Overview
Eine Gruppe von Abenteurern freut sich auf den heißesten Trip ihres Lebens. Sie wollen unbedingt den Fluss an dem die gefährlichsten Stromschnellen herrschen, per Schlauchbot passieren. Sie engagieren Ray, einen Ex-Söldner, der sie bei diesem gefährlichen Abenteuer leiten soll. Bald stellt sich heraus, dass Ray eine Art von Privatkrieg aus rechtlichen Gründen um den Fluss, gegen eine einheimische Gruppe führt. Ray verfällt dem Kriegswahn und beginnt die Abenteurer zu attackieren, welche erbittert um ihr Leben kämpfen...

Damned River (1989) – Rafting in die Hölle
Die 80er haben uns so manchen kuriosen Action- und Survival-Thriller beschert. Damned River gehört definitiv in diese Kategorie: ein Abenteuerfilm mit viel Natur, einem wahnsinnigen Antagonisten und einer Gruppe von Opferlämmern, die sich langsam aber sicher ihrem Schicksal entgegentreiben lassen – buchstäblich. Ob der Film eine unterschätzte Genre-Perle oder doch nur belanglose Videothekenware ist, klären wir in dieser Kritik.
Die Handlung – Wenn der Guide zum Jäger wird
Eine Gruppe junger Abenteurer beschließt, eine Rafting-Tour auf dem wilden Sambesi-Fluss in Afrika zu unternehmen. Klingt nach einem netten Ausflug mit Adrenalinkick? Denkste! Sie engagieren den erfahrenen, aber unberechenbaren Rafting-Guide Ray (Stephen Shellen), der sich als wahnsinniger Ex-Söldner entpuppt. Nach anfänglicher Skepsis setzen die vier Touristen dennoch auf seine Führung – ein Fehler, den sie bald bitter bereuen.
Denn Ray entpuppt sich als Sadist mit militärischem Hintergrund, der in Afrika schon so manche Leiche hinterlassen hat. Aus dem abenteuerlichen Naturtrip wird ein nervenaufreibender Überlebenskampf, als sich der skrupellose Rafting-Guide gegen seine Passagiere wendet. Wer nicht spurt, wird brutal aus dem Weg geräumt.
Die Stärken – Atmosphäre und Naturkulisse
Was Damned River definitiv richtig macht, ist die Wahl des Settings. Gedreht wurde größtenteils in Simbabwe, und die raue Natur Afrikas sorgt für eine großartige Kulisse. Der reißende Fluss, die gefährlichen Stromschnellen und die unberührte Wildnis erzeugen ein echtes Abenteuer-Feeling – ganz ohne CGI und Studiokulissen.
Auch die Grundidee – ein Rafting-Trip, der zur tödlichen Falle wird – hat durchaus Potenzial. Das Wasser als unkontrollierbare Naturgewalt spielt eine unterschwellige Rolle, denn sobald Ray die Kontrolle übernimmt, gibt es kein Entkommen. Die Protagonisten sind gefangen zwischen den Felsen, der Strömung und einem irren Ex-Söldner, der sie nach Belieben jagt.
Die Schwächen – Spannung? Fehlanzeige!
Trotz einer vielversprechenden Prämisse und der starken Naturkulisse krankt Damned River an einem gravierenden Problem: Spannung und Nervenkitzel bleiben größtenteils aus.
Ein Film wie dieser sollte die Zuschauer an den Rand ihrer Sitze treiben – doch hier plätschert die Story oft genauso belanglos dahin wie das Wasser zwischen den Stromschnellen. Ray ist zwar ein überzeugender Psychopath, doch sein Terror bleibt vorhersehbar. Es gibt kaum Überraschungen, keine cleveren Wendungen und auch keine wirklich intensiven Survival-Momente.
Die Opfer, sprich unsere vier Rafting-Touristen, bleiben größtenteils blass. Weder fiebert man mit ihnen mit, noch haben sie großartige Charakterentwicklung. Sie schreien, sie rennen, sie paddeln – aber wirkliche Emotionen oder gar einen cleveren Überlebenskampf sucht man vergeblich.
Stephen Shellen als Ray – Böse, aber nicht ikonisch
Stephen Shellen gibt als wahnsinniger Guide alles und verleiht seiner Figur eine unangenehme Intensität. Seine Darstellung erinnert ein wenig an einen Mix aus Dennis Hopper in Apocalypse Now und Rutger Hauer in Hitcher, der Highway Killer – nur eben ohne deren Klasse. Ray ist zwar durchgeknallt und charismatisch genug, um den Film zu tragen, aber es fehlt ihm das gewisse Etwas, um als wirklich ikonischer Bösewicht in Erinnerung zu bleiben.
Fazit – Durchschnittlicher Videotheken-Thriller mit tollen Naturaufnahmen
Damned River hat eine gute Prämisse, einen soliden Bösewicht und eine beeindruckende Kulisse, aber verschenkt leider sein Potenzial. Wer einen packenden Survival-Thriller erwartet, wird enttäuscht. Die Spannung hält sich in Grenzen, die Charaktere bleiben austauschbar, und der Film schafft es nicht, aus seiner simplen Story mehr herauszuholen.
Für Fans von 80er-Jahre-B-Movies oder nostalgische VHS-Liebhaber mag Damned River dennoch eine Sichtung wert sein – allein wegen des ungewöhnlichen Settings. Wer jedoch nach echtem Nervenkitzel und packender Action sucht, sollte lieber zu Klassikern wie Deliverance (1972) oder Surviving the Game (1994) greifen. Damned River ist im Vertrieb von Cargo Records auf DVD erhältlich!