Kritik: Perrak (1970)

Kritik: Perrak (1970)

Perrak (1970)

Kommissar Perraks (Horst Tappert) Suche nach dem Mörder eines Transvestiten führt ihn in ein Edelbordell, dort verkehren reiche Fabrikanten und Diplomaten. Der Unterweltboss Kaminski (Hubert Suschka) steuert von hier aus seine Geschäfte…


Euro-Kult made in Germany, ja das gabs! Nicht nur die Italiener warfen in den 70ern trockene Polizei-Filme mit zünftigen Exploitationcharakter auf den Markt, sondern auch in Deutschland kamen einige Reißer auf den Markt. Beliebt waren die so genannten Kiez-Filme, Gangster und Polizei Geschichten aus dem St.Pauli Universum. Neben solchen unterhaltsamen Streifen, wie “Zinksärge für die Goldjungen” oder “Die Engel von St.Pauli” sticht vor allem “Perrak” heraus. Echtes deutsches Männerkino mit einer gehörigen Portion Sleaze. Der spätere “Derrick”-Star Horst Tappert brilliert hier als abgebrühter Bulle “Perrak” vom Sittendezernat in Hamburg. Der Kiez, inklusive dem verruchten Rotlichtmillieu, ist sein Revier und da kennt er kein Pardon.

Der Film reiht gängige Zutaten aneinander, die das klassische Grindhouse-Thema bedienen. Sex, Gewalt, schmierige Location und harte Kerle sind hier die Garanten für einen unterhaltsamen Pulp-Krimi.
Wir bewegen uns in der Transvestitenszene, schauen bei windigen Geschäften zu und tauchen in die Untiefen der schmierigen Nachtclubs ab in denen Perrak den Mörder eines Erpressers sucht, der sich gerne in Weiblichkeit ausgelebt hat. Das hat schon einen so reißerischen Charakter, dass es eine Freude ist zuzuschauen. Auf dem Regie-stuhl saß Alfred Vohrer, der sich in diesem Sujet gut auskennt, war er doch für 14 der berühmten “Edgar Wallace”-Filme verantwortlich und inszenierte dabei echte Klassiker, wie “Der Hexer”, “Das Indische Tuch” oder “Der Mönch mit der Peitsche”. Beste Voraussetzungen also. Der Cast erstreckt sich von Tappert über weitere bekannte Gesichter des deutschen Genre-Films, wie Judy Winter, Werner Peters, Carl Lange oder Jochen Busse. Tappert, der schon für Vohrer bei “Der Mann mit dem Glasauge”, “Der Hund von Blackwood Castle”, “Der Gorilla von Soho” und “Sieben Tage Frist” vor der Kamera stand, hat sichtlich Spaß an seiner Rolle und geht hier voll auf. Auch seine Co-Stars überzeugen konstant. Die Inszenierung ist schön rau und bietet wieder einige von Vohrers typischen Kameraspielereien und ist immer im Geschehen.

“Perrak” ist ein unterhaltsamer Kiez-Reißer, in dreckige Atmosphäre getaucht und mit ordentlich Dampf. Das beweist dass auch Deutschland durchaus seine Genre-Perlen besitzt, die es noch zu entdecken gilt. Den Film gibt es ungekürzt ab 16 Jahren auf DVD von “Pidax” oder “Filmjuwelen”.

Ich geh dann mal auf ne’ Session zu “Trompeten-Emma”!


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