Mikey ist ein Adoptivkind. Er ist 9 Jahre alt, gut erzogen und absolut liebenswert. Viele Paare würden für Mikey ihr Leben geben. Und Mikey nimmt es. Er ertränkt seine Stiefschwester, wirft seiner Adoptivmutter den Fön in die Badewanne und erschlägt den Vater mit dem Baseballschläger. Nach dem Massaker verdächtigt niemand den total verstörten, kleinen Jungen, und so bekommt er kurz darauf neue Pflegeeltern. Er lebt sich schnell ein. Doch als Mikey Nackt-aufnahmen von der jungen Nachbarin macht, wird seine Pflegemutter misstrauisch. Das macht Mikey böse. Kurzerhand steckt er das Haus in Brand. Nach dem Feuerinferno findet man die verkohlten Skelette zweier Erwachsener und eines zehnjährigen Kindes.
Tage später – eine andere Stadt – ein junges Paar entdeckt auf der Straße einen 9 jährigen Jungen, der unter Amnesie leidet. Sie nehmen ihn auf und nennen ihn Josh, doch sein wahrer Name ist – Mikey …
Kinder können so süß sein, aber auch fies und hinterlistig. Im Filmgeschäft sind Kinder immer ein beliebtes Mittel zum Zweck und spielen auch des öfteren Hauptrollen in Filmen. Doch nicht in jedem Genre sind Kinder bei Filmschaffenden beliebt und stehen oft im Kreis der Tabus. Dies ist vor allem im Horror Genre sehr deutlich zu spüren, zwar kommen einen sofort Filmtitel wie “Kinder des Zorns” , “Friedhof der Kuscheltiere” in den Sinn, aber allzu viel mehr Auswahl im Horror Genre ist nicht vorzufinden. Kinder und Horror zwei Themenbereiche die nicht passen? Das Gegenteil beweist uns MIKEY von 1992 der unter der Regie von Dennis Dimster entstand, und somit auch der Start der Regiekarriere von Dimster darstellt. Erfahrungen und Kenntnisse konnte Dimster schon zuvor als Darsteller in vielen bekannten TV Serien sammeln, sei es “Drei Engel für Charlie”, “Chips”, “Fantasy Island” und “Hulk”.
MIKEY gespielt von Brian Bonsall, ist ein kleiner aufgeweckter Junge, gut erzogen, immer freundlich den älteren Mitmenschen gegenüber und sehr liebenswert. Doch MIKEY verbirgt etwas. Er ist ein eiskalter Mörder, ein Monster in Kindergestalt. Er ertränkt seine Schwester, wirft seiner Mutter einen Fön in die Badewanne und nutzt einen Baseballschläger um seinen Vater den Schädel einzuschlagen. Doch durch seine liebenswerte Art kommt niemand darauf das ein Kind zu solchen Schandtaten bereit ist und er bekommt eine neue Pflegefamilie zugewiesen. Doch im neuen Umfeld wirkt alles nicht so friedlich wie es scheint.
Obwohl hier auf harte Szenen und Special Effekte verzichtet wurde, kann man MIKEY einen sehr hohen Unterhaltungs- und Spannungswert zusprechen. Die Atmosphäre wirkt fast erdrückend, was wahrscheinlich an der Unscheinbaren Aura des kleinen Kindes liegt. Das Tempo der Geschichte ist ruhig und verfolgt gradlinig seinem Ziel, einem Art Finale was einen an Spannung und Atmosphäre noch einen daraufsetzt. Zudem sind kaum Logiklücken und Fehler in der Story auszumachen. Das Bild seitens Hollywood in Bezug auf Kinder dient nur als Maskerade und das Ende des Films und vielerlei vorangegangener Szenen zerstört dieses Sinnbild brachial. Mehr Schein als Sein!
Der Schauspieler Brian Bosnall der hier den kleinen Mikey mimt, konnte schon viele Jahre zuvor in “Raumschiff Enterprise” und “Jede Menge Familie” mit Michael J. Fox Erfahrungen und Film und TV Luft sammeln. Doch schon Mitte der 90er Jahre war seine noch recht junge Filmkarriere beendet und es ereilte ihm das gleiche Schicksal wie vieler Kinderstars aus den vergangenen Jahrzehnten.
MIKEY ist ein gelungener Beitrag aus dem Horror Genre, spannend, überraschend und zweischneidig. Kinder sind manchmal schlimmer als Erwachsene, der Film bestätigt dies vollkommen.