MANIAC COP (1988–1993) – DER TOD IN UNIFORM
„Wen rufst du, wenn der Cop selbst der Killer ist?“
Polizisten sollen beschützen, nicht morden. Aber was, wenn Gerechtigkeit und Rache ineinanderfließen, und das Gesetz selbst zum Rächer wird?
Mit der Maniac Cop-Reihe lieferte uns William Lustig eine dreckige, düstere Urban-Horror-Saga, die irgendwo zwischen Slasher, Cop-Thriller und Endzeitmärchen pulsiert – und die bis heute unter VHS-Junkies Kultstatus genießt.
Drei Filme, ein übermenschlicher Cop – und jede Menge Blaulicht, Blei und Blut.
MANIAC COP (1988) – Law and Disorder
Regie: William Lustig
Drehbuch: Larry Cohen
Cast: Tom Atkins, Bruce Campbell, Laurene Landon, Robert Z’Dar
Worum geht’s?
New York wird von Angst und Misstrauen erfasst: Ein brutaler Killer in Polizeiuniform richtet Unschuldige hin.
Detective Frank McCrae (Tom Atkins) versucht verzweifelt, Licht ins Dunkel zu bringen. Alles deutet auf Officer Jack Forrest (Bruce Campbell) hin – doch die wahre Gefahr heißt Matt Cordell: ein ehemaliger Cop, verraten und im Gefängnis getötet, der als untoter Rächer durch die Straßen zieht.
Was macht den Film so besonders?
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William Lustig serviert eine gelungene Mischung aus Noir-Thriller und Slasher-Horror.
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Larry Cohen liefert ein Drehbuch, das die paranoide Grundstimmung der späten 80er einfängt: Misstrauen gegenüber Institutionen, dem Zerfall von Vertrauen.
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Robert Z’Dar, mit seinem markanten Kinn und wuchtiger Präsenz, wird zur perfekten Horror-Ikone.
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Tom Atkins liefert eine kernige Leistung ab – wie immer ein Genuss.
Fun Facts
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Gedreht an Originalschauplätzen in New York – rau, echt und ohne Hochglanzfilter.
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Robert Z’Dar litt an Cherubismus, einer Knochenkrankheit, die sein Gesicht prägte – ein „Casting-Glücksfall“ für Cordell.
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Bruce Campbell hielt den Film zuerst für einen Karrierekiller – heute zählt er ihn stolz zu seinem Kultrepertoire.
Fazit:
Dreckig, düster, direkt.
Maniac Cop ist Urban-Horror mit Eiern – perfekt für alle, die ihre Filme lieber mit Pflasterstaub und Blei serviert bekommen.
Retro-Bewertung: 8 von 10 Schlagstöcken – Recht und Ordnung auf Horror-Art.
MANIAC COP 2 (1990) – Cordell’s Rache
Regie: William Lustig
Drehbuch: Larry Cohen
Cast: Robert Davi, Claudia Christian, Bruce Campbell, Laurene Landon, Robert Z’Dar
Worum geht’s?
Cordell lebt – und diesmal hat er eine klare Mission: Rache an denen, die ihn verraten haben.
Mit einem mordlustigen Serienkiller im Schlepptau lässt er eine Welle der Gewalt über New York hereinbrechen.
Detective Sean McKinney (Robert Davi) versucht verzweifelt, das Massaker zu stoppen.
Was macht Teil 2 so stark?
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Besseres Budget, mehr Tempo, größere Action: Teil 2 haut ordentlich auf den Putz, ohne seine düstere Grundstimmung zu verlieren.
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Robert Davi ersetzt Tom Atkins als Held – kernig, lakonisch und genau die richtige Portion mürrischer Coolness.
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Cordell wird zur tragischen Figur – ein Monster mit Ehre, verloren in einer korrupten Welt.
Fun Facts
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Die Szene, in der ein Cop aus dem Hochhausfenster auf eine Laterne kracht? Ein One-Take-Stunt.
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Quentin Tarantino nannte Maniac Cop 2 einmal seinen Lieblings-Urban-Horrorfilm.
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Die berühmte Autoverfolgung über den Bürgersteig wurde in echt gedreht, ohne CGI.
Fazit:
Es kracht, es blutet, es knallt – besser wird die Reihe nicht mehr.
Ein wilder, harter Ritt durch die dunklen Gassen der Großstadt.
Retro-Bewertung: 9 von 10 Polizeimarken – ein echtes VHS-Schlachtfest.
MANIAC COP 3: BADGE OF SILENCE (1993) – Letzter Einsatz
Regie: Alan Smithee (offiziell) – in Wahrheit William Lustig (ohne Endkontrolle)
Drehbuch: Larry Cohen
Cast: Robert Davi, Robert Z’Dar, Caitlin Dulany
Worum geht’s?
Ein Priester ruft Cordell aus dem Reich der Toten zurück.
Sein Ziel: die Ehre einer im Koma liegenden Polizistin wiederherzustellen, die fälschlich der Korruption bezichtigt wird.
Doch diesmal fehlt der Drive, der Teil 2 so groß machte.
Was lief schief?
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Drehbuchprobleme und Studioeinmischung – Lustig distanzierte sich von der finalen Schnittfassung (daher: Alan Smithee).
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Budget war knapp, die Effekte solide, aber ohne den Biss der Vorgänger.
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Trotzdem: einzelne Momente (wie die Flammenverfolgung!) zeigen noch alte Klasse.
Fun Facts
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Robert Z’Dar kehrte trotz schwerer Rückenprobleme zurück – ein letztes Mal als Cordell.
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Teil 3 erschien in vielen Ländern direkt auf Video – perfektes Futter für die Videothekenregale.
Fazit:
Solide, aber das Feuer brennt schwächer.
Cordell hat Biss, aber die Inszenierung wirkt müde. Trotzdem: Für Fans Pflichtprogramm.
Retro-Bewertung: 6,5 von 10 Polizeisternen – Finale mit Schlagseite, aber Herz.
GESAMTFAZIT:
Die Maniac Cop-Trilogie ist purer Urban Horror, wild, kantig und herrlich roh.
Matt Cordell – ein tragischer Antiheld – bleibt einer der coolsten untoten Rachegeister der 80er/90er.
Wer düsteren VHS-Charme, hämmernde Soundtracks und echtes Street-Level-Kino liebt, wird hier richtig glücklich.
Gesamtwertung:
8 von 10 abgebrannten Dienstmarken – Cordell lebt. Und wir feiern ihn.