Piranhas (1978) – Joe Dantes bissige Antwort auf „Der weiße Hai“
Piranhas (1978) – Joe Dantes bissige Antwort auf „Der weiße Hai“
Als Steven Spielbergs „Der weiße Hai“ (1975) das Publikum das Fürchten lehrte, war es nur eine Frage der Zeit, bis findige Filmemacher das Erfolgsrezept kopieren würden. Doch Joe Dantes „Piranhas“ (1978) ist mehr als nur ein billiger Abklatsch – er ist ein cleverer, bissiger und mit ironischem Humor gespickter Horrorfilm, der seinen ganz eigenen Charme entfaltet.
Die Story – Wenn der Badespaß zum Albtraum wird
Zwei Teenager brechen in eine abgelegene Forschungsstation ein, um in einem scheinbar verlassenen Wasserbecken zu schwimmen – ein fataler Fehler. Denn in dem Becken lauern genmanipulierte Piranhas, die sofort über ihre ahnungslosen Opfer herfallen. Kurz darauf treffen die Journalistin Maggie (Heather Menzies) und der abgehalfterte Einsiedler Paul (Bradford Dillman) ein, um die verschwundenen Teenager zu suchen. Ohne zu wissen, was sie tun, lassen sie das Becken ab – und setzen eine Horde tödlicher Killermaschinen in den Fluss frei.
Der Kampf gegen die hungrigen Bestien beginnt, während die Piranhas auf ihrem Weg durch das Gewässer Jagd auf alles machen, was sich im Wasser befindet – vom unschuldigen Badenden bis zur ahnungslosen Armee.
Blutige Attacken und bissiger Humor
Regisseur Joe Dante, der später Klassiker wie „Gremlins“ (1984) inszenierte, beweist bereits hier sein Talent für satirischen Horror. Während die Piranhas gnadenlos zuschlagen, nimmt sich der Film selbst nie zu ernst. Besonders gelungen ist der zynische Unterton: Die Armee vertuscht die Katastrophe, Wissenschaftler spielen mit der Natur, und am Ende muss – wie immer – der einfache Bürger bluten.
Die Spezialeffekte stammen von Rob Bottin, der später mit „Das Ding aus einer anderen Welt“ (1982) Filmgeschichte schrieb. Die Piranha-Angriffe sind trotz der Low-Budget-Produktion erstaunlich effektiv umgesetzt – mit hektischem Schnitt, blutrotem Wasser und panischen Schreien.
Starke Besetzung und Kult-Charakter
Neben Heather Menzies und Bradford Dillman glänzt vor allem Kevin McCarthy als wahnsinniger Wissenschaftler Dr. Hoak, der für das tödliche Experiment verantwortlich ist. Seine Performance gibt dem Film eine Extraportion Wahnsinn. Auch B-Film-Legende Dick Miller sorgt als skrupelloser Betreiber eines Feriencamps für Unterhaltung.
Fazit – Ein Trash-Klassiker mit Biss
„Piranhas“ ist ein herrlich überzeichneter Tierhorrorfilm, der dank Joe Dantes Regie, einem tollen Cast und jeder Menge schwarzem Humor zu einem echten Kultfilm avancierte. Wer gnadenlose Spannung, blutige Attacken und bissige Satire mag, wird hier bestens unterhalten.