sich geht. Aber ob man den Film unbedingt gesehen haben muss, steht auf einem anderen Blatt. Die Geschichte im Film ist in mehreren Nebenplots unterteilt, die dennoch irgendwie zusammen gehören und nur einen kleinen Teil der Großen Geschichte ausmachen. Aber es dreht sich alles nur um den Sex, daher sieht der Zuschauer auch des Öfteren blanke Busen, oder manchmal eine wilde Buschlandschaft.  Das einzige was rasiert ist sind die Gesichter der Männer! Dazu kommen wilde Kostüme, die mehr als einfach und billig wirken, beziehungsweise immer kurz und knapp, damit der Zuschauer viel Haut entdecken kann, und übermäßig viel Make Up und nicht zu vergessen Sets aus Pappe, mit ein paar Knöpfen dran.

Liebe im Raumschiff Venus lautet der deutsche Titel vom Film, im Original lautet er Cinderella 2000, obwohl die Geschichte im Jahr 2047 sich abspielt. Vor allem sei noch zu erwähnen, dass es zwar ein Raumschiff im Film gibt, dies aber lediglich fünf Sekunden zu sehen ist, und nicht Venus heißt. Bei der amerikanischen Fassung wurde die Soft – Sex Szenen entschärft indem man sie teilweise entfernte und dafür so eine Art Musical – Einlagen der einzelnen Rollen hineinbaute, in der deutschen Version wurde dies andersrum angewendet, mehr Soft – Sex Szenen als Musical – Einlagen. Obwohl der Film kaum etwas nicht Jugendfreies offenbart, bekam er eine Freigabe von 18 und ist auf VHS und DVD erhältlich, die DVD ist für knappe 10,-€ zu bekommen und auf VHS gab es sogar eine Auflage in der Glasbox, die bei Sammlern einen hohen Wert haben dürfte.

Liebe im Raumschiff Venus kann man getrost als Trash bezeichnen, doch Trash der anderen Art, es muss ja nicht immer Horror sein, auch eine Erotik – Komödie kann sich gerne dazu gesellen. Mir hat der Film sehr gut gefallen, ich habe selten bei einem Film soviel gelacht, sei es die Charaktere, die Rollen, die Sets, und die Synchro ist in Deutsch auch sehr gut umgesetzt und bringt so manche Lacher in die Runde. Ein idealer Partyfilm für eine gesellige Runde, oder wer sich nicht traut seinen Freunden zu offenbaren das er diesen Film zu seiner Sammlung zählen kann, alleine im Kämmerlein.

Fazit: Wer die Filme Flesh Gordon schon mochte, der wird bei Liebe im Raumschiff Venus seine helle Freude haben. Zu den Darstellern kann man noch sagen, die meisten haben lediglich diesen Film gemacht, und waren nicht mehr vor der Kamera, vielleicht hat es am Film gelegen, wer weiß?! Nur die eine Darstellerin war noch aktiv, wechselte aber ins Hardcore – Geschäft!




 

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