Night Angel – Die Hure des Satans (1990) Wenn Verführung zur Verdammnis führt

Wenn Verführung zur Verdammnis führt – Dämonische Erotik, 80er-Glamour und teuflischer Horror
Es war die Zeit, als Dämonen High Heels trugen und das Böse ein verführerisches Lächeln hatte.
„Night Angel – Die Hure des Satans“ (1990) ist ein wunderbar überdrehtes Stück erotischer 90er-Horror, das irgendwo zwischen Witchboard, The Hidden und Succubus schwebt – mit einer ordentlichen Portion Sex, Schleim und Satansglanz.
Unter der Regie von Dominique Othenin-Girard (Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers) entstand ein Film, der nicht subtil, aber herrlich stilisiert ist: grell, sexy und blutig – ein klassischer VHS-Schocker mit teuflischem Charme.
Handlung – Schönheit, Blut und Besessenheit
In der Modewelt des Glanzmagazins „Metropolitan“ läuft alles auf Hochglanz – bis eine neue Mitarbeiterin auftaucht:
Die mysteriöse Lilith (Isa Jank), wunderschön, geheimnisvoll, unwiderstehlich.
Niemand ahnt, dass sie in Wahrheit eine uralte dämonische Verführerin ist – die Hure des Satans, eine Verkörperung der Lust und Verderbnis.
Schnell übernimmt Lilith die Kontrolle über Chefs, Models und Fotografen, verdreht ihnen den Kopf – und raubt ihnen dabei buchstäblich die Seele.

Nur der junge Fotograf Craig (Linden Ashby) und die ehrgeizige Layouterin Rita (Karen Black) ahnen, dass hier etwas nicht stimmt.
Als die Leichen sich stapeln und die Erotik in Horror umschlägt, beginnt ein tödlicher Kampf gegen die dämonische Macht, die das Modeimperium in Blut tränkt.
Das Finale? Ein Mix aus Glamour, Gothic und Gore – inklusive Verwandlungsszenen, flackerndem Licht und dämonischem Showdown.
Die Hauptdarsteller – Schönheit trifft Schrecken
- Isa Jank als Lilith:
Die deutsche Schauspielerin, bekannt aus Serien wie Verbotene Liebe, liefert hier eine der faszinierendsten Femme-fatale-Leistungen des 90er-Horrors.
Sie spielt Lilith mit sinnlicher Eleganz, hypnotischer Präsenz und einer teuflischen Intensität, die an Barbara Steele erinnert – nur in Latex und High Heels. - Linden Ashby als Craig:
Später bekannt aus Mortal Kombat und Melrose Place, überzeugt Ashby als typischer 90er-Horrorheld: charmant, skeptisch, aber nicht zu tough.
Seine Figur ist das moralische Gegengewicht zur dekadenten Modewelt – ein Fotograf, der hinter die Fassade blickt. - Karen Black als Rita:
Eine echte Kultdarstellerin des Horrorkinos (Trilogy of Terror, Burnt Offerings).
Hier spielt sie die alternde Modefrau, die zwischen Machtgier, Eitelkeit und Angst schwankt – eine Rolle, die ihr wie auf den Leib geschrieben ist. - Doug Jones in einer frühen Rolle (später Pan’s Labyrinth, The Shape of Water):
Als dämonischer Handlanger in Maske – ein Fun Fact für Filmfans, die ihn erst Jahre später als Kultfigur entdeckten.
Regie – Dominique Othenin-Girard zwischen Glamour und Gänsehaut
Der Schweizer Regisseur Dominique Othenin-Girard hat ein Händchen für visuelle Atmosphäre.
Nach dem umstrittenen Halloween 5 wechselte er von Michael Myers zu Lilith – und statt grauer Vorstadt drehte er in Neon, Samt und Rauch.
Sein Stil ist überbordend und visuell opulent: lange Kamerafahrten, erotische Close-ups, barocke Lichtsetzung – man spürt, dass hier jemand versucht, das „Italo-Gothic“-Feeling ins 90er-Kino zu bringen.

Die Mischung aus Modewelt, Sex und Satanismus funktioniert erstaunlich gut.
Die Bildsprache erinnert an einen Werbespot von Yves Saint Laurent, der in der Hölle gedreht wurde – Hochglanz trifft Höllenfeuer.
Klar, die Story ist pulpig, die Dialoge teils absurd – aber genau das macht den Charme aus:
Night Angel ist ein ästhetischer Exzess, ein Gothic-Horror in Neonfarben, der seine eigene Trashigkeit mit Stolz trägt.
Kritik – Zwischen Erotik, Ekel und 80er-Endzeit
„Night Angel – Die Hure des Satans“ ist kein subtiler Film – aber einer, der sich voll und ganz seinem B-Movie-Erbe hingibt.
Die Effekte sind handgemacht, das Make-up grotesk, die Erotik provokant – eine Mischung aus Schock und Schick.
Der Film lebt von seiner Atmosphäre: Das Mode-Milieu wird zur Bühne der Sünde, die Kamera feiert jede Verführung und jeden Mord mit theatralischer Lust.
Inhaltlich bleibt’s dünn, aber das ist egal – der Film will nicht nachdenken, sondern verführen.
Er ist ein wilder Mix aus The Hunger, Lair of the White Worm und Hellraiser – mit einem Schuss Erotikthriller à la Body Double.
Gerade Isa Jank verleiht der Dämonin eine fast tragische Eleganz: Ihr Lilith ist mehr als ein Monster – sie ist das Symbol für Begierde, Macht und Vergeltung.
Fun Facts zum Film
- Isa Jank wurde nach diesem Film in den USA kurzzeitig als „deutsche Sharon Stone“ gehandelt – noch bevor Basic Instinct erschien.
- Der Film wurde unter dem Arbeitstitel „Lilith“ gedreht.
- Viele Spezialeffekte stammen von Todd Masters, der später an Tales from the Crypt und Slither arbeitete.
- Gedreht wurde größtenteils in Los Angeles, aber mit starkem europäischen Look – eine bewusste Stilentscheidung von Othenin-Girard.
- Der Film wurde in Deutschland erst auf VHS unter dem Titel Night Angel – Die Hure des Satans veröffentlicht und war zeitweise indiziert, bevor er später ungekürzt wieder auftauchte.
- Die Musik stammt von Roger Bellon, der einen perfekten Synth-Gothic-Soundtrack liefert – ideal für das späte VHS-Zeitalter.
Fazit – Verführerisch, verrückt, verflucht gut
„Night Angel – Die Hure des Satans“ ist ein Fest für Fans des 90er-Horrors: überstilisiert, sexy, blutig und völlig ohne Scham.
Wer es liebt, wenn der Teufel Designer trägt und Dämonen mit Stil morden, ist hier genau richtig.

Isa Jank ist der Star – sie verleiht Lilith Klasse, Erotik und eine Spur Tragik.
Dominique Othenin-Girard liefert dazu eine visuell beeindruckende Inszenierung, die sich nicht zwischen Glamour und Grusel entscheiden will – und genau darin liegt die Stärke.
Ein echter VHS-Kultfilm – sündig, schräg und voller retrohafter Dämonenpower!
Retro-Bewertung
🔥 Erotik & Atmosphäre: ★★★★★
🎭 Schauspiel (Isa Jank / Linden Ashby / Karen Black): ★★★★☆
🎬 Regie (Dominique Othenin-Girard): ★★★★☆
👹 Effekte & VHS-Kultfaktor: ★★★★★
👉 Gesamt: 4,5 von 5 Retro-Sternen
| Story | |
| Spannung | |
| Action | |
| Nostalgie |
| Story | |
| Spannung | |
| Action | |
| Nostalgie | |
|
|
![]()