Malibu Express (1985) – Andy Sidaris' Kultiger Sleaze-Action-Klassiker

Malibu Express (1985) – Andy Sidaris’ Kultiger Sleaze-Action-Klassiker

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Malibu Express (1985) – Andy Sidaris' Kultiger Sleaze-Action-Klassiker

Andy Sidaris: Ein Traum wird wahr

Andy Sidaris hatte es sich in den Kopf gesetzt, seine spätpubertären Träume auf Film zu verwirklichen, und mit „Malibu Express“ startete er im Jahre 1985 eine unvergleichliche Karriere, die ihn in die Riege der führenden Schmuddel-Filmer Hollywoods katapultieren sollte. Das ist keineswegs despektierlich gemeint, denn im Gegensatz zu seinem europäischen Gegenpart Jesus Franco legte Sidaris auf drei Dinge besonders wert – Liebe zum Detail, ausgefeilte Action-Sequenzen und sehr attraktive Darstellerinnen.

Sybil Danning als Zugpferd

Und weil Sidaris entweder ein Glückspilz war oder über sehr gute Überredungskünste verfügte, übernahm eine der populärsten und erotischsten Darstellerinnen des internationalen Films jener Tagen die Rolle des Zugpferdes für den ersten Film der Sidaris Produktionsschmiede – Sybil Danning! Und da eine sexy Lady nicht genug ist, lieh sich der findige Regisseur kurzerhand eine Handvoll schnuckelige Centerfolds aus den Playboy-Studios aus und setzte sie in allen möglichen verführerischen Posen in Szene. Andy Sidaris wäre nicht eine der Größen des amerikanischen Sleaze-Kinos geworden, wenn die Mädels dabei nicht blankgezogen hätten.

Malibu Express (1985) – Andy Sidaris' Kultiger Sleaze-Action-Klassiker

„Malibu Express“: Der erste Versuch

Sowohl der Plot als auch die Inszenierung von „Malibu Express“ zeigen deutlich, dass Andy Sidaris mit seinem ersten Film noch Neuland betrat und am Üben war. Der Film hat im Gegensatz zu den Nachfolgern noch deutlich Längen, die der Regisseur mit Sex und Action zu überspielen versucht. Und als das auch nicht so recht gelingen mag, lässt dann sexy Sleaze-Queen Sybil Danning auch noch die Hüllen fallen.

Die Story: Russen, Geheimnisse und heiße Rennen

Und worum geht’s? Nun, Sidaris bemüht wie viele seiner damaligen Kollegen die Russen als Bösewichte. Die haben angeblich amerikanische Strohfirmen eingerichtet, die neu entwickelte hochbrisante japanische Computersysteme ankaufen und dann an die Russen weiterverscherbeln. Der Mann, der dafür verantwortlich zeichnet, ist ein Geschäftsmann, der dem Töchterlein der reichen Lady Chamberlain den Kopf verdreht, um die Kohle ihrer Mutter in die gierigen Griffel zu bekommen. Da nun aber Lady Chamberlain eine liebe Freundin der betörenden Contessa Luciana alias sexy Sybil ist, setzt die Contessa den texanischen Privatdetektiv Cody (Buffalo Bill lässt grüßen) Abilene (Texas lässt grüßen) auf den Fall an. Cody Abilene checkt also als Gast der Familie in der Villa der Lady Chamberlain ein und lernt dort alsbald eine illustre Gesellschaft kennen – Töchterchen Liza, Hausmädchen Maid Marian (!), Chauffeur / Faktotum Shane, Sohnemann Stuart und so gut wie alle weiteren Beteiligten, die da ein und aus gehen, hüten irgendein Geheimnis, das es zu lüften gilt. Und weil auch unser Privatschnüffler kein Kind von Traurigkeit ist, legt er liebend gerne alles flach, was ihm zwischen die Beine kommt, ganz besonders gern aber die heiße Rennfahrerin June. Es kommt, wie es kommen muss – der böse Computerschieber setzt ein Killerkommando auf Cody an, was zu diversen, mit großkalibrigem Geballer gewürzten Verfolgungsjagden führt. Als dann auch noch ein Mord in der Villa geschieht, muss der Texaner sein ganzes Geschick aufbieten, um den Fall zu lösen.

Malibu Express (1985) – Andy Sidaris' Kultiger Sleaze-Action-Klassiker

Autos, Waffen und Nacktheit: Sidaris’ Markenzeichen

An schnellen Autos hatte Sidaris einen Narren gefressen. Ebenso, wie man in späteren Filmen merken sollte, an allem, was fahren, fliegen und schwimmen konnte, ebenso technische Spielereien und allerlei automatischen und nichtautomatischen Waffen. Auch in seinem ersten Film röhren die Motoren, und es kracht ordentlich. Die Body Shots sind explizit blutig und wurden zu einem Markenzeichen der Sidaris-Streifen. Nahezu sämtliche beteiligten jungen Damen zeigen, was sie unter den T-Shirts verbargen, und das war durchaus ansehnlich. Trotz der Tatsache, dass er auf totale Nacktheit bei seinen Models verzichtete, bekam der Film keine Jugendfreigabe. Das störte Sidaris jedoch nicht, seine Zielgruppe war ohnehin ein erwachsenes Publikum.

Zitate, Hommagen und ein starker Soundtrack

Der Film fährt auch zahlreiche Zitate und Hommagen an Filme auf, die dem Regisseur am Herzen lagen – von James Bond bis Dirty Harry („Make my Day“) ist da alles dabei. Und auch der Soundtrack kann sich hören lassen und ist angereichert mit Country Musik, wobei das stets wiederholte Gitarrensolo sich als Ohrwurm entpuppt.

Malibu Express (1985) – Andy Sidaris' Kultiger Sleaze-Action-Klassiker

Fazit: Ein Muss für Sleaze-Fans

Obwohl dieser Streifen lediglich eine erste Fingerübung für Meister Sidaris darstellt, ist er für Einsteiger in die Filme des Sleaze-Meisters unverzichtbar. Das Ganze ist trotz der Längen Dank der hübschen weiblichen Besetzung und der gekonnt eingestreuten Action recht unterhaltsam – da haben wir schon sehr viel Schlechteres gesehen. Allerdings lässt auch diesmal die deutsche Synchronisation erheblich zu wünschen übrig und man sollte sich die englische Originalfassung antun, um einige der zotigen Originaldialoge mitzubekommen. Ich kenne den Streifen noch aus Videothekenzeiten, doch digital kommt er natürlich wesentlich besser rüber. Für Fans von Retro-Filmen, gewürzt mit allerlei Nackedeis, ist der Film eine Empfehlung.

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