Mörder-Alligator (1989) – Wenn ein Gummikrokodil zum VHS-Kult mutiert
Ein Boot. Ein Fass. Ein Biest. Willkommen in der grünen Hölle!
Es gibt Filme, da spürt man schon nach fünf Minuten: Das hier wird kein Pulitzer, aber es wird Spaß machen. So ein Kandidat ist Mörder-Alligator. Italienischer Billig-Horror aus dem Jahr 1989 – und was für einer!
Die Story? Umweltaktivisten paddeln in einen tropischen Sumpf, um nach illegal entsorgtem Giftmüll zu suchen – finden aber stattdessen ein mordlustiges Riesenkrokodil, das aussieht, als wäre es aus dem Fundus eines Freizeitparks aus dem Jahr 1973. Was folgt, ist eine Kreuzung aus Öko-Moral, Bootsmassaker und einem Showdown, bei dem ein Außenbordmotor mehr leistet als die halbe Besetzung.
🧃 Wenn Müll mutiert – Die Handlung mit Augenzwinkern
Da wären also:
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Kevin, der brave Anführer mit Rambo-Vibes (gespielt von Richard Anthony Crenna – ja, der Sohn von Rambo-Mentor Trautman),
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eine toughe Reporterin, ein paar stereotype Mitläufer und
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ein knorriger Krokodiljäger, der aussieht, als hätte er beim Pappbootfahren mit Bud Spencer zu viel Wasser geschluckt.
Und mitten im verseuchten Dschungel lauert das Biest – ein Riesenkrokodil mit steinernem Blick und Maulzucken, das seine Opfer wie auf einem schmalen Italo-Sushi-Band serviert bekommt.
🎬 Die Wahrheit liegt im Schlamm – Hinter den Kulissen
Gedreht wurde in der Dominikanischen Republik – zusammen mit dem zweiten Teil, um das Budget effizient zu verwässern. Regisseur Fabrizio De Angelis, der hier mal wieder unter seinem legendären Pseudonym Larry Ludman werkelte, ist bekannt für knackige B-Perlen mit VHS-Vorführ-Garantie.
Der Score stammt von Riz Ortolani, der ganz ungeniert bei Jaws klaut – aber mal ehrlich: Wer will bei einem Film wie diesem mit Originalität anfangen?
Und das Beste? Das Krokodil stammt von FX-Legende Giannetto De Rossi, der hier ein Monster schuf, das eher nach Planschbecken als Jurassic Park aussieht – und genau deshalb so herrlich funktioniert.
📼 Trashfaktor? Beißt zu wie ein Krokodil nach Mitternacht!
Dieser Film hat alles, was ein VHS-Abend mit Kumpels braucht:
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schleimiges Sumpfwasser und hysterische Nebendarsteller,
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praktische Effekte mit Gummicharme,
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einen Jaws-Klon auf Italo-Art,
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und einen Showdown, der an eine Mischung aus MacGyver und Swamp Thing erinnert.
Mörder-Alligator nimmt sich niemals ernst – und das macht ihn so sympathisch. Kein CGI, keine Hochglanzoptik – nur handgemachter Schmodder, schräge Dialoge und ein Gummikrokodil, das wirkt, als hätte es schon eine Runde durch die Waschmaschine gedreht.
💿 VHS war gestern – jetzt kommt die 2K-Gummischlacht
2019 hat Severin Films dem Biest eine hochauflösende Schönheits-OP verpasst: Mörder-Alligator 1 & 2 als schickes 2K-Blu-ray-Set, inklusive Bonusmaterial und Retro-Cover zum Sabbern.
Wer den Film noch auf VHS kennt (am besten im BigBox-Design mit Warnhinweis „Nicht für Schwimmer geeignet!“), wird hier nostalgisch seufzen – und gleichzeitig feiern, dass dieses Trashjuwel digital konserviert wurde.
🐊 Fazit: Ein Biss in die goldene Zeit des Videotheken-Trashs
Mörder-Alligator ist kein Film, den man analysieren muss – sondern einer, den man fühlt. Am besten mit Chips in der Hand, Cola auf dem Sofa und Kumpels, die bei jeder Szene „Jetzt wird’s wild!“ rufen.
Ein Film wie ein nasser Schlag ins Gesicht der Streaming-Generation: laut, billig, charmant – und genau deshalb unvergesslich.
Story | |
Spannung | |
Action | |
Nostalgie |
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