Der grausame Zauberer Shang Tsung fordert die drei mutigsten Martial-Arts-Kämpfer der Welt zu einem brutalen Wettstreit heraus: dem Mortal Kombat-Turnier. Neun Mal haben Tsung und seine Fighter, der vierarmige Goro und Sub-Zero, dessen Atem jeden zur Eissäule erstarren lässt, bereits gewonnen. Sollte es ihnen auch diesmal gelingen, wird die Welt der Menschen für immer vom Herrscher der Finsternis regiert werden. Es liegt an dem Mönch Liu Kang, dem Hollywood-Mimen Johnny Cage und der furchtlosen Polizistin Sonya Blade, ob die Erde von Tsung in einen Ort des Grauens verwandelt wird. Doch zum Glück sind sie nicht auf sich allein gestellt. In Prinzessin Kitana und Lord Rayden finden sie heimliche Verbündete…
Die 90er Jahre waren nicht nur durch massenweise Filme auf VHS und in den End-90er auf DVD geprägt. Auch Videospiele erfreuten sich großer Beliebtheit. Die Spielekonsolen hatten sich schon einen festn Platz in vielen Wohn- und Kinderzimmer ergattert und erfreuten groß und klein. Da war es nur eine Frage der Zeit bis es soweit war und Videospiele als Kinofilm produziert wurden. Man denke da nur an den beliebten Klempner und seinem Freund auf der Jagd nach der Prinzessin immer vollgestopft mit bunten Pilzen gegen fiese Oberschurken.
Doch jetzt geht es erstmal um ein Kampfspiel was bis heute noch immer eine riesen Fangemeinde um sich herum hat. MORTAL KOMBAT. Wer kennt es nicht und hat es stundenlang mit seinen Freunden gespielt. Immer im Hinterkopf den Gegner mit einem fiesen Fatalities endgültig auszuschalten. Abwechslungsreiche Arenen, außergewöhnliche Orte mit einem Hauch Fantasy und Magie. Dazu eine bunte Auswahl von verschiedenen Charakteren um sich kräfte und technikmäßig einander zu messen.
So ereilte dem Spiel das selbige Schicksal wie MARIO. MORTAL KOMBAT bekam seinen Kinofilm. Regisseur Paul W.S. Anderson nahm auf dem Regiestuhl Platz und nahm sich der herausfordernden Aufgabe ein aus einem Videospiel einen unterhaltsamen Film zu inszenieren. Filmkenner sollten Anderson kennen, er war auch maßgeblich für den Erfolg der RESIDENT EVIL Verfilmung beteiligt. Doch vor allem Retro-Fans spendierte er CHOPPING MALL (1994), ein Slasher und EVENT HORIZON (1997) ein SciFi-Spektakel was bis heute nichts an Flair und Charme verloren hat.
Doch Regisseur Anderson hatte ein großes Problem zu bewältigen. Aufgrund dessen das das Videospiel sehr stark gewalttätig war, konnte man es nur ansatzweise auf die Leinwand bringen. Immer mit den Gedanken an der FSK, die den Film dann nur zu gerne auf den Index geschoben hätte. Der Film sollte vor allem auch dem jüngeren Publikum zugänglich gemacht werden, um mehr Besucher und Interessierte ins Kino zu locken. Somit wurden nur ein paar Moves, die recht harmlos sind für den Film verwendet. Die Zerschlagung des Eises durch Sub Zero oder den Seelenraub durch Shang Tsung sind nur ein paar von vielen Dingen die Einzug in den Film hatten.
Desweiteren bestand das Videospiel nur aus Klopperei und Keilerei. Eine verbindende Story, Aufhänger musste her. Der Plot greift nur ein paar Elemente des Spiels auf. Statt es im Kampf nur um das eigene Leben geht, wurde hier gleich die ganze Menschheit mit hinein gezogen. Desweiteren sind viele Ähnlichkeiten zu Bruce Lee Filmen für Filmfans offensichtlich integriert worden. MORTAL KOMBAT kann man damit getrost als ein “Versuch” einer qualitativen Videospielverfilmung betiteln.
Doch MORTAL KOMBAT besitzt auch ein paar sehr positive Aspekte. In erster Linie sollte man der Besetzungsliste einen fetten Pluspunkt zuordnen. Sei es ein Christopher Lambert, Robin Shou, Linden Ashby und Cary-Hiroyuki Tagawa. Alles bekannte und beliebte Gesichter aus den vergangenen Jahrzehnten. Ein weiterer Pluspunkt sind die Effekte. Ich meine damit die Handgemachten Effekte. Vor allem sieht man es bei dem Charakter Goro. Der vierarmige Kämpfer und Prinz aus einer Unterwelt ist im Vergleich zum Videospiel vortrefflich gelungen. Mit aufwendiger Animatronic und guten MakUp ist hier wahrlich was großartiges gelungen. Hingegen stümpern die anderen Kostüme reichlich ab. Besonders den Charakter Luke Cage empfand ich im Videospiel cooler. Trotz nur einer coolen Sonnebrille.
Verglichen mit dem heutigen Status des Films, stinkte MORTAL KOMBAT damals richtig ab. Zu enttäuschend waren die Kinobesucher vom Endergebnis. Sie erwarteten eine wahre Schlacht an verrückten und blutigen Fights. Belohnt wurden sie mit ein paar kurzen Fights, Blutleer und nur ansatzweise ein MORTAL KOMBAT wie man es liebte und verehrte.
Dennoch spielte der Film über 120 Millionen US-Dollar ein und der fetzige, poppige dance-lastige Soundtrack brachte es sogar auf Platin. Hut Ab! Für die Rolle der Sonya war zuerst Cameron Diaz vorgesehen. Durch eine vorangegangene Verletzung beim Training zum Film an ihrer Hand konnte sie jedoch die Rolle nicht annehmen.